AKH Niederbayern

AKH Niederbayern: Kulturfrühschoppen

Die historisch am Münzsammeln interessierten Persönlichkeiten aus dem Landkreis konnten sich von einem ausgewiesenen Experten beim niederbayerischen CSU-Kulturarbeitskreis informieren lassen: von rechts: Bürgermeister Christian Hirtreiter, Brigitte Pangerl, Heimatforscher Helmut Erwert (Bogen), Historiker Max Tewes (Landshut), Dr. Andreas Pangerl (Münzsammler und Buchautor, München), Landrat Josef Laumer, Walter Lorenz (Straßkirchner Künstlergemeinschaft) und Gemeinderat Norbert Kiendl

Münzsammelleidenschaft wurde beleuchtet

-- Münzen sind mehr als ein Sammelobjekt oder eine Wertanlage --

Straßkirchen/Straubing-Bogen: Auch im Winterhalbjahr 2019/2020 veranstaltet der niederbayerische CSU- Kulturarbeitskreis wieder die traditionelle Reihe "Kultur am Sonntag". So fand am Sonntag, 15.12.2019, der diesjährige erste Kulturfrühschoppen im Straßkirchner "Cafe Jedermann" statt. Dr. Andreas Pangerl referierte zum Thema „Den römischen Kaisern ins Gesicht schauen - Münzen als Nachrichtenmedium". Bürgermeister Christian Hirtreiter stellte den Mediziner und passionierten Sammler eingangs vor und verwies darauf, dass Münzsammeln ein verbreitetes Hobby sei.

 

Hohe Preise für wertvolle Münzen

 

Besonders spannend in einer Zeit in der reiche Sammler astronomische Preise für Einzelstücke bezahlen, ist das vielschichtige Themenfeld, dass Münzen als begehrtes Kulturgut, Sammelobjekt, aber auch als Objekt um die Historie zu erschließen gelten, so Dr. Pangerl. Dr. Pangerl ist einer der führenden Köpfe der "Bayerischen Numismatischen Gesellschaft" und passionierter Münzsammler. Dr. Andreas Pangerl, Mediziner, Numismatiker, Archäologe und Epigraphiker, ist besonders bekannt geworden durch das Erschließen der Militärdiplome als althistorische Quellen und als Fachbuchautor. Der Buchautor hatte auch ein Exemplar seines umfangreichsten und neuesten Werkes zu Portraits auf Münzen dabei. Er ist Kenner antiker römischer und griechischer Münzen. Dr. Pangerl stellte die "Bayerische Numismatische Gesellschaft" als eine Vereinigung mit besonderer Tradition, die bereits 1881 gegründet wurde, vor und ging auf seine eigenen Sammelgebiete ein.

 

Münze diente zum Informationstransfer


Im Gegensatz zum heutigen modernen Geld dienten römische Münzen dem Informationstransfer. Vor dem Hintergrund von Fragen, wie der römische Kaiser propagandistisch sein Volk erreichen oder wie er die Loyalität seiner Truppen gewinnen kann, legte die römische Reichsverwaltung außerordentlichen Wert auf die Münzgestaltung. Römische Münzen bildeten daher militärische Siege, besondere Ereignisse und Portraits ab. Bei den Portraits spielte eine große Rolle, wer und wer nicht abgebildet wurde, welche Titel und Texte die Münze ausgestalteten und wie die Portraits mit Frisuren, Beiwerk -mit Bart oder ohne Bart- und Alterszügen dargestellt wurden. Es wurde nichts dem Zufall überlassen. Dr. Pangerl erläuterte die bewußte antike Vorgehensweise bei der Gestaltung römischer Münzen anhand dreier beispielhafter Münzserien: die Frauen der julisch-claudischen Herrscherdynastie bis zu Agrippina d. Jüngeren, die Frauen der Adoptivkaiser und die Kaiserzeit des Imperators Septimus Severus und seiner Söhne. Der Lichtbildervortrag begeisterte durch das Engagement des Referenten und durch die brillanten Fotografien herausragend erhaltener römischer Münzen. Die Veranstaltung wurde ergänzt durch Ausführungen von Heimatforscher Helmut Erwert (Bogen), dem Träger der Joseph-Schlicht-Medaille des Landkreises Straubing-Bogen. Erwert hatte aus seinem Privatbesitz Exemplare einer Sammlung römischer Münzen seines verstorbenen Onkels dabei und erzählte zu den Wirrungen, die eine sehr umfangreiche und wertvolle Goldmünzensammlungen seines Onkels über die Jahrzehnte erdulden musste. Leidvoller Weise ist von den heutzutage sehr teueren römischen Goldmünzen keine mehr im Familienbesitz vorhanden, so Erwert. Erwert übergab auch ein Buch zu einer weiteren historischen Münzsammlung, welches er mit seinem Onkel verfasst hatte, an den Landrat. Landrat Josef Laumer, der auch als passionierter Sammler -allerdings von Kugelschreibern- einer Sammelleidenschaft nachgeht, bekräftigte, dass Sammeln mehr ist als eine normale Freizeitbeschäftigung. Insbesondere Münzsammeln ist weit verbreitet und fast jeder hat alte Münzen zu Haus, was auch losgelöst vom reinen Metallwert einen immens höheren ideellen Wert habe.

 

Goldreserven werden in manchen Staaten ausgebaut

 

Bei der Diskussion wurde auch auf die Entwicklung der Preise von Gold und Silber eingegangen. Tatsächlich ist in manchen Bereichen eine starke Nachfrage nach Edelmetallen zu verzeichnen. Egal welchen Alters die Käufer sind, Gold, Silber, aber auch entsprechende interessante Münzen, werden stark nachgefragt. Da die Guthabenzinsen zunehmend gegen Null tendieren, ist die Vermögenssicherung mit Gold und Silber für manche Personenkreis attraktiv, so Dr. Pangerl. Es sind bei manchen Edelmetallhändlern dicke Auftragsbücher zu verzeichnen, erläuterte er. Bei der Diskussion wurde klar, dass in unserer turbulenten Zeit Gold und Goldreserven auch für die großen Staaten und Völker weiterhin von Wichtigkeit sind. So haben China, Russland, die Türkei und einige arabische Staaten ihre nationalen Goldreserven stark erhöht.

Ohne Gold lässt sich auch im 21. Jahrhundert kein Staat machen. Egal wohin man schaut, fast alle wichtigen Nationen wie beispielsweise China, Russland, Türkei oder die gesamte arabische Welt, haben ihre Goldreserven massiv ausgebaut.

Tatsächlich beobachten wir seit Jahren eine regelrechte Flucht in Sachwerte wie Gold und Silber. Das rasante Wachstum von Kettner Edelmetalle in den vergangenen Jahren hängt eng mit dieser Flucht zusammen. Menschen aus allen denkbaren Schichten der Gesellschaft, egal welchen Geschlechts oder Alters und ganz unabhängig vom kulturellen Hintergrund möchten ihr Vermögen mit Gold und Silber schützen. Und nach der mehrjährigen Preisschwäche bieten die Edelmetalle inzwischen wieder interessante Renditeperspektiven. Beim näheren Hinsehen entpuppen sich die Argumente der Gold-Gegner sowieso als wenig tragfähig, stattdessen gibt es handfeste Gründe für eine Fortsetzung der Edelmetallhausse

Tatsächlich beobachten wir seit Jahren eine regelrechte Flucht in Sachwerte wie Gold und Silber. Das rasante Wachstum von Kettner Edelmetalle in den vergangenen Jahren hängt eng mit dieser Flucht zusammen. Menschen aus allen denkbaren Schichten der Gesellschaft, egal welchen Geschlechts oder Alters und ganz unabhängig vom kulturellen Hintergrund möchten ihr Vermögen mit Gold und Silber schützen. Und nach der mehrjährigen Preisschwäche bieten die Edelmetalle inzwischen wieder interessante Renditeperspektiven. Beim näheren Hinsehen entpuppen sich die Argumente der Gold-Gegner sowieso als wenig tragfähig, stattdessen gibt es handfeste Gründe für eine Fortsetzung der Edelmetallhausse

Bei dem gut besuchten Kulturfrühschoppen wurde auf den kommenden Frühschoppen des Landshuter Historiker Max Tewes "Vom Gulden zum Euro" am 26. Januar 2020, 11 Uhr, im Cafe Jedermann hingewiesen.