Blume im Interview

Politik mit Mut und Zuversicht

Markus Blume
Markus Blume

CSU-Generalsekretär Markus Blume hat im Interview mit der Passauer Neuen Presse erklärt, wie die CSU wieder zu alter Stärke zurückfinden will und warum der europapolitische Kurs der AfD so gefährlich ist.

2019 ist Jahr der Erneuerung

„Wir wollen Volkspartei bleiben“, stellte Blume klar. „In diesen schwierigen Zeiten werden Volksparteien dringend gebraucht, um die Gesellschaft zusammenzuführen. Wir werden uns weiter als bürgerliche Volkspartei der Mitte positionieren.“ Klar sei aber auch, dass sich die CSU erneuern müsse. „Der Parteitag am Samstag soll dafür das Signal geben. Natürlich stehen da der Abschied von Horst Seehofer und die personelle Erneuerung mit Markus Söder im Mittelpunkt.“ Es gebe aber auch eine strukturelle und inhaltliche Erneuerung. „Am Ende werden wir sagen können: Die CSU ist wieder voll da!“

Tradition und Fortschritt

In der jungen Generation, bei Zugezogenen und in kirchlichen Kreisen müsse die CSU an ihrer Bindungskraft arbeiten, so Blume weiter. „Und wir wollen auch Zukunftsbewegung werden: agiler, schneller, begeisternder. Ich will, dass wir echte Mitmachpartei und die erste wirkliche Digitalpartei werden!“ Denn die CSU als Volkpartei verbinde Tradition und Fortschritt: „Wir wollen die Lufthoheit über den Stammtischen – im Wirtshaus wie im Internet. Es ist ganz einfach: Wir müssen näher an die Menschen heran und das auf allen Ebenen.“

Mut statt Selbstmitleid

„Im Jahr 2019 müssen wir die Verzagtheit und das Selbstmitleid hinter uns lassen, denn das Schlechtreden bringt niemanden weiter“, forderte der CSU-Generalsekretär. „Nicht wie die Grünen oder deren Freunde von der Umwelthilfe ständig die Automobilindustrie madig machen, sondern für nachhaltige Mobilität sorgen. Nicht wie die SPD Pläne für die Rezession entwickeln, sondern durch steuerliche Entlastungen der Rezession vorbeugen. Und vor allem nicht ständig die Axt an die politische Stabilität in Deutschland und Europa legen, wie das die AfD tut.“ Blume hingegen setzt auf eine Politik mit Mut und Zuversicht. „Das würde am meisten helfen.“

Radikalisierung der AfD

Die Radikalisierung der AfD schreite in allen Politikfeldern unaufhaltsam voran. „Das hat zuletzt der Europaparteitag der AfD mit dem Beschluss, das Europäische Parlament aufzulösen, den Euro und die EU zu verlassen, gezeigt.“ Die AfD habe sich damit unwählbar gemacht. „Wer die Europäische Union schwächt, schwächt Deutschland in der Welt. Die AfD ist damit nicht nur europa-, sondern auch deutschlandfeindlich.“ Die chaotische Situation in Großbritannien zeige, „wie töricht es ist, auch nur in diese Richtung zu denken“. Blume warnt: „Spätestens jetzt muss jedem klar werden, dass die AfD nichts verstanden hat. Ihr Programm zum Ausstieg Deutschlands aus der Europäischen Union würde Deutschland unmittelbar ins Chaos stürzen.“