Ortsverband Dinkelsbühl

Bahnreaktivierung im Landkreis Ansbach

Bahnreaktivierung im Landkreis Ansbach

Der CSU Ortsverband Dinkelsbühl spricht sich für eine Reaktivierung der Bahnlinie von Dombühl – Dinkelsbühl bis hin nach Nördlingen aus.

Dinkelsbühl, 21. April 2017 (ms) - Für den Landkreis Ansbach ergeben sich in der Schieneninfrastruktur historische Chancen. Erst durch das unnachgiebige Engagement von Politikern, wie Klaus Dieter Breitschwert, war es gelungen, die S-Bahn von Nürnberg bis nach Ansbach und im weiteren Verlauf bis nach Dombühl zu bringen. Gerade in den Städten und Gemeinden entlang der Linie S4 ist eine äußerst positive Entwicklung für die Menschen in der Region feststellbar. So sind attraktive Wohnquartiere mit moderatem Bevölkerungswachstum vor allem im Nordosten des Landkreises entstanden, was auch den Kinderbetreuungseinrichtungen zu Gute kommt und Schulstandorte sichert. Für viele Berufspendler aus dem Großraum Nürnberg ist es attraktiv auf dem Land zu leben, denn der Arbeitsplatz kann ohne Verkehrsstau bequem mit der Bahn erreicht werden.

Dem Engagement und der Hartnäckigkeit von Landrat Dr. Jürgen Ludwig ist es wesentlich zu verdanken, dass in der Region ein Rettungshubschrauber stationiert werden konnte und die S-Bahn-Verlängerung über Leutershausen-Widersbach bis nach Dombühl Ende dieses Jahres in Betrieb gehen wird. Genauso intensiv arbeiten der Landrat und viele Kreispolitiker an der Reaktivierung der Bahnlinie Dombühl – Dinkelsbühl. Für dieses Projekt hat der Freistaat Bayern schon vor Jahren eine Bestellgarantie abgegeben, da die Prognosen für das Fahrgastaufkommen die Wiedereröffnung rechtfertigen.

Diese Euphorie und Chancen werden leider nicht in allen Kommunen entlang der Bahnlinie gesehen. Insbesondere aus den Rathäusern Feuchtwangens und Schopflochs dringt ablehnende Haltung gegen das notwendige Zukunftsprojekt. Der Nutzen der Bahn wird in Zweifel gezogen und mit den Kosten argumentiert. Chancen für die Entwicklungen dieser beiden Orte durch die Bahn werden nicht erkannt. Insbesondere müsste es im Interesse der künftigen Hochschulstadt Feuchtwangen liegen, den Studenten eine attraktive Transportmöglichkeit anzubieten, aber auch so mancher Besucher der Kreuzgangspiele würde sicher per Schiene kommen.

In erster Linie muss in der Frage der Bahnreaktivierung aber an die ortsansässige Bevölkerung gedacht werden. Politisches Handeln muss zum Wohl der Menschen ausgerichtet sein und dazu gehört auch eine gut funktionierende Infrastruktur, welche eine gute Verbindung in die Metropolen ermöglicht. Es ist wenig hilfreich einerseits die Folgen der demografischen Entwicklung zu beklagen, andererseits aber nichts dagegen zu setzen.

Schüler der Mittelschule in Dinkelsbühl bedauerten kürzlich in einer Gesprächsrunde mit Kommunalpolitikern die fehlende Bahnanbindung. Sie wünschten sich nach Stuttgart, Nürnberg oder München zum Fußballspiel oder zum Konzert per Bahn fahren zu können.

Die Schiene muss zwingend im Verbund gedacht werden. Es bedarf einer Durchbindung von Dombühl bis Nördlingen. Von dort kann der Ringschluss an die Hesselbergbahn über Wassertrüdingen nach Gunzenhausen und weiter nach Nürnberg erfolgen. Damit können für eine ganze Region großartige Entwicklungschancen entstehen, die den Menschen zu Gute kommen. Die Region gewinnt weiter an Attraktivität als Wohnstandort. Theater, Kultur und Tourismus werden aufgewertet und für viele Unternehmer kann die Bahnverbindung die Entscheidung für eine Firmengründung sein.

Sicher muss die Wirtschaftlichkeit und der Investitionsbedarf bedacht werden. Allerdings müssen Nutzen und Mehrwert der Bahnanbindung dagegen gerechnet werden, wie dies bei jeder Investition der Städte und Gemeinden zu erfolgen hat. Den Bundestagsabgeordneten Roderich Kiesewetter und Ulrich Lange ist es in ihren Wahlkreisen grenzüberschreitend gelungen, die Achse Aalen – Nördlingen durch eine neue Bahnverbindung zu stärken. Wenn es nun gelingen kann aus dem Landkreis Ansbach auf den Knoten Nördlingen anzuschließen, ergeben sich großartige Entwicklungsmöglichkeiten für die nächsten Jahrzehnte für die gesamte Region.

An mancher Stelle bedarf es noch der Vorstellungskraft für die Umsetzung dieser Idee. Viele Menschen möchten in der Region wohnen bleiben. Unser ländlicher Raum bietet viele Chancen für Klein- und mittelständische Unternehmen, die u.a. auch durch die Behördenverlagerungen des Freistaates unterstützt werden. Es liegt an uns, ob wir unsere Schullandschaft, die Gesundheitsversorgung sowie die Kultur- und Freizeitmöglichkeiten erhalten wollen. In diesem Sinne muss Politik für die Menschen gemacht werden.