Kampf gegen Corona

Verlängerung des Lockdowns

In Bayern wird es wegen Corona bis mindestens Mitte Februar nahezu keinen Präsenzunterricht geben - auch nicht für Grundschüler. Das hat das Kabinett beschlossen. Es gibt nur eine kleine Ausnahme: Für Abiturienten, die in diesem Jahr vor den Abschlussprüfungen stehen, kann vom 1. Februar an Wechselunterricht stattfinden, „wenn es das Infektionsgeschehen zulässt“. Gleiches gilt für Schüler an beruflichen Schulen, bei denen zeitnah Abschlussprüfungen oder Kammerprüfungen stattfinden.

„Corona bedeutet einen absoluten Dauerstress für die gesamte Bevölkerung“, sagt Ministerpräsident Markus Söder. Es gebe aber leider noch keinen Anlass zur Entwarnung. „Wir müssen uns noch gedulden.“ Ein Abbruch der Maßnahmen wäre ein großer Fehler. Söder verwies dabei erneut auf die Sorge, dass das mutierte Virus auch bei Kindern stärker verbreitet werden könnte. Daher müsse der Lockdown verlängert werden. Wie es danach weiter gehe, hänge einzig und alleine vom weiteren Infektionsgeschehen ab.

Der Ministerrat setzte damit den Beschluss von Bund und Ländern um, der auch die generelle Verlängerung des Lockdowns bis zunächst zum 14. Februar vorsieht. In der kommenden Woche wird sich auch der bayerische Landtag nochmals mit der Verlängerung der Maßnahmen befassen und darüber abstimmen. Die Verlängerung des Lockdowns bedeutet in der Praxis auch, dass weite Teile des Handels, der Hotellerie und der Gastronomie auch über den 31. Januar hinaus geschlossen bleiben, obwohl sich die Infektionszahlen im Freistaat aktuell vielerorts wieder nach unten bewegen. In den Kindertagesstätten soll es ebenfalls mindestens bis Mitte Februar weiter nur eine Notbetreuung geben.

Hohe Impfbereitschaft

In Bayern haben bereits in 80 Prozent der Altenheime Impfungen stattgefunden. 62 Prozent aller Altenheimbewohner sei eine Erstimpfung verabreicht worden. Das gleiche gelte für 34 Prozent des Personals, sagte Markus Söder. „Langzeitstrategisch gibt es nur eine Lösung und das ist impfen“, sagte Söder. Die Impfbereitschaft sei hoch, bisher hätten sich im Online-Portal rund eine Million Menschen für eine Impfung vormerken lassen.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek bezeichnete die Situation in den Alten- und Pflegeheimen als „Kernfrage“. Dort seien die größten und schwersten Ausbruchsgeschehen verzeichnet worden. „Und da sind die Menschen, die dieses Land aufgebaut haben“, sagte Holetschek. Deshalb werde nun auch die Zahl der Corona-Tests für Mitarbeiter in Alten- und Pflegeheimen von zwei auf drei pro Woche erhöht. Einer davon solle ein PCR-Test sein. In Bayern werde so zügig geimpft, wie es nur gehe. Nach Angaben von Holetschek waren bis Mittwochmorgen 231.000 Erstimpfungen im Freistaat verabreicht worden.

Europäisch abgestimmte Politik

Ohne eine abgestimmte Corona-Politik mit den europäischen Nachbarstaaten hält Ministerpräsident Markus Söder Grenzkontrollen für unausweichlich. Er hoffe aber, dass sich der Europäische Rat am 21. Januar auf vergleichbare und synchronisierte Maßnahmen einigen könne. Wegen der neu aufgetretenen „besorgniserregenden Virusmutationen aus Großbritannien und Südafrika“ gelte es, den Eintrag nach Deutschland möglichst zu vermeiden sowie diesen frühzeitig zu erkennen.

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