Bundeswahlkreis Fürth

Altlandrat Robert Pfeifer wurde 90

Große Spuren hinterlassen

Bei sehr guter Gesundheit und unverändert markanter und hörbarer Stimme konnte Altlandrat Robert Pfeifer seinen 90. Geburtstag feiern. Der amtierende Landrat Helmut Weiß nannte den Jubilar ein „Vorbild, der in vier Jahrzehnten Kommunalpolitik und achtzehn Jahren als Landrat große Spuren hinterlassen hat“. Er habe nicht nur die Gebietsreform gemanagt und für eine moderne Abfallwirtschaft gesorgt, sondern beispielsweise durch vorausschauende Grundstückspolitik den Neubau des Landratsamtes in Neustadt und des Schulzentrums in Bad Windsheim ermöglicht.

„Alles aufzuführen, was Robert Pfeifer erreichte, würde den Rahmen dieser Geburtstagsfeier sprengen“, so Helmut Weiß. Seine kommunalpolitische Karriere begann er als damals bayernweit jüngsten Erster Bürgermeister in seiner Heimatgemeinde Markt Taschendorf. Etliche Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse, der Bayerische Verdienstorden und das Landkreis-Ehrenzeichen in Gold, „bringen zum Ausdruck, wie großartig Deine Lebensleistung und Deine Arbeit für den ländlichen Raum ist“.

In seinem wohl verdienten Ruhestand habe er jetzt einen „schützenden Blick“ vom Seniorenheim auf seine alte Wirkungsstätte, das Landratsamt, ohne sich in die aktuelle Kommunalpolitik ungefragt einzumischen. Die „große Politik“ verfolge das CSU-Mitglied aber täglich und nicht selten auch mit Sorge.

Zahlreiche Gästeschar

Viele waren gekommen, neben der Großfamilie mit etlichen Urenkeln die Altlandräte Adolf Schilling und Walter Schneider, der frühere Landtagsabgeordnete und ehemalige Stellvertretende Landrat Friedrich Loscher-Frühwald, ehemalige und amtierende Bürgermeister, Ex-Regierungspräsident Wilhelm Wenning und viele ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ungezählte frühere Begebenheiten gab es auszutauschen, und immer wieder wurde betont, wie bodenständig der Jubilar als Landrat war und wie energisch, manchmal auch etwas schlitzohrig, er das für richtig Erkannte auch durchsetzte.

Lebenshilfe als „Herzensangelegenheit“

Sichtlich erfreut zeigte sich Robert Pfeifer über den Auftritt des Chors der Franziskusschule und der heilpädagogischen Tagesstätte der Lebenshilfe. Dreißig Jahre war er deren Vorsitzender, und er habe – so Vorstandsmitglied Hans Raab in Vertretung des heutigen Kreisvorsitzenden und Landtagsabgeordneten Hans Herold – unglaublich viel für Menschen mit Handicap geleistet. Als Beispiel wurden die drei Wohnstätten genannt, die in seiner Amtszeit entstanden sind; inzwischen habe die Lebenshilfe 270 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und betreue mehr als 1.000 Menschen. Als „mittelständisches Unternehmen auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor im Landkreis“, so Raab und Weiß übereinstimmend. Und: „Die Lebenshilfe war ihm eine Herzensangelegenheit“.

Der Jubilar selbst zeigte auf, dass das Gelingen vieler Projekte nur im Team möglich war, nur dank hervorragender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; zu manchen habe er heute noch Kontakt. Geholfen habe ihm natürlich auch seine leider bereits verstorbene Ehefrau Hertha und die große Familie, die ihm in seiner Amtszeit den Rücken freihielt und wo der Nachwuchs ihm heute viel Freude bereite.