Aufklärung

#Faktenheld: Cola und der Corona-Schnelltest

Der Generalsekretär der österreichischen rechtspopulistischen FPÖ, Michael Schnedlitz, kippte kürzlich Cola auf einen Corona-Schnelltest, um dessen Wertlosigkeit zu „beweisen“ – und tatsächlich verfärbte sich dieser. Auch Alice Weidel von der AfD teilte sofort diesen vermeintlichen „Videobeweis“. Allerdings ist dieser „Test“ absoluter Unsinn. Der Faktenheld erklärt warum:

Wie PCR-Tests werden auch Corona-Schnelltests angewendet, um eine Infektion mit Sars-CoV-2 nachzuweisen. Diese suchen nicht nach Erbmaterial des Erregers, sondern nach Eiweißen, die charakteristisch für das Virus sind. Das abgestrichene Material wird auf den Test aufgebracht, nach kurzer Zeit steht in der Regel das Ergebnis fest. Cola hat einen niedrigen pH-Wert, ist also sauer. Die Säure kann die Eiweiße auf dem Teststreifen zersetzen, an denen eigentlich die Eiweiße des Virus andocken sollen.

Schnedlitz wies also lediglich nach, dass die Eiweiße auf dem Teststreifen zerstört sind, wodurch viele Bindungsstellen für die Farbpartikel entstanden sind. Ähnliches würde auch passieren, wenn man auf einen Schwangerschaftstest Cola kippen würde. Solange sich also niemand vor dem Corona-Schnelltest die Nase mit Cola spült, hat dieses Phänomen für die Zuverlässigkeit der Schnelltests an Menschen nicht die geringste Auswirkung.