Aufklärung

#Faktenheld: mRNA-Impfstoffe verändern keine DNA

Immer wieder wird behauptet, mRNA-Impfstoffe wie der erste zugelassene Impfstoff von Biontech/Pfizer würden das menschliche Erbgut verändern. Diese Behauptung ist nach aktueller wissenschaftlicher Erkenntnis falsch. Der Faktenheld erklärt warum:

Eine Integration von mRNA in DNA ist schon aufgrund ihrer unterschiedlichen chemischen Strukturen nicht möglich. Der menschliche Körper hat keine Enzyme, die mRNA in DNA umschreiben könnten.

Der Biontech/Pfizer-Impfstoff wie auch der der US-Firma Moderna enthält mRNA, die die Baupläne für Proteine (Eiweiße) oder Proteinabschnitte des Erregers kopieren kann. Der Körper produziert nach der Impfung mit mRNA zunächst diese Proteine/Proteinabschnitte. Nun reagiert die Immunabwehr auf diese Proteine/Proteinabschnitte und produziert Antikörper, um sie zu bekämpfen. Die Impfung gaukelt dem Körper also eine Infektion vor. Wenn man sich dann tatsächlich mit dem Corona-Virus infiziert, erinnert sich die Immunabwehr an dessen Protein-Bestandteile und ergreift mit den gespeicherten Antikörpern Gegenmaßnahmen. Das mRNA wird im Körper wieder abgebaut.

Dies ist der Unterschied zu anderen Impfstoffen, bei denen die Abwehrstoffe selbst, inaktive bzw. geschwächte Lebend- oder aber Totimpfstoffe verabreicht werden. Außerdem gibt es noch die sogenannten Vektorimpfstoffe, bei dem ebenfalls Genmaterial des Virus injiziert wird. Als Trägerstoff dienen hierbei allerdings für den Menschen ungefährliche „Trägerviren“, nicht wie beim mRNA-Impfstoff eine Hülle aus Lipid-Nanopartikeln, also winzige Fett-Moleküle. Der russische „Sputnik“-Impfstoff, der ohne die dritte Phase klinischer Studien zugelassen wurde, ist ein solcher Vektor-Impfstoff, ebenso der noch nicht zugelassene von Astrazeneca (Stand 19.01.2021). Weitere Impfstoffe könnten bald von Janssen Pharmaceutica, Curevac, Sanofi-GSK, IDT Biologika und Novavax folgen. Abgeschwächte Sars-CoV-2-Lebendimpfstoffe gibt es bisher nicht.

Auch ist das mRNA-Impfkonzept, anders als ebenfalls oft behauptet, nicht völlig neu: im Humanbereich gibt es bereits erste Ergebnisse aus klinischen Prüfungen mit Tumorimpfstoffen auf RNA-Basis.

(Stand 19.01.2021)