AKH Niederbayern

AKH Niederbayern: "Kultur am Sonntag"

Die historisch am Münzsammeln interessierten Persönlichkeiten aus dem Landkreis konnten sich von einem ausgewiesenen Experten beim niederbayerischen Kulturarbeitskreis informieren lassen: von links: Bürgermeister Christian Hirtreiter, Historiker Max Tewes (Landshut), Heimatforscher Helmut Erwert (Bogen), Walter Lorenz (Straßkirchner Künstlergemeinschaft) und Krippenbauer Gerhard Kufner (Winzer).

Entwicklung der Währungen wurde beleuchtet

"Münzen sind mehr als ein Sammelobjekt oder eine Wertanlage"

Straßkirchen/Straubing-Bogen: Auch im Winterhalbjahr 2019/2020 veranstaltet der niederbayerische Kulturarbeitskreis der CSU AKH wieder die traditionelle Reihe "Kultur am Sonntag". So fand am Sonntag, 26.1.2020, ein weiterer öffentlicher Kulturfrühschoppen im Straßkirchner "Cafe Jedermann" statt. Max Tewes referierte zum Thema „Vom Gulden zum Euro". Bürgermeister Christian Hirtreiter stellte den Landshuter Historiker und passionierten Sammler eingangs vor und verwies darauf, dass Münzsammeln ein verbreitetes Hobby sei und die Entwicklung der jetzigen Währung "Euro" durchaus Brisanz habe.

Vom Florin zum Gulden und nun Euro

"Vom Gulden zum Euro" - eine Entwicklungsgeschichte vom Gulden und Kreuzer, Pfennig und Mark bis zum heutigen Euro – heute sind alle diese Münzen Geschichte.

Doch zu ihrer Zeit bestimmten sie das Leben der Menschen vor Ort. Aber was ist ein Gulden und warum zahlen wir heute mit dem Euro? Der Landshuter Historiker Max Tewes gab einen Überblick über die historische Entwicklung vom Gulden zum heutigen europäischen Geld geben. Geldmittel und das Prägen von Münzen waren immer ein Ausdruck von Herrschaftsansprüchen und von Macht. Die vom Bayernkönig Ludwig I. anlässlich wichtiger Ereignisse geprägten Geschichtstaler wurden Vorbild für die heute so beliebten Gedenkmünzen. Tewes stellte diese Geschichtstaler, die besonders bei Sammlern beliebt sind, vor und gab einen Überblick über die vielen Entwicklungen hin zur europäischen Währung "Euro". Besonderen Raum nahm die Darstellung der schlimmen Zeit der "großen Währung" in den 1920er Jahren ein. Doch im 20. Jahrhundert dominieren nicht mehr Münzen, sondern Papier- und Buchgeld den Zahlungsverkehr. Max Tewes beleuchtete die verschiedensten Facetten der Entwicklung von Zahlungsmitteln, verbunden mit einer Darstellung zentraler Ereignisse der modernen deutschen Geldgeschichte: Hyperinflation und Währungsreform, die Dominanz des Dollars nach dem Zweiten Weltkrieg sowie die Einführung einer gemeinsamen europäischen Währung.

Hohe Preise für wertvolle Münzen

Besonders spannend in einer Zeit in der reiche Sammler astronomische Preise für Einzelstücke bezahlen, ist das vielschichtige Themenfeld, dass Münzen als begehrtes Kulturgut, Sammelobjekt, aber auch als Objekt um die Historie zu erschließen gelten, so Tewes. Im Gegensatz zum heutigen modernen Geld dienten römische Münzen dem Informationstransfer. Vor dem Hintergrund von Fragen, wie der römische Kaiser propagandistisch sein Volk erreichen oder wie er die Loyalität seiner Truppen gewinnen kann, legte die römische Reichsverwaltung außerordentlichen Wert auf die Münzgestaltung. Römische Münzen bildeten daher militärische Siege, besondere Ereignisse und Portraits ab. Bei den Portraits spielte eine große Rolle, wer und wer nicht abgebildet wurde, welche Titel und Texte die Münze ausgestalteten und wie die Portraits mit Frisuren, Beiwerk -mit Bart oder ohne Bart- und Alterszügen dargestellt wurden. Tewes stellte anhand von Übersichten dar wie sich über die Jahrhunderte auch die Kaufkraft von Zahlungsmitteln veränderte. Die Veranstaltung wurde ergänzt durch Ausführungen vom Heimatforscher Helmut Erwert (Bogen), dem Träger der Joseph-Schlicht-Medaille des Landkreises Straubing-Bogen. Erwert hat in seinem Privatbesitz eine Sammlung wertvoller Münzen  und erzählte zu den Wirrungen, die Familien in Zeiten der Inflation auch in unserer Region erdulden musste.  Erwert übergab auch ein Buch "Niederbayerische Erfolgsgeschichten" - "Leitlinien der Industrialisierung und geglückte Existenzgründungen aus Handwerk und Industrie in einer traditionell agrarischen Donauregion" (erschienen im Attenkoferschen Verlag) an den Referenten aus Landshut und stellte einige Exemplare für die interessierten Teilnehmer des Kulturfrühschoppens kostenfrei zur Verfügung.

Goldreserven werden in manchen Staaten ausgebaut

Bei der Diskussion wurde auch auf die Entwicklung der Preise von Gold und Silber eingegangen. Tatsächlich ist in manchen Bereichen eine starke Nachfrage nach Edelmetallen zu verzeichnen. Egal welchen Alters die Käufer sind, Gold, Silber, aber auch entsprechende interessante Münzen, werden stark nachgefragt. Da die Guthabenzinsen zunehmend gegen Null tendieren, ist die Vermögenssicherung mit Gold und Silber für manche Personenkreis attraktiv, so Tewes. Es sind bei manchen Edelmetallhändlern dicke Auftragsbücher zu verzeichnen, erläuterte er. Bei der Diskussion wurde klar, dass in unserer turbulenten Zeit Gold und Goldreserven auch für die großen Staaten und Völker weiterhin von Wichtigkeit sind. So haben China, Russland, die Türkei und einige arabische Staaten ihre nationalen Goldreserven stark erhöht. Besonders diskutiert wurde die mögliche Entwicklung des "Euro" vor dem Hintergrund der jahrhundertealten Entwicklung von Zahlungsmitteln in den ehemaligen europäischen Großreichen.

Ohne Gold lässt sich auch im 21. Jahrhundert kein Staat machen. Egal wohin man schaut, fast alle wichtigen Nationen wie beispielsweise China, Russland, Türkei oder die gesamte arabische Welt, haben ihre Goldreserven massiv ausgebaut.

Tatsächlich beobachten wir seit Jahren eine regelrechte Flucht in Sachwerte wie Gold und Silber. Das rasante Wachstum von Kettner Edelmetalle in den vergangenen Jahren hängt eng mit dieser Flucht zusammen. Menschen aus allen denkbaren Schichten der Gesellschaft, egal welchen Geschlechts oder Alters und ganz unabhängig vom kulturellen Hintergrund möchten ihr Vermögen mit Gold und Silber schützen. Und nach der mehrjährigen Preisschwäche bieten die Edelmetalle inzwischen wieder interessante Renditeperspektiven. Beim näheren Hinsehen entpuppen sich die Argumente der Gold-Gegner sowieso als wenig tragfähig, stattdessen gibt es handfeste Gründe für eine Fortsetzung der Edelmetallhausse

Tatsächlich beobachten wir seit Jahren eine regelrechte Flucht in Sachwerte wie Gold und Silber. Das rasante Wachstum von Kettner Edelmetalle in den vergangenen Jahren hängt eng mit dieser Flucht zusammen. Menschen aus allen denkbaren Schichten der Gesellschaft, egal welchen Geschlechts oder Alters und ganz unabhängig vom kulturellen Hintergrund möchten ihr Vermögen mit Gold und Silber schützen. Und nach der mehrjährigen Preisschwäche bieten die Edelmetalle inzwischen wieder interessante Renditeperspektiven. Beim näheren Hinsehen entpuppen sich die Argumente der Gold-Gegner sowieso als wenig tragfähig, stattdessen gibt es handfeste Gründe für eine Fortsetzung der Edelmetallhausse

Bei dem gut besuchten Kulturfrühschoppen wurde auf die kommenden öffentlichen Frühschoppen im Herbst 2020 im Cafe Jedermann hingewiesen. So wird als erster Vortragender im Oktober 2020 der bekannte Referent Stefan Einsiedel von der Münchner "Hochschule für Philosophie" zu einem aktuellen Themenkreis bei dem niederbayernweiten Sonntagsfrühschoppen zu Gast sein.