AKU-Bezirksverband Oberpfalz

Die Energiewende braucht neue Impulse

Arbeitskreis Umweltsicherung und Landesplanung sowie der Arbeitskreis Energiewende der CSU tagen in Haselmühl

Die Energiewende braucht neue Impulse und muss zügiger umgesetzt werden. Darüber waren sich bei der Bezirksvorstandssitzung die Mitglieder des CSU Arbeitskreises „Umweltsicherung und Landesplanung“ (AKU) und des CSU Arbeitskreises Energiewende einig.

Die Energiewende schreitet nicht so zügig voran, wie man sich das erhofft hat. Besonders geht es um eine Lücke zwischen Energieerzeugnis und Energieverbrauch. Dass dieses Verhältnis in den kommenden Jahren noch weiter auseinandergehen könnte, gibt Anlass zur Sorge, sagte der Bezirksvorsitzende des CSU - AKU Klaus Hofbauer bei dem Treffen.

Ihre Forderung: „Bei der CSU sollten daher deutliche Akzente für die Sicherung der Energiewende gemacht werden“. Es muss hier an den gesetzlichen Grundlagen gearbeitet und an einer gewissen Umstrukturierung gearbeitet werden, so Hofbauer.

„Vor allem die bayerische Wasserkraft macht sich Sorgen, wie es mit der Energiegewinnung aus der Wasserkraft weitergehen soll, wenn bestehende Verträge mit den Stromversorgern in den nächsten Jahren auslaufen“. Und wie schafft man den Energieausgleich, wenn Kohle, Kernkraft und Biomasse vom Markt verschwinden werden. Kommt es dann zu Stromausfällen, wie man dies in den vergangenen Monaten immer wieder hören musste, so die Versammlungsrunde.

„Wir dürfen aber sicher sein, dass uns Strompreiserhöhungen ins Haus flattern werden“, davon sind die Mitglieder der beiden CSU-Arbeitskreise überzeugt.

Dem pflichtete auch Franz Zöllner, der Leiter der Kreiswerke Cham bei. „Auf Grund der Bevölkerungsentwicklung muss es uns gelingen die CO2-Konzentration deutlich zu senken“. Da sollten wir uns alle Gedanken machen, wie der nachgelagerte Klimaschutzplan für die Jahre bis 2050 aussehen soll, sagte er deutlich. „Es kann letztlich nur gelingen, wenn wir die Sonnenenergie verstärkt nutzen und den Ausstoß der Treibhausgase in den Griff bekommen. „Es dürfe nicht sein, dass wegfallende Einspeisevergütungen die Energiewende gefährden“.

AKU- Bezirksvorstandsmitglied Helmut Kraus (Landkreis Amberg-Sulzbach) hat die damit verbundenen Probleme mit dem Thema „Kollaps der regenerativen Stromerzeugung“ aufgearbeitet. Mit einem Positionspapier stellte er die Inhalte den Mitgliedern beider Ausschüsse vor.

Die beiden CSU-Arbeitskreise und die Bezirksvorstandschaft  wollen sich erneut und verstärkt in die politische Diskussion einbringen und Anregungen in die Parteigremien hineintragen, so der langjährige Bundestagsabgeordnete und Bezirksvorsitzende Klaus Hofbauer aus Cham.

Wie Helmut Kraus aus seinem Positionspapier anmerkte, wird die Weltbevölkerung einer Prognose in zwanzig Jahren auf knapp neun Milliarden Menschen ansteigen. „Es wird zu einer weiteren Verstädterung kommen“. Nicht außer Acht muss man den Aufstieg der Schwellenländern lassen, die verstärkt auf den Energiemarkt drängen.

Derzeit werden noch knapp 30 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs aus Kohle gewonnen, etwa 23 Prozent stammen aus Erdgas und etwa ein Drittel der Energie kommt aus dem Bereich Erdöl. Der Anteil der Energiegewinnung aus Uran liegt mittlerweile etwas unter fünf Prozent und der Anteil aus dem Bereich der erneuerbaren Energien stagniert bei etwas unter zehn Prozent, hörte man der der Fachtagung.

Ziel müsse es sein, die Sonne als Energiequelle mit all ihrer nutzbaren Energieformen weiter auszubauen. Die Nutzungspotentiale erneuerbarer Energien liegen in Deutschland vor allem in der Solar- und Geothermie und die Nutzung der Windenergie auf See und an Land, sowie die Energienutzung über Photovoltaikanlagen. Nur noch wenig ausbaufähig sei die Nutzung der Wasserkraft und auch die Stromerzeugung mit Biomasse kommt mehr und mehr ins Hintertreffen gekommen, wenn man die Zukunftspläne betrachtet.

Wie Rudolf Kraus vortrug, ist zwar die Energienwende im Jahr 2010 mit dem Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung in den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität beschlossen worden, aber in der Praxis hinke man diesen Zielen ein gutes Stück hinterher.

„Das Ziel muss es sein, eine langfristige Strategie zur zukünftigen Energieversorgung, basierend auf einem Energiemix mit einem Hauptanteil an „erneuerbaren Energieformen“ zusammenzustellen.

In Bayern schaut es derzeit so aus, dass knapp 45 Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird, in Deutschland liegt man da bei etwa 38 Prozent, so Kraus.

Vor allem das Auslaufen von garantierten Einspeisevergütungen gefährdet die Erreichung der Ziele für eine nachhaltige Energiewende.

Die Ursachen sieht Rudolf Kraus zu fehelenden Entwicklungsanreizen und Markteinführung von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien. „Durch anzulegende Werte für erhöhte Einspeisevergütung entfallen bei Erreichen von festgelegten  Grenzen für den Zubau“.

Wie Rudolf Kraus auch vortrug, sollten bei Bestandsanlagen nach Ablauf der erhöhten Einspeisevergütung eine angemessene Vergütung geplant werden. Die Festlegung auf einen angemessenen Zeitraum und die Planungssicherheit für Unterhaltsinvestitionen seien für die Betreiber notwendig. „Es sollte an einer Beibehaltung der Förderverfahren  von Neuanlagen festgehalten werden“.

MdL Dr. Harald Schwartz merkte an, dass diese Dinge der Umweltsicherung und der Energiewende nicht immer auf Landesebene regelbar sind. „Wir sind aber aus der Landespolitik heraus immer bestrebt, Hilfestellungen zu geben, um auf Bundesebene diese Ziele der Energiewende zu erreichen“. Zum Ausbau der Wasserkraft sagte er, dass ein Ausbau in Bayern nicht mehr möglich sei. „Da sehe ich alle Möglichkeiten ausgeschöpft“. Er sieht es auch so, dass die Zeit der Biomasse-Anlagen den Zenit schon überschritten hat. „Es gibt aber trotzdem gute Gründe, trotz einiger „Energiedellen“ die Energiewende jetzt durchzuführen“. Da sollten wir alle in der Pflicht sehen und unseren Beitrag dazu leisten, so der Landtagsabgeordnete.