Ortsverband Steppach

Chronik

Chronik des CSU-Ortsverbands Steppach
Bismarkurm, das Wahrzeichen Steppachs

Chronik des CSU-Ortsverbandes Steppach

Das Ergebnis der Landtagswahl im Jahre 1954, bei der die CSU in Steppach nur 35,2% der abgegebenen Stimmen erzielte, war Anlass für den damaligen Gemeinderatskandidaten, Erich Schwaiger, einen CSU-Ortsverband zu gründen. Mit Unterstützung des CSU-Kreisvorsitzenden Augsburg-Land, MdL Josef Helmschrott, wurde 1955 der CSU-Ortsverband Steppach gegründet. Als Ortsvorsitzender wurde noch vor den Kommunalwahlen im Frühjahr 1956 wurde Erich Schwaiger zum 1. Ortsvorsitzenden gewählt. Da in der Gemeinde Deuringen das CSU-Stimmenergebnis bei der Landtagswahl 1954 noch ungünstiger war (18.5%), bat der damalige Bäckermeister Bollinger, den Ortsverband Steppach auf die Gemeinde Deuringen auszudehnen. Der Ortsverband führte den Nahmen CSU-Ortsverband Steppach-Deuringen. (Mit der Gründung eines eigenen CSU-Ortsverbandes in Deuringen sind 1973 die dort wohnhaften Mitglieder beim Ortsverband Steppach wieder ausgeschieden.)

Schon bei der Bundestagswahl 1957 wurden 60,2% der Erststimmen und 58,4% der Zweitstimmen erreicht und bei der Landtagswahl 1958 war die CSU mit 47% wieder stärkste Partei in der Gemeinde Steppach. Sie blieb dies auch bei allen nachfolgenden Landtagswahlen. Die CSU war seit 1960 zeitweise allein und ab 1966 für einige Jahre in einer Fraktionsgemeinschaft mit der parteilosen Gruppe "Schaffende aller Stände" im Gemeinderat vertreten. Fraktionsvorsitzender war Gemeinderat Erich Schwaiger, der seit 1966 auch das Amt des 2. Bürgermeisters von Steppach innehatte. Erich Schwaiger wurde von 1956 bis 1972 insgesamt 7 Mal zum Ortsvorsitzenden gewählt. Ihm folgte Helmut Müller und 1975 übernahm Johannes Bubmann den Vorsitz des Ortsverbandes.

Politisch betrachtet fielen die Wechsel der Ortsvorsitzenden in eine umbrüchige Zeit. Die Gemeinden in unmittelbarer Nachbarschaft zu Augsburg waren durch ihre Nähe zur Großstadt begehrt. Die von der Bayerischen Staatsregierung eingesetzte Stadtumlandskommission schlug die Eingemeindung von Stadtbergen, Leitershofen und Deuringen nach Augsburg vor. Die Gemeinden wehrten sich erfolgreich und rückten für ihre Interessen näher zusammen. Für ihre Unabhängigkeit von Augsburg überlegte man die Gründung einer Großgemeinde. Die Zeichen waren aber schon gesetzt und auch für Steppachs Unabhängigkeit waren die Jahre gezählt. Die Gebietsreform 1978 brachte die Auflösung der Gemeinde Steppach und die Eingliederung in die Gemeinde Neusäß. Ein Jahr später wurde der Ortsvorsitz an den früheren Gemeinderat Siegfried Schmid übergeben, anschließend führte Hans-Joachim Pissors den Ortsvorsitz.

Während seiner Amtszeit wurde Neusäß am 10. Juni 1988 zur Stadt erhoben. Im Februar 1989 übernahm erstmals eine Frau den Ortsvorsitz. Mit Elfriede Hottelet kam auch die Forderung zu mehr politscher Beteiligung der Frauen im Stadtrat. Ihr folgte Hans Lang, der von März 1997 bis Dezember 2003 den Ortsvorsitz übernahm. Sowohl ortspolitische Themen (Supermarkt, Bolzplatz, Schulsanierung, Ortsumgehung, Kanalbau) als auch gesellschaftspolitische Fragestellungen (GenTechnik, mehr soziales Engagement der Gesellschaft u.ä.) gehörten zwischenzeitlich zum politischen Auftrag, der die Parteienarbeit prägte. In diesem Verständnis führte sein Nachfolger, Bernd Edin, ab Dezember 2003 den Ortsvorsitz weiter. Ihm gelang es auch vermehrt "Promis der Politik" nach Steppach zu Bürgersprechstunden zu gewinnen.

Ihm folgte Hans-Thomas von Albert. In seine Amtszeit fällt die 50-Jahrfeier des Ortsverbandes der CSU Steppach, das seinerzeit auch gebührend gefeiert wurde.

Im März 2007 übernahm Karin Zimmermann den Ortsvorsitz. Die moderne Parteienarbeit zeichnet sich durch eine Strategie der Vernetzung miteinander aus. Erstmals gibt es unter ihrem Vorsitz eine Internetpräsentation des CSU-Ortsverbandes Steppach und die Informationsübermittlung über digitale Medien. Vernetzung aber auch im Sinne des gemeinsamen Miteinanders mit den anderen Neusäßer Ortsverbänden. Dies soll auch künftig fortgeführt und gestärkt werden.

Rückblickend prägte das Schaffen der CSU-Partei viele wichtige Entwicklungen der Ortsgemeinde Steppach. Unter der Federführung von Erich Schwaiger wurden wichtige Fragestellungen aufgegriffen und zukunftsweisend in die Wege geleitet. Alle ihm nachfolgenden Ortsvorsitzenden führten dieses Anliegen weiter. Der Ortsverband CSU Steppach stellte mit Viktor Schreier ab 1984 insgesamt 18 Jahre den Fraktionsvorsitzenden sowie 30 Jahre den stellvertretender Fraktionsvorsitzenden. Höhepunkte der Arbeit der Steppacher CSU seit der Gründung waren neben den jeweils erfolgreichen Wahlen auf Bundes-, Landtags- und Bezirks- und Kommunalebene die Verwirklichung großer Bauvorhaben in der Gemeinde die mit der Unterstützung und Anregung der CSU geschaffen wurden. Neben dem Bau und der Erweiterung der Schule (mit Schwimmbad und Turnhalle), die Errichtung eines Kindergartens, von Spielplätzen und des Feuerwehrgerätehauses.

Ein immer schon wichtiges Thema der Steppacher Bürger war die Verkehrsgestaltung der Ulmer Straße und der Alten Reichsstraße. Die Verkehrsumgehung mit weit über 25 Jahren Planungs- und Bauzeit brachte die entscheidende Lösung. Erwähnt sei daher insbesondere die Verwirklichung der vom Ortsverband bereits seit 1962 stets geforderten Ortsumgehen (B10/300), die im November 1986 dem Verkehr übergeben wurde. In diesem Zusammenhang erfolgte auch die Umgestaltung des gesamten Ortskerns mit dem "Steppacher Dreieck" im Ortszentrum. Eine große Herausforderung war auch der Übergang der eigenständigen Gemeinde in den Gemeindeverbund und zur späteren Stadt Neusäß. Immer war auch die Erhaltung des hohen Wohn- und Lebenswert der Gemeinde und die Attraktivität für ortsansässige Handwerker und Betriebe waren für alle Ortsvorsteher vorrangig.

Im Blickfeld bleibt auch immer die Belebung und Gestaltung des Ortskernes am Steppacher Dreieck. Mit ihrer erfolgreichen Parteiarbeit hat der Steppacher Ortsverband bewiesen, dass auch in schwierigen Zeiten die politische Überzeugungen und Ziele ihrer Partei nach außen glaubhaft erhalten werden konnten. Aktuell vertreten die gewählten Stadträte Karin Zimmermann, Sigrid Wagner und Bernd Edin für den CSU Ortsverband Steppach dessen Interessen im Stadtrat Neusäß. Sigrid Wagner (Stand: 2014) alle Rechte vorbehalten

Kleine Ortshistorie von Steppach
Wappen von Steppach

Steppach "Die Rose im Wappen von Steppach"

Die im Jahre 1150 urkundlich als "Stetebach" erstmals genannte Gemeinde Steppach ist wahrscheinlich im 8. oder 9. Jahrhundert nach Christus gegründet worden. Schon zur Zeit des Bischofs Udalrich I. war das Hochstift Augsburg in Steppach begütert. Dieser bischöfliche Besitz wurde zum Amtslehen des bischöflichen Erbkämmereramtes gezogen. Zeitweise war dieses Amt den Herren von Wellenburg übertragen, weshalb sich diese auch "Kämmerer von Wellenburg" nannten.

Das älteste Siegel der Kämmerer von Wellenburg zeigt eine gefüllte Rose mit glivenförmigen Stil. Als die Gemeinde Steppach ein geschichtlich begründetes Gemeindewappen annehmen wollte, fiel die Wahl eines Symbols gerne auf dieses älteste Siegel der Wellenburger als bischöflicher Erbkämmerer. Und da die Farben des Wappens der Kämmerer von Wellenburg unbekannt sind, wurde die auf das Hochstift Augsburg weisenden Farben Rot und Silber zugrunde gelegt. Die Beschreibung des Steppacher Gemeindewappens, das mit Zustimmung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern vom 2. Juli 1960 – IB1 – 3000/28 St 1 angenommen wurde, lautet: "In von Rot und Silber gespaltenem Schild eine gefüllte und gestielte Rose in verwechselten Farben". Das Wappen wurde von Hermann Kornhammer gestaltet, wie manch anderes Gemeindewappen im älteren Landkreis Augsburg.

Literatur: H. Kornhammer – J. Krauße, Gemeindewappen des Landkreises Augsburg (-Beiträge zur Heimatkunde des Landkreises Augsburg), Augsburg 1965 (Artikel von Johannes Krauße, Quelle: Steppach bei Augsburg, Beiträge zur Ortsgeschichte, 1978 Herausgegeben von der Gemeinde Steppach, Seite 77)

1978 erfolgte die Eingemeindung Steppachs zum Gemeindeverbund nach Neusäß. Am 10. Juni 1988 wurde Neusäß dann zur Stadt erhoben. Neusäß Die Stadt Neusäß liegt im Landkreis Augsburg in Bayern und gehört zum Regierungsbezirk Schwaben. Die Stadt gliedert sich in die ehemals eigenständigen Gemeinden Alt-Neusäß, Hainhofen, Hammel, Westheim, Schlipsheim, Täfertingen, Ottmarshausen und Steppach. Die Gesamtfläche von Neusäß beträgt 25,2 km², auf denen rund 2.500 Einwohner leben. Neusäß entstand als Zweckgemeinschaft aus den bis 1972 bzw. 1977 selbständigen Gemeinden, da eine Eingemeindung zur Großstadt Augsburg drohte. Um diesem zu entgehen entschlossen sich die Gemeinden, eine eigene Großgemeinde zu werden, um der erzwungenen Eingemeindung zu umgehen. Der Name Neusäß wurde aufgrund der größten und einwohnerstärksten Gemeinde Neusäß gewählt, das sich heute, um Verwirrungen zu vermeiden, Alt-Neusäß nennt. Da die Ortsteile sich für kein einheitliches Wappen entscheiden wollten, wurden sie 1985 vom Bayerischen Hauptstaatsarchiv abgemahnt. Als Folge darauf bildeten sie einen Wappenkranz, der alle acht Wappen beinhaltete.

Die Stadt liegt gerade mal 15 km vom Augsburger Flughafen und 70 km vom Münchener Flughafen entfernt. In Neusäß sind vor allem kleine und mittelständische Betriebe aus den Bereichen Handwerk, produzierendes Gewerbe, Dienstleistung und Handel ansässig sind. Allerdings besitzt die Stadt einige attraktive Wohngebiete, da Neusäß vor allem als Wohnort gedacht ist, und auch teilweise als Vorort zu Augsburg gehandelt wird.

Neusäß war bis ins 19. Jahrhundert ein sehr kleines Dorf. Die bedeutendsten Gebäude der damaligen Zeit waren die Gaststätte und die im 16. Jahrhundert erbaute Ägidius-Kapelle. Die Geschichte der Gemeinde führt allerdings bis ins 11. Jahrhundert zurück. Neusäß unterlag damals der Patrizierfamilie von Rembold. Einen Wachstumsschub erhielt die Gemeinde erst nach dem Zweiten Weltkrieg, mit dem die anderen umliegenden Gemeinden nicht mithalten konnten. Aufgrund dessen wurden in den 1950er Jahren ein Kindergarten, das Rathaus, eine Schule und der Friedhof errichtet. 1959 musste dann auch bereits die Ortskanalisation und eine Kläranlage gebaut werden, damit Neusäß als Gewerbestandort ausgewiesen werden konnte.

(Quelle: www.neusaess-informativ.de) Weitere Informationen finden sie auf der Homepage der Stadt Neusäß www.neusaess.de (Zusammenstellung von Sigrid Wagner)