Blume im Interview

„Volkspartei und Zukunftsbewegung“

Markus Blume
Markus Blume

Das Konzept Volkspartei neu denken: CSU-Generalsekretär Markus Blume hat im Interview mit dem Straubinger Tagblatt erklärt, wie die CSU fit für die Zukunft wird, ohne dabei den Charakter einer Volkspartei zu verlieren.

„Der Wunsch nach Erneuerung kommt aus der Basis, es ist sozusagen eine Graswurzelbewegung“, sagte Blume zur laufenden CSU-Parteireform. „Wir spüren bei der Basistour des Parteivorsitzenden einen großen Redebedarf und den Wunsch, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen und die CSU fit für die Zukunft zu machen.“ Es sei nicht nur eine Frage der personellen Aufstellung. „Es geht darum, die ganze Partei durchzulüften. Das Erfolgsrezept einer Volkspartei im 21. Jahrhundert bedeutet, das Konzept Volkspartei neu zu denken.“

Es gehe darum, die CSU-Mitgliedschaft heute attraktiver machen. Alle zwei Jahre im Ortsverband zu wählen, sei zu wenig. „Wie kann ich zu einer echten Mitmachpartei werden? Wir sorgen für regelmäßige Befragungen und neue Beteiligungsmöglichkeiten.“ Und der CSU-Generalsekretär fügte hinzu: „Ich wünsche mir, dass wir den Ideenreichtum unserer Mitglieder besser heben. Unsere fast 140.000 Mitglieder sind ein Frühwarnsystem für gesellschaftliche Entwicklungen.“

Tradition und Moderne

„In ihren besten Zeiten war die CSU immer beides: Volkspartei und Zukunftsbewegung“, erklärte Blume. „Volkspartei, weil wir die große politische Klammer des Landes sind.“ Das solle die CSU auch zukünftig sei. „Bewegung, weil man Menschen bei großen Entscheidungen mobilisieren und begeistern muss.“ So eine Entscheidung stehe bei der Europawahl an. Laut Blume reicht es nicht zu wissen, dass man inhaltlich die richtigen Positionen hat: „Da muss man rausgehen und die Bevölkerung für seine Ideen gewinnen.“

Klarer Kurs für die Europawahl

„Wir werden gegen alle, die Europa spalten wollen, eine klare Kante ziehen“, kündigte der CSU-Generalsekretär an. „Gegen die Nationalpopulisten von Rechts, die Europa aufkündigen und ins Chaos stürzen wollen – als wenn der Brexit nicht Mahnung genug wäre! Und gegen die Sozialpopulisten von Links, die wie die deutschen Sozialdemokraten Europa zur großen Umverteilungsmaschine machen wollen – mit europäischer Arbeitslosenversicherung, europäischem Finanzminister und einer Schulden- statt einer Stabilitätsunion. Unsere Positionen unterscheiden sich von all dem fundamental.“

Im Europawahlkampf werde es um „Europa als Ganzes“ gehen, so Blume weiter. „Wir wollen Europa im internationalen Wettbewerb der Systeme stark machen, damit es uns stark machen kann.“ Europa sei kein abstraktes Projekt von Eliten: „Es ist unser Projekt, es ist eines der Bürger.“

CSU ist wieder da

Blume blickt zuversichtlich in die Zukunft: „Die CSU ist wieder da. Die CSU ist auf dem Weg zu neuer Stärke.“ Die CSU stehe „glasklar“ für Europa und habe mit Manfred Weber eine historische Chance, Brüssel „ein Stück bayerischer“ zu machen. „Wir präsentieren uns zudem so entschlossen und geschlossen, wie man das von der CSU seit jeher kennt.“