Runder Tisch „Streuobst“

1 Million Obstbäume für Bayern

Bis 2035 sollen 600 Millionen Euro in den Erhalt von ökologisch besonders wertvollen Baumbeständen fließen. Ziel sei es, bis dahin eine Million zusätzlicher Obstbäume zu pflanzen sowie Naturschutz und Landwirtschaft besser zusammenzubringen, sagte Ministerpräsident Markus Söder nach einer Sitzung des runden Tischs zum Streuobstwiesenpakt in München. Streuobstwiesen gehören mit rund 5.000 Tier- und Pflanzenarten zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa. Viele seltene und gefährdete Arten können nur noch hier überleben. Zugleich bildet der Streuobstanbau mit mehr als 2000 Obstsorten eine Vielfalt ab, die ansonsten verloren zu gehen droht.

Ministerpräsident Markus Söder betonte, dass Streuobstwiesen aus wirtschaftlichen Gründen eine hohe Bedeutung für Bayern hätten, weil durch sie jährlich etwa 50 Millionen Euro Umsatz generiert werde. Zugleich seien sie ein kulturelles Erbe und wichtig für den Artenschutz. 50 Prozent des Geldes für den ,,Streuobstpakt“ kommen aus Bayern, die andere Hälfte stammt aus Bundes- und Europamitteln. In Bayern gibt es derzeit noch rund 5 bis 6 Millionen Bäume auf Streuobstwiesen - viele sind jedoch so alt, dass sie bald verloren gehen. Durch die Neuanpflanzungen sollen es am Ende neue Streuobstwiesen in der Größe von 17.000 Fußballfeldern werden.

Die Moderation des runden Tisches „Streuobst“ mit Staatsregierung, BUND Naturschutz, Landesbund für Vogelschutz und vielen anderen Verbänden hatte der ehemalige Landtagspräsident Alois Glück übernommen. Glück nannte die Vereinbarung einen „Miteinanderpakt“, der weit über den Erhalt alter Bestände hinausgehe. Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber sprach von einem Pakt, von dem gerade auch die nachfolgenden Generationen profitieren würden. Zum Schutz der Bestände sieht der Pakt auch ein bayernweites Monitoring, spezielle Förderungen für die Flächen sowie die zur Bewirtschaftung notwendigen Maschinen und Anlagen vor.