Bezirksverband Unterfranken

Pressemitteilung aus dem Büro der Bundestagsabgeordneten Dr. Anja Weisgerber

Netzknoten Grafenrheinfeld entlasten

Die Bundestagsabgeordnete Dr. Anja Weisgerber bezieht Stellung im Konsultationsverfahren zum neuen Netzentwicklungsplan

Die Bundestagsabgeordnete Dr. Anja Weisgerber fordert beim Netzausbau eine Entlastung des Knotens Grafenrheinfeld, wie diese in der Vereinbarungen der Großen Koalition vom 1. Juli 2015 beschlossen wurde. Außerdem stellt Weisgerber den Bedarf der geplanten Stromtrasse P44 zwischen Altenfeld in Thüringen und Grafenrheinfeld grundsätzlich infrage. Dies fordert die Bundestagsabgeordnete in einer offiziellen Stellungnahme, die sie in den Konsultationsprozess der Netzbetreiber zum neuen Netzentwicklungsplan eingebracht hat. Im Januar haben die Übertragungsnetzbetreiber in ihrem Netzentwicklungsplan wiederum vorgeschlagen, zwei neue Wechselstromleitungen (P43 Mecklar-Grafenrheinfeld und P44 Altenfeld-Grafenrheinfeld) zu bauen, um Strom von Norden nach Süden zu transportieren.  

„Eine nachhaltige Entlastung des Netzknotens Grafenrheinfeld ist aus Sicherheits- und Akzeptanzgründen erforderlich. Deshalb fordere ich, dass die Maßnahmen P43 und P44 nicht am Netzknoten Grafenrheinfeld enden", zeigt sich Anja Weisgerber kämpferisch. „Würden alle Maßnahmen inklusive der Wechselstromleitungen – wie von den Übertragungsnetzbetreibern vorgeschlagen – umgesetzt, würde rund ein Viertel der Stromlast Deutschlands am Netzknoten Grafenrheinfeld gebündelt", führt die Bundestagsabgeordnete in ihrer Stellungnahme aus.

„Bereits jetzt durchqueren rund 150 Strommasten aller Spannungsebenen das Gebiet der dem Netzverknüpfungspunkt Grafenrheinfeld benachbarten Gemeinde Bergrheinfeld. Hinzu kommen zwei Umspannwerke mit einem Flächenverbrauch von rund 31 Hektar. Durch den Bau der neuen Trassen würde sich die Anzahl der Strommasten nochmals massiv erhöhen, was den Menschen in der Region nicht mehr zuzumuten ist", so Weisgerber.

Anja Weisgerber bekommt dabei auch Rückenwind von Bayern Energieministerin Ilse Aigner, die bei einer politischen Veranstaltung in Oberwerrn ankündigte: „Bei der geplanten Stromleitung P43 müssen sich die Hessen bewegen, für eine Modifizierung auf eigenem Gebiet. Außerdem lehnt die Staatsregierung die Varianten P44 und P44mod ab." Die Ministerin sagte damit erneut ihre Unterstützung für eine Entlastung der Region Grafenrheinfeld zu.

Darüber hinaus stellt Weisgerber in ihrer Stellungnahme den Bedarf der Maßnahme P44 ausdrücklich infrage. „Die Notwendigkeit dieser Trasse wurde 2012 sowie 2013 von der Bundesnetzagentur nicht bestätigt und sie ist auch nicht gesetzlich festgelegt. Schon durch die bereits in Betrieb befindliche Thüringer Strombrücke sowie die geplante Gleichstromleitung Süd-Ost-Link wird die Verbindung der neuen Bundesländer mit erhöhter Windstromerzeugung mit den Stromverbrauchszentren in Süddeutschland verbessert", begründet Weisgerber ihre Forderung nach einer erneuten stichhaltigen Überprüfung. Bei dieser müssten insbesondere anderweitige Planungsmöglichkeiten, wie neue Technologiekonzepte und Gesamtplanalternativen, berücksichtigt werden.

„Auch in den kommenden Monaten werde ich den regelmäßigen und engen Austausch mit den vom Netzausbau betroffenen Kommunen, Verbänden und Bürgern fortsetzen und die Anliegen der Heimatregion mit Nachdruck gegenüber dem Netzbetreibern und der Bundesnetzagentur als Genehmigungsbehörde vertreten. Ich hoffe, dass die Bundesnetzagentur auf unsere berechtigten Anliegen eingeht. Allerdings brauchen wir auch weiterhin die Unterstützung der betroffenen Kommunen, Verbände und Bürgerinitiativen aus der gesamten Region", betont Weisgerber abschließend.