Kreisverband Fürth-Land

Landkreis Fürth ist Bildungsregion

Kultusminister Dr. Spaenle zeichnet Landkreis Fürth aus

 Landkreis Fürth ist Bildungsregion
Landrat Matthias Dießl erhält aus den Händen von Staatsminister Dr. Spaenle das Gütesiegel „Bildungsregion“

Bildungsminister Dr. Ludwig Spaenle hat den Landkreis Fürth mit dem Gütesiegel „Bildungsregion in Bayern" ausgezeichnet. In mehreren Arbeitsgruppen wurden 26 Projekte ausgewählt, mit denen im Landkreis zusätzliche Angebote" entstehen sollen. Landrat Matthias Dießl nahm die Urkunde im Landratsamt Zirndorf entgegen.

„Der Landkreis Fürth überzeugt durch breit gefächerte schulische und außerschulische Angebote. Die verschiedenen Akteure im Landkreis haben in gegenseitigem Austausch passgenaue Bildungsangebote erarbeitet und fortentwickelt, um den Kindern und Jugendlichen vor Ort bestmögliche Zukunftschancen zu eröffnen", hob Minister Spaenle bei der Übergabe der Urkunde hervor.

Von den 96 bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten beteiligen sich bereits insgesamt mehr als zwei Drittel an der Initiative, sagte Spaenle, der im Einvernehmen mit dem Sozialministerium im Jahr 2012 die Initiative ins Leben rief.

Bei der Bildungsregion geht es darum, Übergänge zwischen einzelnen Einrichtungen fließender zu gestalten, etwa von Kindergärten zu Schulen oder von Schulen zu Unternehmen. Schulische und außerschulische Bildungsangebote sollen vernetzt, jungen Menschen in schwierigen Lebenssituationen geholfen werden. Die Bürgergesellschaft zu stärken und dazu auch die Schulen und die Jugendarbeit enger zu verbinden, ist ein weiteres Ziel. Damit soll auch den Herausforderungen des demographischen Wandels begegnet werden.

Minister Spaenle sagte, Bildung zu organisieren, sei eine hochkomplexe Aufgabe und müsse auch die regionalen Gegebenheiten berücksichtigen. „Im Allgäu gibt es Schüler, die fahren mit der Seilbahn zur Schule”. Durch die Bildungsregion sollen mit Hilfe der regionalen Experten, so Spaenle, Angebote geschaffen werden, die auf die Region abgestimmt sind – „Bildungsangebote auf Höhe der Zeit”, wie der Minister sagte.

Der Landrat skizzierte den Weg zur Bildungsregion: Im Februar 2013 wurde mit einer Bestandserhebung begonnen, im Mai 2014 fand das erstes Dialogforum statt. Dabei wurde der Beschluss gefasst, dass sich der Landkreis Fürth auf den Weg zur „Bildungsregion in Bayern“ machen soll. Im Mai 2014 erfolgte in mehreren Arbeitskreisen die Bedarfsermittlung in fünf verschiedenen Bereichen. Anfang 2015 wurden Projektgruppen gebildet. Im April 2015 konnte das Konzept mit den Projekten im Jugendhilfeausschuss beraten werden. Im Juli 2015 war es dann soweit: Beim zweiten Dialogforum beschlossen die Teilnehmer, dass sich der Landkreis Fürth um das Qualitätssiegel bewirbt. Im Dezember 2015 war die Bewerbung fertig.

„Und ein gutes Jahr später sind wir nun am dem Ziel und erhalten die Auszeichnung”, freute sich der Landrat. “Wir haben das klare Ziel, die Zukunft der jungen Menschen in der Region zu sichern, um ihnen die Wahrnehmung ihrer Bildungs- und Teilhaberchancen zu ermöglichen”, betonte er.

An diesem Prozess haben bisher über 200 Personen mitgewirkt, denen Kultusminister und Landrat dankten. „Ohne sie wäre dieses Ziel gar nicht möglich gewesen. Sie alle haben eine ganz tolle und vor allem wertvolle Arbeit für unseren Landkreis geleistet”, sagte Matthias Dießl. Ganz besonderer Dank gebühre den Mitwirkenden, die sich in den Arbeitskreisen und Projektgruppen engagiert hätten und das meist in ihrer Freizeit. „Danke, dass Sie für lange Zeit ihr Wissen, ihre Expertise zur Verfügung gestellt haben”, ergänzte Dr. Ludwig Spaenle.

35 ausgewählte Projektideen wurden den 45 Teilnehmern im Projektedialog im Februar 2015 vorgelegt und 26 Projekte von den Projektleitern übernommen. Die Projekte reichen von Angeboten zur Alphabetisierung über ehrenamtliche Dolmetscher/Sprachhelfer, eine aktivierende Mittagspause bis hin zum schulübergreifenden Töpfern. Spaenles Ministerium erhofft sich durch die bayerischen Bildungsregionen auch neue Ideen, die im gesamten Freistaat umgesetzt werden können. „Eine Besonderheit hier im Landkreis Fürth, die ich bislang noch in keiner anderen Bildungsregion gesehen habe, sind die angedachten ehrenamtlichen Sprachhelfer im Landkreis”, sagte Spaenle. Integration spiele im Bildungsprozess eine wichtige Rolle.

„Besonders wichtig ist uns die Nachhaltigkeit der Projekte”, sagte der Landrat. „Nachhaltig bedeutet für uns, die Aufgabe der Bildungsregion, also die Sicherung der Zukunftschancen der Menschen im Landkreis Fürth durch Bildung, im Fokus zu behalten und als Daueraufgabe zu verstehen.”

Die Projektziele sollen regelmäßig evaluiert und auf ihren Mehrwert hin überprüft werden. Fertiggestellte Projekte gehen im Idealfall in Angebote über.

Der Landrat äußerte den Wunsch, „dass die sehr gute Arbeit” der Koordinatoren-Stelle der Bildungsregion bei den Regierungen beibehalten werden. Hier werde wichtige und zielführende Arbeit zugunsten der Bildungsregionen geleistet. Zum Abschluss rief der Landrat ein Zitat des US-amerikanischen Staatsmanns und Schriftstellers Benjamin Franklin in Erinnerung: „Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen.“