FMmB-Expertengespräche

Digitalministerin Gerlach im Dialog

Das Forum Menschen mit Behinderung der CSU (FMmB) führte am 02. August sein drittes Expertengespräch durch. Zu Gast war dieses Mal die bayerische Digitalministerin Judith Gerlach, MdL. Nach der Arbeitsmarktpolitik, gesundheitspolitischen Aspekten stand in diesem virtuellen Expertengespräch das Themenfeld der digitalen Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung im Fokus.

Staatsministerin Gerlach gab zu Beginn einen Überblick über die aktuelle Digitalpolitik sowie deren Bedeutung für Menschen mit Behinderung. Allein mehr Digitalisierung bedeute nicht, dass immer alle Menschen mitgedacht und mitgenommen werden. Es gehe darum, dass, insbesondere auch im digitalen Raum, alle Bedürfnisse mitgedacht werden. Dieser Prozess sei noch nicht abgeschlossen. In diesem Zusammenhang berichtete Sie von Ihren Erlebnissen in der Anfangszeit als Ministerin, als es galt Strukturen, wie der Ministeriumshomepage barrierefrei zu gestalten.

Judith Gerlach hob hervor, dass es wichtig sei, das Gespräch zu suchen und zu führen. Ebenso gehe es um eine wirksame Selbstkontrolle, mit der man sich und seine Handlungen immer wieder hinterfragen müsse. Digitalisierung stehe in Summe für mehr und differenziertere Teilhabechancen. Sei dies bei der Barrierefreiheit im Webdesign oder beim sehr aktuellen Thema des Homeschoolings. Dabei verwies sie auf den kürzlich vergebenen Digitalpreis und den Hackathon zur Barrierefreiheit. Letzterer war bewusst offen gestaltet, damit eine Veranstaltung mit maximaler thematischer Breite entstehe. Zu ihrem Bedauern fand der Hackathon in der Presse kaum Anklang.

In der Diskussion mit den teilnehmenden Forums-Mitgliedern, Verbandsvertretern und Wissenschaftlern wurden verschiedenste Teilbereiche in den Blick genommen. Gewünscht wurde eine engere Zusammenarbeit mit den Verbänden, um mit Betroffenen und deren Vertretungen in einen stärkeren Austausch zu kommen. Im Bereich von Apps und App-Entwicklungen verwies man auf das Erfordernis eines durchgehenden und funktionstüchtigen Netzes. Ebenso ging man dabei darauf ein, dass der Datenschutz oftmals ein Innovationshemmnis sei. Von Verwaltungsvertretern ging man auf das Bayernportal ein. Hier müsse Barrierefreiheit auch im Backend herrschen. Die Einfachheit bei der Bedienung müsse hier im Vordergrund stehen. Abschließend bezog man sich auf den Bereich „Access for all“. Dies bedeutet, dass Barrierefreiheit auch bei informationstechnologischen Alltagsanwendungen herrschen und hergestellt werden müsse.