Ortsverband Waldbüttelbrunn

CSU Gemeinderatsfraktion Waldbüttelbrunn

Bericht aus der Gemeinderatssitzung vom 03. Juli 2017

Hier finden Sie neue Informationen zu den Themen:

- Planung des neuen Rathausplatzes

- Nutzung des Alten Rathauses

- Standort SchüJuK (ehemals Jugendzentrum)

Im ersten Tagesordnungspunkt stellte der Städteplaner, Herr Wegner, sein Konzept für die Neugestaltung des Rathausplatzes vor. Das Konzept wurde aus den Ergebnissen der Bürgerworkshops entwickelt, die vor einiger Zeit in der Alten Kirche stattgefunden hatten. Damals hatten interessierte Bürger und Gemeinderäte in drei Gruppen Gestaltungsmöglichkeiten für den Rathaushof erarbeitet.

Einige Festlegungen sind dem Gelände geschuldet, das zwischen August-Bebel- Straße im Norden und dem Platz der Partnerschaften im Süden entlang der Lindenstraße und des Gäßchens stark ansteigt. Damit ergeben sich drei unterschiedliche Ebenen, die aber geschickt genutzt werden können, um die geplanten Gebäude barrierefrei zu erschließen. Auf dem Niveau der August-Bebel- Straße soll es einen ebenerdigen Zugang zu den Räumen der Schützen geben. Außerdem gelangt man von dort in eines der beiden Treppenhäuser des Rathauses. Eine Treppenanlage soll entlang des Alten Rathauses auf den Rathausplatz führen. Vom zukünftig sehr viel größer werdenden Rathausplatz erschließen sich ebenerdig der Hauptzugang des Rathauses (im Osten Richtung Gäßchen), der Bürgersaal und die dort geplante Toilettenanlage (im Südosten Richtung Parkdeck) und der Eingang ins Alte Rathaus (im Nordwesten), der von der Lindenstraße um die Ecke auf den Rathausplatz verlegt wird. Der Rathausplatz soll wie bisher einen ebenerdigen Zugang zur Lindenstraße haben sowie eine Anbindung über eine Rampe zum Parkdeck, wobei diese evtl. etwas steiler wird als die 6 %, die einer behindertengerechten Anbindung gerecht würden.

Ein weiterer Höhenversatz von einem Stockwerk gibt es vom Rathausplatz zur Alten Kirche hin, deren Vorplatz vergrößert werden soll. Der Höhenunterschied soll für Sitzstufen genutzt werden, die im Falle einer Theateraufführung oder Musikdarbietungen entweder als Sitzgelegenheiten genutzt werden könnten oder aber auch (durch ein etwas größeres Podest zwischen den Sitzstufen, als Bühne (während das Publikum dann auf dem Rathausplatz sitzen könnte).

Vom Vorplatz der Alten Kirche und vom Platz der Partnerschaften aus soll man ebenso ebenerdig den Sitzungssaal betreten können.

Die verbleibende dreieckige Fläche zwischen Gäßchen, Saalgebäude und der Mauer neben der Alten Kirche soll als öffentlicher Garten gestaltet werden. Eine weitere Begrünung ist vor dem Akten Rathaus im Bereich des jetzigen Eingangs geplant. Außerdem soll die bestehende Linde am Rathausplatz erhalten werden. Weitere Bäume sind entlang der Lindenstraße geplant.

Zwischen den Sitzstufen und dem Saalgebäude ist noch eine Gestaltung des Platzes mit einem Brunnen oder einem Wasserspiel vorgesehen. Auf dem Rathausplatz selbst sollen genügend Ver- und Entsorgungsleitungen und Bodenhülsen für dort stattfindende Veranstaltungen (Weihnachtsmarkt, Feste, etc.) vorgesehen werden. Eine Anregung aus dem Gremium war, versenkbare Absperrpoller mit einzuplanen.

Herr Wegner präsentierte das Konzept dem Gemeinderat – eine Beschlussfassung hierüber ist am 07.08.2017 in einer weiteren Sitzung geplant.

Als nächstes stellte Frau Dillamar vom Architekturbüro archicult ein mögliches Nutzungskonzept für das Alte Rathaus vor.

Vorangegangen war ein Termin bei der Regierung von Unterfranken zur Förderfähigkeit einer Sanierung des Gebäudes. Eine grundsätzliche Förderung bei der Sanierung des Gebäudes scheint gegeben, da es sich um die Sanierung eines ortsbildprägenden Gebäudes handelt. Je nach geplanter Nutzung könne sich aber die Höhe der Förderung ändern. Eine barrierefreie Umgestaltung scheint jedoch unabdingbar. Dem wurde dadurch Rechnung getragen, dass neben dem vorhandenen Treppenhaus ein Aufzug eingeplant wurde, mit dem Erdgeschoss und Obergeschoss erschlossen würden.

Das Architekturbüro schlug nun eine Nutzung des Hauses für „Begegnungsräume“ vor. Dafür wurden im Erdgeschoss eine Küche und eine Art Gastraum vorgesehen, während im Obergeschoss ein bis zwei weitere Räume mit kleiner Teeküche für variable Nutzungen zur Verfügung stünden. Daneben sind auf beiden Etagen Toiletten vorgesehen (unten eine Behindertentoilette und oben zwei geschlechtergetrennte Toiletten).

Das Konzept überzeugte nicht alle Gemeinderäte, im Gegenteil: es entstanden hierüber hitzige Diskussionen, die auch nicht immer sachlich blieben.

Dies war wohl auch dem nächsten Tagesordnungspunkt geschuldet, bei dem darüber entschieden werden sollte, wie es mit dem Schüler-, Jugend- und Kulturzentrum (SchüJuK), früher Jugendzentrum, weitergehen sollte. Dies muss unbestritten zunächst während der Bauphase ausziehen, um die nötigen Bauarbeiten durchführen zu können. Soll das SchüJuK in der Zwischenzeit in einer Containerlösung abwarten und dann wieder ins Alte Rathaus einziehen oder aber soll ein Neubau an der Billingerscheune entstehen und das SchüJuK dauerhaft dort hinziehen?

Die beiden Tagesordnungspunkte griffen doch so weit ineinander, dass sie auch in der Diskussion immer wieder gemeinsam betrachtet werden mussten.

Und so sind wohl folgende Fragestellungen erheblich:

- Brauchen wir nach Fertigstellung des Bürgersaals und neben den weiteren in Waldbüttelbrunn bereits vorhandenen Möglichkeiten und evtl. einem neu gebauten Jugendzentrum tatsächlich noch weitere „Begegnungsräume“, so dass es gerechtfertigt ist, im Alten Rathaus für nicht unerhebliches Geld zusätzliche Räume zu schaffen?

- Gibt es durch eine alternde Gesellschaft zunehmende Bedarfe, die in den vorhandenen Räumen nicht abgedeckt werden können?

- Müssen wir dies bereits jetzt vorsehen oder sollten wir die Entwicklung noch beobachten und abwarten?

- Oder aber sollte das SchüJuK nach der Bauzeit einfach wieder ins Alte Rathaus einziehen?

- Gäbe es die Möglichkeit, das Gebäude neben den Jugendlichen auch anderen Nutzern zur Verfügung zu stellen?

- Wie teuer muss eine Übergangslösung für das Jugendzentrum sein und gibt es hierzu noch Alternativen (z.B. Container kaufen statt mieten, Ausstattung der Container etc.)?

Nachdem nach den Vorträgen mehr Fragen offen als beantwortet waren, entschied sich der Gemeinderat mehrheitlich, die Entscheidung über das SchüJuK auf die Sitzung vom 07.08.2017 zu vertagen und bis dahin noch einmal sämtliche Argumente gegeneinander abzuwägen.