Weber im BILD-Interview

„Ich möchte Brücken bauen“

Manfred Weber
Manfred Weber

Im BILD-Interview hat der EVP-Spitzenkandidat für die Europawahl 2019 und stellvertretende CSU-Vorsitzende Manfred Weber dazu aufgefordert, Zukunftsfragen pro-europäisch anzugehen.

Brücke zwischen Brüssel und den Bürgern

Weber will eine Brücke zwischen der europäischen Entscheidungsebene und den Bürgern bauen: „Es muss wieder klar werden, dass die Menschen selbst die Richtung entscheiden, nicht gefühlt Brüsseler Eliten auf abstrakten Entscheidungsebenen. Ich bin ein Mann des Dialogs, ich möchte generell wieder mehr zusammenbringen.“

Denn Europa drifte auseinander, „zwischen Süd und Nord in der Euro-Frage, zwischen Ost und West in der Migrationsfrage, zwischen großen und kleinen Staaten.“ Weber setzt auch dabei auf einen offenen Austausch: „Respektieren wir die unterschiedlichen Haltungen, die aus unterschiedlichen Lebenserfahrungen entstanden sind, hören wir einander zu. Wir haben jetzt über zehn Jahre Krisen-Rhetorik hinter uns. Reden wir einmal über das, was wir gemeinsam erreichen können.“

Klar gegen Populismus

Der Spitzenkandidat der EVP warnt vor scheinbar einfachen Lösungen für aktuelle Herausforderungen. Die AfD kritisierte er dabei scharf: „Wenn Parteien wie die AfD in Deutschland sozusagen Brexit-Partei spielen und den Leuten vorgaukeln, man könnte diese Probleme allein und auf nationaler Ebene lösen, dann sind dies Lügen und falsche Versprechungen. Das Entscheidende in Europa ist der Wille zum Kompromiss, was nicht bedeutet, dass nicht jedes Land zuallererst selbstbewusst seine eigenen Interessen formulieren muss.“

Ringen um pro-europäische Fragen

Weber forderte dazu auf, pro-europäisch um Zukunftsfragen ringen: „Die Bürger entscheiden über die Richtung, etwa in der Frage: Soll die Türkei Mitglied der Europäischen Union werden oder nicht?‘. Ich bin dafür, die Beitrittsgespräche zu beenden, zugunsten einer bevorzugten Partnerschaft. Oder nehmen wir den Handel: Ich bin für weltweite Handelsabkommen, möchte nicht der Abschottungs-Logik eines Donald Trump folgen.“ Dabei spiele eine gemeinsame europäische Identität eine zentrale Rolle: „Wir müssen mehr zu einer gemeinsamen Identität finden, zu einem Gefühl, aus dem heraus die Menschen sagen: ‚Europa ist meine Heimat, gemeinsam sind wir stark‘ – nicht gegeneinander.“

Das ganze Interview gibt es hier zum Nachlesen.