Blume im Interview

Stabilität und Fortschritt

Im Interview mit der Augsburger Allgemeinen hat CSU-Generalsekretär Markus Blume festgestellt: „Die CSU ist der Stabilitätsanker in stürmischen Zeiten. Für Bayern haben wir bei der Landtagswahl einen klaren Regierungsauftrag bekommen. Hier sind wir mit den Freien Wählern auf gutem Weg zu einer Bayernkoalition für eine stabile Regierung. In Europa stehen wir vor der großen Chance, dass mit Manfred Weber ein Bayer Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei für die Europawahl wird. Dafür werden wir ihn kommende Woche in Helsinki mit einer großen Delegation unterstützen. Und was die CSU betrifft, werden wir unmittelbar danach über das Wahlergebnis und die Schlussfolgerungen beraten. Ich finde, das ist alles ein klarer Fahrplan – nicht nur für die kommenden zwei Wochen, sondern weit in die Zukunft!“

Startschuss zu neuer Stärke

Blume machte insbesondere „fundamentale Milieuverschiebungen“ in der Wählerschaft für das Wahlergebnis der Landtagswahl verantwortlich: „Wir müssen deshalb in alle Richtungen versuchen, die Bindekraft der CSU wieder zu vergrößern. Oder, um es anders zu formulieren: Wir finden uns mit diesem Wahlergebnis nicht ab. Wir wollen Volkspartei bleiben. Der 14. Oktober war ein tiefer Einschnitt, aber auch der Startschuss für den Weg zu neuer Stärke.“

Klarer Regierungsauftrag

Mit Blick auf die Ergebnisse der Landtagswahl in Hessen stünde laut Blume auch das Wahlergebnis in Bayern in einem anderen Licht: „Mit Hessen ist der Beweis erbracht, dass es einen starken Berliner Trend gegen die Union und auch die SPD gibt. Der Vergleich der Wahlergebnisse zeigt aber auch: Wir haben es geschafft, uns deutlich vom Bundestrend abzusetzen. Wir haben als CSU ein Ergebnis erreicht, von dem die CDU nur träumen kann. Wir haben die AfD in Bayern kleiner gehalten als anderswo. Und wir haben, auch anders als in Hessen, einen klaren Regierungsauftrag bekommen.“

Kein Richtungswechsel

„Wir werden uns weiter hart mit der AfD auseinandersetzen“, so Blume: „Unser Rezept ist klar: Wir müssen uns um die Themen kümmern, die die Menschen bewegen, ihre Besorgnisse aufnehmen und mit Lösungen versehen. So werden wir gerade die Protestwähler auch wieder zurückgewinnen. Unsere wichtigste Aufgabe als Volkspartei ist es, der Polarisierung in der Gesellschaft zu begegnen, indem wir vermeintlich gegensätzliche Positionen zusammenführen und so die Spaltung überwinden.“ Für Blume sei klar: „Wir brauchen keine Richtungsdebatte und auch keinen inhaltlichen Richtungswechsel. Wir wollen, nein, wir müssen auch in Zukunft die starke Klammer des Landes sein und zeigen, dass bei uns liberale, christliche, soziale, ökologische und konservative Überzeugungen gleichermaßen eine Heimat haben.“

Für Stabilität und Fortschritt in Bayern

Blume: „SPD und Grüne hatten vorher 60 Sitze im Landtag, jetzt haben sie wieder 60 Sitze, übrigens in einem vergrößerten Landtag. Aber ganz so einfach ist es nicht. Der Bayerische Landtag wird sich mit dem Einzug der AfD verändern. Wir werden sehr darauf achten müssen, dass wir dort kein so vergiftetes Klima bekommen wie im Bundestag. Die Menschen in Bayern haben Stabilität gewählt. Dafür werden wir in der Regierung und im Parlament sorgen. Darauf können sich die Menschen verlassen.“

Blume stellte außerdem fest: „Bayern steht stark da. Aus dieser Position der Stärke heraus wollen wir Bayern jetzt noch besser machen. Stabilität heißt ja nicht Stillstand. Wir bringen Stabilität und Fortschritt zusammen. Wir werden zeigen, dass es für ökologisches Bewusstsein nicht die Grünen braucht. Wir werden deutlich machen, dass wir sensibel sind für gesellschaftliche Veränderungen. Wir werden die richtigen Schlüsse aus dem Wahlergebnis ziehen. So wie Franz Josef Strauß sagte, die falsche Analyse sei die Ursache des Niedergangs, so gilt umgekehrt auch: die richtige Analyse ist die Grundlage für den nächsten Sieg.“