AKH Niederbayern

Militärseelsorge in Mali

Militärpfarrer Pater Patrick berichtete im Rahmen des Sonntagsfrühschoppens des AKH Niederbayern von seinen Erfahrungen und Erlebnissen bei seinem Einsatz im Rahmen eines Mandates der Vereinten Nationen (UN) in Mali.

Ein Militärpfarrer hat eine zunehmend wichtige Aufgabe, betonte Pater Patrick, als er sich und seinen Werdegang zu seinem jetzigen Aufgabengebiet vorstellte. Pater Patrick Beszynski  ist der hauptamtliche katholische Standortpfarrer an den Bundeswehrstandorten Bogen, Cham, Deggendorf, Feldkirchen, Freyung, Regen, Regensburg und Roding. Als Ordensangehöriger der Prämonstratenser ist er der Abtei Windberg zugehörig und war vor seiner Verwendung in der Militärseelsorge bereits 13 Jahre als Seelsorger für die Gehörlosen engagiert.  Er hat über 8.000 Soldaten zu betreuen und übt zugleich das Amt des Notfallseelsorger in der Region Straubing-Bogen aus. Als Militärseelsorger hatte Pater Patrick vor neun Jahren einen bitteren Beginn mit den gefallenen deutschen Soldaten in Afghanistan.  Der Geistliche ist seit 2011 im Dienst und war sogar schon im ISAF-Camp Marmal in Masar-i-Scharif in Nordafghanistan stationiert. Pater Patrick war bis Ende April 2018 in Mali eingesetzt, um seinen Dienst als Seelsorger des Einsatzkontingents in dieser Krisenregion versehen. "Ich bin Zivilist", betont Pater Patrick. "Wer zu mir kommt, der kommt zu jemandem, der nicht in der Hierarchie der Bundeswehr steht." Das gelte auch für den evangelischen Militärseelsorger. Damit unterstrich er die besondere Stärke der Militärseelsorge als Ansprechpartner für die Soldatinnen und Soldaten, die nicht nur von Gläubigen genutzt wird. Die Einsatzvorbereitung bei einer Auslandsverwendung ist die gleiche wie bei normalen Soldaten, erzählte Pater Patrick.  Anhand von Fotografien erläuterte er verschiedene wichtige Bestandteile beim Leben der Soldatinnen und Soldaten, aber auch der dortigen Bevölkerung. Er stellte die alltäglichen Herausforderungen vor. „Die Mannschaftsunterkünfte bei der heißen Witterung sind nicht immer eine Freude“. Pater Patrick beleuchtet seinen mehrmonatigen Auslandseinsatz in dem vielschichtigen Land und ging auch auf die kulturellen Eigenarten dieses riesigen Binnenstaates ein. Der über eine Million Quadratkilometer große Staat wird von fast 20 Millionen Menschen bevölkert. Der größte Teil der Bevölkerung lebt im Südteil des Landes, der von den beiden Flüssen Senegal und Niger durchflossen wird. Der Norden erstreckt sich bis tief in die Sahara und ist äußerst dünn besiedelt. Reichlich vorkommende Bodenschätze wie Gold und Salz machen das Land seit der Antike und auch heute für den Weltmarkt höchst begehrenswert. Paradoxerweise ist Mali aber eines der ärmsten Länder in Afrika und der Welt, obwohl das sagenhafte Timbuktu unendliche Mengen an Kostbarkeiten besitzen soll.

Pater Patrick betonte auch, dass die Aufgabenstellungen in der Militärseelsorge immer vielschichtiger werden, aber es ihn besonders freue, dass auch konfessionslose Soldatinnen und Soldaten gerade bei Auslandseinsätzen sich taufen lassen.