Statement von Marlene Mortler MdEP

„Lassen wir die Landwirte endlich von der Leine. Sie wissen wie Klima geht"

Brüssel, 22. Juni 2021. Statement von MdEP Marlene Mortler (EVP/CSU) zum Sonderbericht des EU-Rechnungshofes über die Gemeinsame Agrarpolitik und Klima:

„Diese Woche geht es darum, eine Einigung für den Klima- und Umweltschutz der zukünftigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) mit dem Rat zu finden. Als Europäisches Parlament fokussieren wir uns ganz darauf. Es geht um Planungssicherheit für unsere Bäuerinnen und Bauern und effiziente Umwelt- und Klimaregelungen für die Herausforderungen der Zukunft.

Deshalb bin ich zornig und traurig zugleich über den gestern veröffentlichten Sonderbericht des EU-Rechnungshofes "Gemeinsame Agrarpolitik und Klima: Landwirtschaft erhält Hälfte der Klimaschutzausgaben der EU, aber Emissionen gehen nicht zurück". Das Fazit des Rechnungshofes ist, dass die meisten der von der GAP geförderten Maßnahmen ein geringes Klimaschutzpotenzial haben und dass die GAP keine Anreize für wirksame klimafreundliche Verfahren bietet.

Ist es ein Zufall oder nicht, dass kurz vor dem Abschluss wichtiger GAP-Triloge, einseitig in Brüssel Stimmung gegen die Landwirtschaft gemacht wird? Ist es in erster Linie die Aufgabe des EU-Rechnungshofes fachliche Beurteilungen über die Landwirtschaft abzugeben? In Deutschland zumindest nimmt die Tierhaltung beständig ab und die Zahl der Ökobetriebe steigt kontinuierlich!

Laut dem Bericht nutzen Praktiken wie der ökologische Landbau oder Körnerlegumiosen zwar weniger Düngemittel, ihr Einfluss auf die Mitigation des Klimawandels ist aber trotzdem umstritten und nicht klar belegt. Wir müssen uns stattdessen auf wirksamere Praktiken konzentrieren und den notwendigen Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln in der Landwirtschaft nicht ständig verteufeln.

Lassen wir die Landwirte endlich von der Leine, nämlich die, die ihren Beruf von der Pike auf gelernt haben und bestens ausgebildet sind. Sie wissen wie Klima geht!“