Landesversammlung der AGL: Experten diskutieren über die Zukunft der Landwirtschaft

Über das Image und die Zukunft der Landwirtschaft diskutierten Fachexperten auf der diesjährigen Landesversammlung der Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft der CSU. Bei den anschließenden Neuwahlen wurde die bisherige Landesvorsitzende Marlene Mortler MdB von den Delegierten einstimmig in ihrem Amt bestätigt.

„Hat Wissen eine Chance? – Agrarpolitik zwischen Praxis, Forschung und Medien“ – über dieses Thema sprachen Experten aus Praxis, Wissenschaft und Journalismus auf der diesjährigen Landesversammlung der Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft (AGL) in München vor rund 220 interessierten Mitgliedern. Im voll besetzten Sitzungssaal der Hanns-Seidel-Stiftung in München diskutierten die Teilnehmer unter anderem darüber, wie die Landwirtschaft zukunftsfähig gemacht und ihr Image bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern langfristig verbessert werden kann.

Überwältigender Vertrauensbeweis für die bisherige und neue Landesvorsitzende

Diese Fragestellung beschäftigte auch die Landesvorsitzende Marlene Mortler MdB und ihre Stellvertreter während ihrer Arbeit für die AGL. Dafür erhielten sie nun einen Vertrauensbeweis: Bei der turnusmäßigen Neuwahl im Rahmen der Landesversammlung wurde Mortler einstimmig wiedergewählt. Ihre Stellvertreter Artur Auernhammer MdB, und Angelika Schorer MdL wurden ebenfalls in ihrem Amt bestätigt. Als stellvertretende Landesvorsitzende neu hinzugekommen sind darüber hinaus die Niederbayerin Cornelia Wasner-Sommer und der Oberfranke Martin Schöffel MdL.

Mortler bedankte sich bei den Delegierten für ihre Wiederwahl und für das ihr damit entgegengebrachte Vertrauen. Sie versprach, sich mit ihren Kollegen auch in Zukunft für die Belange der Bäuerinnen und Bauern einzusetzen und dafür zu sorgen, dass die Landwirtschaft in der Öffentlichkeit als echte Hightech-Branche wahrgenommen wird. Auch die Teilnehmer der vorausgegangenen Informationsveranstaltung waren sich über diese Zielsetzungen einig.

Keine Zukunft ohne Landwirtschaft

In seinem Grußwort machte Manfred Weber, stellvertretender Parteivorsitzender und Vorsitzender der EVP-Fraktion deutlich, dass man stolz darauf sein dürfe, was die Bauern leisten. Trotzdem seien angesichts der aktuell sehr schwierigen Lage auch politische Instrumente erforderlich, um die Bäuerinnen und Bauern zu unterstützen. Der Bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner wies darauf hin, dass die gegenwärtige Situation für viele Betriebe besorgniserregend sei und sprach sich eindringlich für die Beibehaltung der Direktzahlungen aus.  „In Zukunft müssen wir den Verbraucher mehr in die Pflicht nehmen und offen kommunizieren, welchen Mehrwert ein hoher Standard in der Landwirtschaft für jeden Einzelnen hat. Auf die freiwillige Zahlungsbereitschaft dürfen wir uns nicht verlassen.“, so Brunner.

Muss sich wissenschaftliches Wissen in der öffentlichen Diskussion durchsetzen?

Der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung Prof. Dr. Dr. Andreas Hensel stellte heraus, dass auch die Wissenschaft problematisch handle, wenn sie nur interessensgetrieben Themenschwerpunkte setze. Zudem sei die wissenschaftliche Redlichkeit unabdingbar. Nur wer auch Unsicherheiten zugebe und offen kommuniziere, was man nicht wisse, könne das Vertrauen der Bevölkerung gewinnen.

Ja, Wissen hat eine Chance!

Bei der lebhaften Podiumsdiskussion stellten die Teilnehmer einhellig fest, dass Wissen in der Landwirtschaft durchaus eine Chance habe. Dabei seien reine Sachargumente in der öffentlichen Diskussion häufig schwierig, so Walter Heidl, Präsident des Bayerischen Bauernverbandes. Prof. Dr. Folkhard Isermeyer erklärte dazu: „Wir brauchen eine Allianz der Vernunft in der gesellschaftlichen Mitte.“ Dabei müsse nicht nur der Bauernverband, sondern auch der Tierschutzbund miteinbezogen und der Verbraucher als Verbündeter gewonnen werden.