Ortsverband Feldkirchen-Westerham

Bürgermeister Bernhard Schweiger:

"Das Klima stimmt im Gemeinderat!

Unterschiedliche Ansichten sind nicht immer gleich Gräben. Man hätte nicht so viel bewegen können mit einem gespaltenen Gemeinderat."

Weites Themenspektrum

Ausführliche Diskussionen zwischen den Kandidaten

Das Trachten- und Schützenheim in Westerham war brechend voll und einige Besucher mussten auf Bierbänken im Bühnenraum an der Veranstaltung teilnehmen. Der Gewerbeverband hatte zur Podiumsdiskussion mit den beiden Bürgermeisterkandidaten Bernhard Schweiger und Hans Schaberl eingeladen. Die Gesprächsführung mit oft überspitzten Fragen hatte der Feldkirchner Journalist Jobst Spengemann.

Es wurden vom Moderator in Frageform viele Themen angeschnitten, zu denen er mit Informationen versorgt worden war.

Bürgermeister Schweiger verwies auf seine 12-jährige Erfahrung im Amt. Er freue sich auf weitere Jahre mit dieser interessanten Aufgabe und auf die immer neuen Herausforderungen.

Spengemann machte den Vorwurf, in allen Wahlkämpfen würden die gleichen Themen diskutiert. "Wann wird einmal etwas verwirklicht?"

Bürgermeister Schweiger konterte darauf mit einer langen Liste von Erfolgen. Drei neue Feuerwehrhäuser seien errichtet worden, die Fusion der Feldkirchner und der Westerhamer Feuerwehr erreicht, in die Kindergärten investiert und das Einheimischen-Bauprogramm konsequent weitergeführt worden. Dazu kämen Investitionen im Hochwasserschutz, und die Trinkwasserversorgung sei nun mit dem neuen Brunnen im Riedholz gesichert. Außerdem werde die bestehende Wasserversorgung erneuert.

Schaberl bemängelte mehrmals das Fehlen eines Gesamtkonzeptes und beklagte die Gräben in der Gemeinde und im Gemeinderat. Er werde den Rat wieder einen und habe Visionen für die Zukunft.

Als Schaberl den Vorwurf erhob, der Gemeinderat sei zerstritten und sagte: "Der Gemeinderat ist kein Aushängeschild für uns im Landkreis.", verteidigte Bürgermeister Schweiger vehement den Rat.

Der Gemeinderat habe viel geschaffen und bewegt, die Gelder vernünftig und sparsam eingesetzt. "Wir stehen auf gesunden finanzielle Füßen, weil der Gemeinderat vernünftig gewirtschaftet hat." erklärte der Bürgermeister. "Wir haben nur ein Drittel der Prokopfverschuldung vergleichbarer Gemeinden, und der Zustand unserer Infrastruktur ist sehr gut." Das sei immer auch ein Verdienst des Gemeinderats, der keineswegs zerstritten sei. Von 230 Entscheidungen wären 150 einstimmig gewesen! Und Diskussionen im Rat und das Ringen um Mehrheiten sei demokratisch!

Einige Fragen des Moderators und Ausführungen der beiden Kandidaten bezogen sich auf den Hochwasserschutz.

Hans Schaberl erklärte, in Percha - in der Nähe seines Hofes - habe man einiges falsch gemacht. Er wisse alles über die Fließrichtungen des Wassers in diesem Bereich. Es zeige sich jetzt, dass er immer recht gehabt habe. Man habe ihn aber nie dazu befragt. Dazu beklagte er, dass zu große und zu teure Lösungen verwirklicht würden.

Zum Polder in Feldolling erklärte er, da baue der Staat wie üblich ein einzelnes großes Projekt statt mühsam viele kleinere zu verwirklichen.

Bürgermeister Schweiger stellte zum Hochwasserschutz heraus: "Grundsätzlich geht es um den Schutz der Bürger!" Es müssten natürlich alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, von der Bewirtschaftung des Tegernsees über die Leizach und viele weitere Maßnahmen. Das sei ein integrales System. Das Becken solle natürlich so selten wie möglich verwendet werden.

"Da geht es um Leben!" appellierte der Bürgermeister. "Das ganze Konzept muss stimmen." Die Auswirkungen seien ihm schon bewusst. "Aber wie schaut es wohl im Gemeindegebiet aus, wenn der Polder verwendet werden muss."

Schaberl erklärte am Ende, wer wolle, dass alles bleibe, wie es ist, könne Bernhard Schweiger wählen. "Wer Änderungen will, muss mich wählen!" Dazu rief Schaberl zu Fairness auf und schloss: "Wenn ich bei einem Sportwettkampf Zweiter werde, dann ist das doch auch ein gutes Ergebnis."

Bürgermeister Schweiger bedankte sich für das große Interesse und für den Ablauf der Veranstaltung. Es wäre ein fairer, korrekter Abend gewesen, und Diskussionen in der Sache seien OK. "Es ist nur interessant" beendete der Bürgermeister seine Ausführungen. "Dass in einem oberbayrischen Dorf bei einer oberbayrischen Wahl ein Preuße moderieren darf."