Ortsverband Leutenbach-Mittelehrenbach

Seit 62 Jahren CSUler

Franz Heim

MITTELEHRENBACH    

62 Jahre ist er schon CSU-Mitglied. Seine Mitgliedskarte, die vom 16. Februar 1947 datiert, hat der 86-jährige Jubilar erst vor kurzem in seinem Schreibtisch wiedergefunden. Die Rede ist vom Mittelehrenbacher Franz Heim. Der Studiendirektor für alte Sprachen und langjährige Bürgermeister von Mittelehrenbach und Leutenbach zeigte Besuchern das Dokument. CSU-Kreisvorsitzender Eduard Nöth staunte nicht schlecht über den guten Zustand des Mitgliedsausweises. Karl Roth, der damalige kommissarische Kreis-CSU-Vorsitzende hatte ihn unterschrieben. Franz Heim, 1947 noch Landwirt, war für kurze Zeit Roths Nachfolger als Kreisgeschäftsführer. Dann hängte er Amt und Landwirtschaft an den Nagel und studierte. Franz Heim hat nie seine christlich-soziale Gesinnung verleugnet. Doch gebraucht hat er die CSU-Mitgliedschaft nie, weder für das berufliche Fortkommen, noch für seine zahlreichen Bürgermeisterkandidaturen.   Im Gegensatz zur früheren CSU Mittelehrenbach und Heim selbst legt der neue CSU-Vorstand unter Reinhard Weber nun großen Wert auf Ehrungen. Und so war mit dem CSU-Kreisvorsitzenden Eduard Nöth der gesamte Leutenbacher CSU-Vorstand zu Heims Ehrung für "60 Jahre Treue zur CSU" erschienen. Mancher mag sich noch an jene Zeit erinnert haben, als die Wohnstube von Franz Heim in bescheidenen Anfängen als Gemeindezimmer, Standesamt oder auch als Bankraum gedient hat, wo Geschäfte unbürokratisch, unorthodox, aber effizient abgewickelt wurden.Heim unterhielt die Gratulanten mit Anekdoten aus der Gründungszeit der CSU nach dem Kriege. Namen wie Schönbach, Steinmetz, Hemmerlein und Strian machten die Runde. Man merkte, in Ehrungen hat Leutenbachs Ehrenbürger Heim Routine. Nach der Volksschule in Leutenbach und dem glänzenden Abitur bei den Redemptoristen in Gars am Inn - seine schlechteste Note war eine Zwei in Sport - war Heim Soldat im Zweiten Weltkrieg. Er musste mitansehen, wie sein Vater 1933 von den Nazis als Bürgermeister abgesetzt wurde und Monate im Gefängnis verbrachte. Fast die ganze Familie verloren Bis 1948 verlor er fast die gesamte Familie. Zu diesem Zeitpunkt heiratet er seine Ehefrau Mathilde. Zunächst übernahm er die elterliche Landwirtschaft - nur um bald zu erkennen, dass die Landwirtschaft nicht seine Bestimmung war. Nach dem Studium in Erlangen und dem Referendariat von 1958 bis 1960 in Forchheim fand er seinen Beruf als Gymnasiallehrer für Latein, Griechisch und Geschichte am Alten Gymnasium, dem späteren Kaiser Heinrich Gymnasium (KHG), in Bamberg. Als Studiendirektor ging er dort mit 65 Jahren in Pension."Angesehen und behilflich, fordernd und fördernd, jemand, der keinen Schüler hängen ließ", so bezeichnete Franz Parthe, damaliger Leiter des KHG, seinen ehemaligen Kollegen. Ein Blumenstrauß der Schüler am Jahresende sei oft Zeichen der Beliebtheit gewesen.Durch seine kommunalpolitische Erfahrung und sein wirtschaftliches Denken habe er in den vielen Diskussionen in den Jahren der Apo und Studentenbewegung bestehen können. Franz Heim war das typische Mitglied einer Generation, die von den Erfahrungen Weltkrieg und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft ebenso geprägt worden ist wie vom nachfolgenden Wiederaufbau.