Kreisverband Fürstenfeldbruck

Grünes Zentrum

Landwirtschafts- und Forstamt für drei Landkreise

Grünes Zentrum vereinigt Dienstleistung von Staat und Berufsstand

Mit dem Grünen Zentrum im Ortsteil Puch der Großen Kreisstadt Fürstenfeldbruck wurde die Dienstleistung von Staat und Berufsstand im Bereich Land-, Haus- und Forstwirtschaft von drei Landkreisen zusammengefasst. Es handelt sich dabei um die erste derartige Einrichtung in Bayern, die inzwischen zum Vorbild für eine Reihe weiterer Zentren geworden ist. Darauf hat Landtagsvizepräsident Reinhold Bocklet bei einem Besuch in Puch hingewiesen. In seiner Amtszeit als Landwirtschaftsminister hatte Bocklet im Rahmen einer Verwaltungsreform das Landwirtschaftsamt Fürstenfeldbruck zum Schwerpunktamt bestimmt und die beiden benachbarten Landwirtschaftsämter in Landsberg und Dachau in einem Verbund dem dazwischen liegenden Fürstenfeldbrucker Amt zugeordnet.

In den Nuller-Jahren kam dann noch der hoheitliche Teil des Forstamtes hinzu, während der staatliche Forstbetrieb in eine privatwirtschaftlich geführte Anstalt überging. Die beengten und sanierungsbedürftigen Verhältnisse des alten Brucker Landwirtschaftsamtes samt Landwirtschaftsschule erforderten seit Längerem eine generelle Lösung, für die sich schließlich das Gelände des Staatsgutes Puch anbot, das zur Auflösung und zum Verkauf anstand. Dank der massiven finanziellen Hilfe aus dem Konjunkturpaket II des Bundes war der Landkreis in der Lage, eine neue Landwirtschaftsschule zu bauen, während der Freistaat sich entschloss, das neue Verbundamt für Land- und Forstwirtschaft am Standort des Staatsgutes zu errichten und der Bayerische Bauernverband bereit war, sich mit einem eigenen Bürotrakt anzuschließen.

Damit gelang es mit maßgeblicher Unterstützung des ehemaligen Landwirtschaftsministers und amtierenden Landtagsvizepräsidenten Bocklet in Puch das erste Grüne Zentrum in Bayern zu verwirklichen. Das Grüne Zentrum mit seinen staatlichen und verbandlichen Dienstleistungen betreut in den drei Landkreisen Dachau, Fürstenfeldbruck und Landsberg insgesamt 2.599 landwirtschaftliche Betriebe, von denen 1.242 im Haupterwerb geführt werden. Von diesen sind 228 Bio-Betriebe, das sind knapp 9 % aller Betriebe. Obwohl der Landkreis Fürstenfeldbruck mit Abstand die meiste Bevölkerung hat (ca. 210.000), weist er mit 610 die relativ geringste Zahl an landwirtschaftlichen Betrieben auf. Dachau ist bei ca. 140.000 Einwohnern mit 913 Betrieben vertreten und im Landkreis Landsberg gibt es bei ca. 116.000 Einwohnern 1.076 Höfe. Die landwirtschaftliche Flächennutzung teilt sich auf ca. 68.000 ha Ackerflächen und rund 26.500 ha Dauergrünland auf, von dem ca. 16.200 ha auf den Landkreis Landsberg entfällt.

Interessant sind die Zahlen für den Anteil der Landwirtschaft und der Forstwirtschaft an der gesamten Bodenfläche. Danach nimmt die Landwirtschaft im Landkreis Fürstenfeldbruck 59 %, in Dachau 68,4 % und in Landsberg 53 % in Anspruch, während der Wald auf 16,6 % (DAH), 21,5 % (FFB) und 28,2 % (LL) kommt. Bei der Siedlungs- und der Verkehrsfläche liegt der einwohnerstarke Landkreis Fürstenfeldbruck mit 11,5 % und 6,3 % jeweils vor Dachau mit 8,2 % und 4,7 % und Landsberg mit 6 % und 4,1 %. Die Leitung des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten liegt in dritter Folge bei einem Forstmann und zwar seit Kurzem beim langjährigen Ministerialbeamten Günter Biermayer, während für Schule und Landwirtschaft Hauswirtschaftsdirektorin Marianne Heidner zuständig ist.

Der dreisemestrige Studiengang Landwirtschaft erfreut sich großer Beliebtheit und auch das Angebot der landwirtschaftlichen Fachschule wird rege nachgefragt. Auch in der Hauswirtschaft herrscht bei der begrenzten Zahl an Plätzen Andrang im einsemestrigen Studiengang. Viele Absolventinnen dieses Studiengangs übernehmen nach den Worten von Frau Heidner in ihren Dörfern später ehrenamtliche Führungsaufgaben. Der duale Ausbildungsgang in Hauswirtschaft kann sich ebenfalls nicht über Nachfrage beklagen. Ein besonderes Bildungsangebot mit überregionaler Bedeutung bietet das Grüne Zentrum für eine neue Zielgruppe im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung. Ohne Zweifel hat das Grüne Zentrum in Puch zu einer Konzentration der Dienstleistungen für die Land- und Forstwirtschaft durch Staat und Berufsstand und zu einer Stärkung des Standortes Fürstenfeldbruck geführt.

Auch der Ort Puch hat dadurch gewonnen. Darüber hinaus ist mit dem Zentrum gewährleistet, dass Land-, Forst- und Hauswirtschaft weiterhin eine eigene organisatorische Ansprechstelle für ihre Belange besitzen, zog der ehemalige Landwirtschaftsminister und Stimmkreisabgeordnete für Fürstenfeldbruck-Ost eine positive Bilanz der politischen Gemeinschaftsleistung von Staat, Landkreis, Stadt und Bauernverband.