Kreisverband Ingolstadt

Antrag der Stadtratsfraktion

Präsentation Universitätsgeschichte

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die CSU-Stadtratsfraktion beantragt, dass die Stadt Ingolstadt die reiche Geistes- und Universitätsgeschichte auch nach dem „Wissenschaftsjahr 2022“ weiter dokumentiert und der Öffentlichkeit zugänglich macht.

Begründung:

2022 hat die Stadt Ingolstadt zusammen mit vielen Vereinen, Schulen und Institutionen das 550-jährige Jubiläum der Landesuniversität Ingolstadt gefeiert. In dem beeindruckenden und reichhaltigen Programm wurde deutlich, welchen unglaublich großen Schatz wir mit der Landesuniversität in unserer Stadt haben.

Die Universität Ingolstadt zählte mit einer großen Zahl herausragender Professoren zu den europäischen Spitzenuniversitäten: Zahlreiche prominente Studenten aus Hochadel und Klerus besuchten die Universität, exzellente Forscherleistungen wirken bis heute nach und auch in Literatur und Kunst fand die Universität Ingolstadt ihre Würdigung – erinnert sei in diesem Kontext nur an Mary Shelleys „Frankenstein“. Aber auch die Buchdruckkunst und die Architektur der Stadt machten Ingolstadt zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert zu einem bayerischen und deutschen Bildungszentrum.

Von Apian bis Ickstatt, von den Jesuiten bis zu den Illuminaten, von Scheiner, Reuchlin, Aventin und Fuchs bis zum ältesten Karzer Deutschlands, dem „Georgianum“ und Frankenstein – die Ingolstädter Universität bietet so viele Anknüpfungspunkte für unsere Stadtidentität!

Die CSU-Fraktion beantragt daher, dass die Ergebnisse und Erkenntnisse dieses Jubiläumsjahres verstetigt werden und zukünftig in der Stadt präsent und zugänglich bleiben – am besten im Gebäude der Hohen Schule. Eine öffentliche Dokumentation der Universitäts- und Geistesgeschichte der Stadt wurde schon lange gefordert und ist auch für die Selbstvergewisserung und Selbstdarstellung der Stadt nicht nur wünschenswert, sondern letztlich auch unabdingbar - wobei es nicht um die Einrichtung eines weiteren Museums gehen soll.

Die Darstellung der Universitätsgeschichte mit all ihren Facetten kann natürlich virtuell – ggf. in Zusammenarbeit mit der THI – erfolgen, wobei selbstverständlich der haptisch-analoge Zugriff, der sich auch aus den in diesem Jahr erarbeiteten Materialien gestalten lässt, im Vordergrund stehen soll.

Denn die 328 Jahre der Universität Ingolstadt sind weit mehr als das „Kindesalter“ der Universität, wie der Rektor der LMU Johann Ignaz von Döllinger zum 395. Stiftungsfest der Ludwigs-Maximilians-Universität 1867 diese Ingolstädter Jahre etwas herablassend bezeichnet hat. Es steckt nämlich noch eine Menge Ingolstadt in der LMU.

Für die CSU-Stadtratsfraktion

gez. Dr. Matthias Schickel
Ausschusssprecher