Kaniber stellt Agrarbericht 2018 vor

Krisenfest und zukunftssicher

Bayerns Agrarstrukturen bleiben trotz zunehmender Schwankungen der Erzeugerpreise und der Herausforderungen an die Landwirtschaft stabil. Dieses Fazit zog Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber bei der Vorstellung des Agrarberichts 2018. Die Quote der alljährlichen Betriebsaufgaben läge bei lediglich 1,1 Prozent und somit weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau. Kaniber sagte: „Das zeigt, dass unsere kleinen und mittleren Betriebe kreativer, zukunftssicherer und krisenfester sind als viele Großbetriebe.“ Der vor zwei Jahren befürchtete beschleunigte Strukturwandel aufgrund niedriger Erzeugerpreise bei Milch und Schweinen sei ausgeblieben. Die Nutztierhaltung stehe zwar nach wie vor unter Druck, die Erlöse der Betriebe seien jedoch insgesamt gestiegen. Laut dem Agrarbericht seien die durchschnittlichen Gewinne im Haupterwerb im vergangenen Jahr um 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen und lägen damit bei 52.600 Euro.

Agrarpolitik wirkt

Der Bericht unterstreiche den Erfolg der bayerischen Agrarpolitik mit dem Ansatz, Familienbetriebe durch passgenaue Förderprogramme, Investitionsanreize, Forschung, Bildung und Beratung gezielt zu stärken. Damit sei die bayerische Landwirtschaft auch unter schwierigen Bedingungen krisenfest. „Wir wollen auch künftig allen unseren bäuerlichen Betrieben Zukunftsperspektiven eröffnen – und zwar unabhängig von Flächengröße und Bewirtschaftungsform“, so Kaniber. In Zukunft solle vor allem die Nutzung moderner digitaler Technologien Familienbetrieben leichter zugänglich gemacht werden, um diese wettbewerbsfähig zu halten.

Starker Agrarsektor

Im Freistaat gab es im Jahr 2017 insgesamt 106.700 Bauernhöfe mit einer durchschnittlichen Betriebsgröße von 30 Hektar. Darunter waren 9.200 Ökobetriebe, was Bayern bundesweit zum bedeutendsten Öko-Land macht. Zwei Drittel aller bayerischen Betriebe setzen mittlerweile auch auf ein zusätzliches Einkommens-Standbein, was den unternehmerischen Geist der Landwirte belegt und zur wirtschaftlichen Stabilität beiträgt. Die Land- und Forstwirtschaft sei ein gewichtiger Wirtschaftsfaktor im Freistaat: Rund 14 Prozent machen die Gesamtumsätze der Landwirtschaft bezogen auf die bayerische Wirtschaft aus – ein bundesweiter Spitzenwert. Kaniber: „Der Bedarf an Lebensmitteln und Agrarrohstoffen steigt beständig und der Stellenwert der Land- und Forstwirtschaft bei der Bewältigung anstehender Herausforderungen durch Klimawandel, Biodiversität und Energiewende nimmt weltweit zu.“