Kreisverband Landshut Stadt

CSU Fischessen mit Senta Auth

„Da soll das Volk manipuliert werden“

„Blauäugig agiert“: Der CSU-Kreisvorsitzende Helmut Radlmeier und die Schauspielerin Senta Auth nahmen beim Fischessen der CSU die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel aufs Korn. Foto: bb

„Dahoam is Dahoam“-Star Senta Auth nahm beim CSU-Fischessen kein Blatt vor den Mund

Vroni Brunner, die Bürgermeisterin von Lansing in der BR-Fernsehserie „Dahoam is Dahoam“, ist bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Dies gilt ganz offenbar auch für Senta Auth, die als Schauspielerin die Rolle von Brunner verkörpert. Am Donnerstagabend plauderte die 42-Jährige beim Fischessen der CSU in der Tafernwirtschaft Schloss Schönbrunn vor rund 70 Besuchern über die Schauspielerei und das Fernsehgeschäft, zeigte aber auch bei der aktuellen Politik – vor allem in der Flüchtlingsfrage – klare Kante. Und sie scheute sich auch nicht, ihren Arbeitgeber – den Bayerischen Rundfunk – offen zu kritisieren.

Nachdem Senta Auth kurz ihren beruflichen Werdegang geschildert hatte, stellte sie sich der Diskussion mit den interessierten Besuchern. Was nicht ganz einfach war, denn Fragen nach der TV-Branche wie zu aktuellen politischen Themen wurden bunt durcheinandergeworfen. Doch Auth, selbst CSU-Mitglied, meisterte dies recht souverän: Verbindlich im Ton, aber zum Teil knallhart in der Sache: „Ich bin mit vielem, so wie es momentan bei uns läuft, nicht einverstanden. Dazu gehört vor allem die Flüchtlingspolitik der Bundeskanzlerin.“ Sie könne nicht verstehen, wie man als Verantwortliche so blauäugig agieren könne, Menschen ungesteuert ins Land zu lassen.

Sie sei sich durchaus bewusst, so Auth weiter, mit ihrer Einstellung in der TV-Branche einen ganz schweren Stand zu haben: „Als CSU-Mitglied, aber mit meiner ganzen Einstellung, bin ich da fast schon ein Unikum.“ Bei ihren Kollegen müsse sie in Diskussionen sogar eine gewisse Realitätsverleugnung feststellen. Und auf gezielte Nachfrage aus dem Publikum – Stichwort „Lindenstraße“ – sagte die Schauspielerin: „Im Fernsehen wird rund um die Flüchtlingsfrage viel beschönigt oder sogar geleugnet. In manchen Formaten bekommt man das Gefühl: Da soll das Volk manipuliert werden.“ Und das gelte nicht nur für Sendungen wie die „Lindenstraße“, sondern auch für die „gedeckelte Berichterstattung“: „Man weiß ja, dass das nicht neutral thematisiert wird.“

Auch der CSU-Kreisvorsitzende Helmut Radlmeier hatte zuvor in bislang selten gezeigter Schärfe die innere Sicherheit thematisiert: „Das steht ganz oben auf unserer Prioritätenliste. Hier gibt es auch eine ganz klare Abgrenzung zu Rot und Grün, die für ein passives Sicherheitsdenken stehen.“ Eine jährliche Obergrenze für Flüchtlinge sei unverzichtbar, ebenso müsse man eine rasche Abschiebung durchsetzen und Gefährder konsequent überwachen. Auch einige Ratschläge für Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte Radlmeier parat: „Sie muss offener werden, der Wahlkampf muss anders werden. Und die Kanzlerin muss sich von der Schwesterpartei auch mal was sagen lassen – sonst wird es für sie und für uns alle schwierig.“

Somit war es nicht unbedingt, wie Radlmeier zu Beginn der Veranstaltung angekündigt hatte, ein „Fischessen der etwas anderen Art, bei dem die leichte Muse im Vordergrund steht“. Dies traf nur auf Fragen der Daily-Soap-Anhänger an Senta Auth zu, in der es um ihre Rolle in „Dahoam is Dahoam“ ging. Für den größten Lacher sorgte am Ende mit einem etwas eigenwilligen Lob CSU-Mitglied Josef Woller: „Ich hab’ jeden Tag eine halbe Stunde Ruhe, wenn meine Frau die Sendung anschaut – dafür danke!“