Führerschein-Aus für ältere Semester?

„Nein zur gesetzlichen Seniorenhatz“

sagen nicht nur die Partner der GROKO in der Bundesregierung, der ADAC und unsere norddeutschen Freunde in der Senioren Union der CDU, „auch wir“. Der Vorsitzende der Senioren-Union in der CSU (SEN), Thomas Goppel: „Wir erwarten einen fairen ge-sellschaftlichen Umgang mit allen Generationen auch in der Frage einer individuellen Fahrerlaubnis für alle. Eine Einzugsautomatik darf es nicht geben. Auf eine gesetzlich verfügte Seniorenkarte lassen wir uns nicht ein! Die Mittel, individuelle Einschränkungen für Gebrechen bezogene Einzelfälle zu verfügen, reichen aus.“

Goppel, der auch senioren-politischer Sprecher der Landtags-CSU ist, stützt seine Forderung auf die in der Nachbarschaft gesammelten Erfahrungen mit einschlägigen Verboten: „Der Führerschein-Zwangsentzug hat nur minimal zur Verbesserung der Un-fallstatistik in den Partnerländern geführt.“ Was noch wichtiger erscheint: „Die schweren Unfälle basieren meist auf jugendlicher Liebe zu heißen Reifen. Und in einer Welt, die die Fahrertüchtigkeit aller mehr erzwingt als je zuvor, weil die Wege in den gesellschaftlichen Dialog, in der direkten Kommunikation und zur Selbstversorgung immer länger und komplizierter werden, kommt der Verzicht auf den Führerschein und damit auf ein Fahrzeug und einen wichtigen Teil der persönlichen Bewegungsfreiheit fast einer Entwürdigung gleich!“ Goppel plädiert namens der SEN in der CSU für eine generelle Beibehaltung der freiwilligen Überprüfung der individuellen Fahrtüchtigkeit nach dem 75. Geburtstag, fordert aber auch, dass diese Prüfung auch von den Versicherern mitorganisiert und –finanziert werden muss. Nichts einzuwenden sei gegen eine nachhaltige Empfehlung, selbst auf die Eignung zur Fahrzeugführerschaft zu achten. Goppel: „Wenn sich die Fahrzeughalter jenseits der 70 solcher Bewertung ihrer Fahrfähigkeit unterziehen, sich freiwillig beraten lassen und das bestätigt bekommen, sollte das mit einer Gebührenentschädigung/-ermäßigung belohnt werden.“