Kreisverband Regen

Stefan Ebner: "Unser Maßstab ist der Bürger."

CSU-Fraktion beschäftigt sich mit Landratswahl

Foto: Die CSU-Fraktion mit (v.li.) Egon Probst, Walter Fritz, Landratsstellvertreter Helmut Plenk, Fraktionssprecher Willi Köckeis, Landratskandidat Dr. Stefan Ebner, Staatsminister Helmut Brunner, Horst Blüml, Katharina Zellner und Florian Graf traf sich in Ruhmannsfelden.

Ruhmannsfelden. Nach Ruhmannsfelden hatte Fraktionssprecher Willi Köckeis die Kreisräte der CSU und der IG Frauen zur jüngsten Sitzung eingeladen. Zu Beginn gratulierte er im Namen der gesamten Fraktion Katharina Zellner zu ihrer Ernennung zur Ehrenkreisbäuerin des BBV und zum Geburtstag. Auf der Tagesordnung der Sitzung standen dann ein Bericht zur Situation beim Landesleistungszentrum (LLZ) am Arbersee sowie die Berichte über die letzten Fraktionsführer-Besprechungen. Natürlich spielte aber auch die veränderte Situation hinsichtlich der Landratswahl im Herbst nach dem überraschenden Rückzug von Amtsinhaber Michael Adam eine Rolle.

Über die Situation beim Landesleistungszentrum am Arbersee berichtete aus erster Hand Herbert Unnasch, der Geschäftsführer der Arberland Betriebs gGmbH, die 2015 den Betrieb dieser Einrichtung übernommen hat. Für 2016 sei beim LLZ aufgrund der noch notwendigen Investitionen für die Fertigstellung sowie höherer Betriebskosten eine Finanzlücke entstanden. Die Deckung dafür hat nach einem Beschluss des WUT-Ausschuss der Landkreis Regen übernommen, obwohl er weder Bauherr noch Eigentümer der Einrichtung ist. 2017, so Unnasch weiter, sei eine Besserung der finanziellen Lage nicht zu erwarten, da weitere Investitionen u. a. in ein neues Spurgerät und in die Beschneiung nötig sind und bei den Betriebskosten mit einem strukturellen Defizit von rund 80 000 Euro gerechnet werden müsse. Dies lasse sich auch durch die Erhebung von Parkgebühren oder die Suche nach Sponsoren nicht komplett beseitigen. Allerdings habe man mit der Modernisierung des Stadions auch eine großartige Einrichtung geschaffen, die den Vergleich mit Weltcupstandorten wie Oberhof oder Ruhpolding nicht zu scheuen brauche. Das Stadion sei insgesamt in jedem Falle „eine Erfolgsstory, wenn auch mit leichten Hindernissen“, so Unnasch zusammenfassend.

Die Kreisräte der CSU schlossen sich dieser Auffassung einmütig an und signalisierten deutlich ihre Unterstützung für den weiteren Betrieb. „Das LLZ ist eine Sportstätte, um die man uns weit über den Landkreis hinaus beneidet“, unterstrich etwa Staatsminister Helmut Brunner neben der direkten Wertschöpfung auch den indirekten Imagegewinn durch eine solche Einrichtung, der nicht in Euro und Cent zu beziffern sei. Von einer Trainings- und Wettkampfeinrichtung dieser Art für den Spitzensport könne zudem nicht erwartet werden, dass sie Gewinne abwirft. Eine Verbesserung der Einnahmesituation sei aber bei der Nutzung durch Freizeitsportler und Urlauber sowie über potentielle Sponsoren noch anzustreben und möglich.

Fraktionssprecher Willi Köckeis informierte die CSU-Kreisräte anschließend über die jüngsten Fraktionsführerbesprechungen. Themen waren neben dem LLZ auch die Zukunft der Arberland-Töchter, der Personalbedarf für Jugendamt und EDV am Landratsamt sowie der Etat des Kreisjugendamtes und die Jahresrechnung 2016. Auch zu den Eckdaten des Haushalts für 2017 hat bereits eine Sitzung der Fraktionsführer stattgefunden, mit diesem Thema will sich die CSU-Fraktion jedoch traditionell in einer eigenen Sitzung mit Kreiskämmerer Franz Baierl, die Mitte April stattfinden soll, beschäftigen. Klar ist, dass auf den Landkreis in den nächsten Jahren einige größere Investitionen zukommen werden: Die Sanierung von Krankenhaus Viechtach und Gymnasium Zwiesel ebenso wie die Erweiterung des Landratsamtes und der Bauabschnitt II für die Ortsumfahrung von Kirchberg zählen dazu.

Getagt hat im März auch der Schul- und Kulturausschuss des Landkreises Regen. Darüber informierte Kreisrat Horst Blüml, der diesem Gremium angehört, seine Fraktionskolleginnen und -kollegen. Demnach sei für die mit rund 14 Millionen Euro veranschlagte Erweiterung und Generalsanierung des Gymnasiums Zwiesel doch ein höherer Zuschuss als ursprünglich gedacht zu erwarten. Er könnte etwa 46 Prozent betragen. Vorgestellt wurde im SuK-Ausschuss Kristina Beckermann, die neue Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte im Landkreis. Und schließlich hatte sich der Ausschuss auch mit dem geplanten Umzug der Landwirtschaftsschule in das „Grüne Zentrum“ zu befassen, das in Regen am Standort des Niederbayerischen Landwirtschaftsmuseums entstehen soll.

Natürlich ist für die CSU-Fraktion aktuell das wichtigste Thema die Landratswahl, die neue Entwicklung dabei wurde ebenfalls beraten. Stefan Ebner zeigte sich dabei unbeeindruckt von der neuen Situation. „Unser Maßstab sind die Bürgerinnen und Bürger und unsere Heimat, nicht der Gegner“, unterstrich er. Ziel bleibe es, den Menschen im Landkreis Regen eine langfristige Perspektive zu bieten und zukunftsfähige Entwicklungen anzustoßen und voranzutreiben. Die Aufgabe sei nicht einfach, doch das wäre sie auch gegen Michael Adam nicht gewesen. „Aber wir haben große Chancen, es zu schaffen“, bekräftigte Ebner, der sich nach seiner beruflichen Freistellung ab Anfang April voll und ganz auf den Wahlkampf konzentrieren wird. Fraktionssprecher Willi Köckeis sicherte Ebner dafür die volle Unterstützung der CSU-Fraktion zu und würdigte das überaus gelungene Startsignal, das von seiner Vornominierung im „Kolpingsaal“ ausgegangen sei.