Kreisverband Kronach

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Frankenwald-CSU sieht sonnige Zeiten für Kronach

Jürgen Baumgärtner als Hauptredner beim CSU Neujahrs-Empfang

Der traditionelle Neujahrs-Empfang der Frankenwald-CSU fand erstmals im Tropenhaus „Klein Eden“ in Kleintettau statt. Als Hauptredner war eigentlich Marcel Huber, Bayerischer Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Sonderaufgaben, angekündigt. Dieser musste jedoch kurzfristig absagen, da er bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin gebraucht wurde – als Ersatz sprang unser Kreisvorsitzender Jürgen Baumgärtner in die Bresche.

Mit den Worten „Willkommen im Paradies“ begrüßte der Tettauer Bürgermeister Peter Ebertsch die Anwesenden. Er plädierte für ein faires Miteinander im Landkreis. Landrat Klaus Löffler fand, dass der Landkreis wahrlich Oberfrankens Spitze sei – und zwar nicht nur, was die topografische Lage betrifft. Man habe tolle Unternehmen, gut aufgestellte Wohlfahrtsverbände, eine enorme kulturelle Vielfalt, ein starkes Ehrenamt und vieles mehr.

Jürgen Baumgärtner sprach in seiner Rede allen Pflegekräften einen großen Dank aus: „Ihr seid zu 99,999 Prozent schwer auf zack“, rief er ihnen zu. Man werde nicht umhinkommen, in die Pflegekassen auch staatliches Geld zuzuschießen, denn hier seien erhebliche Verbesserungen nötig. „Der Dienst am Menschen muss besser vergütet sein, als der an der Maschine“, betonte er. Außerdem forderte er einen verbindlichen Personalschlüssel in der Pflege. In Bezug auf den Ärztemangel meinte Baumgärtner, dass es zehnmal leichter sei, gebürtige Frankenwälder nach dem Studium wieder zurückzuholen, als jemanden von außerhalb anzuwerben.

„Ich bin ein großer Fan von Neubauten anstatt von Sanierungen“, sagte Jürgen Baumgärtner. Das gelte zum Beispiel für die Kronacher Helios Frankenwaldklinik. Viele umliegende Krankenhäuser würden in nächster Zeit neugebaut, in Coburg plane man 90 Prozent Einzelzimmer. „Wie soll Kronach da sonst konkurrenzfähig bleiben?“, fragte er. Er warb ebenso für seine Idee ein, in Kronach eine Stadthalle auf dem Schützenplatz zu errichten. Optimistisch zeigte sich der Kreisvorsitzende in Bezug auf den Autobahnanschluss für den Landkreis. Erstmals sei der vierspurige Ausbau der B 173 im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans vorgesehen. „Wir werden das in den nächsten zehn Jahren schaffen – auch die Küpser Ortsdurchfahrt“, zeigte er sich sicher. Mit dem neuen Intercity-Halt sei Kronach erstmals seit vielen Jahren wieder an das Fernverkehrsnetz der Bahn angeschlossen Der Arbeit der Forstbetriebe sprach Jürgen Baumgärtner ein großes Lob aus. Allerdings müsse man auch in kleinere Waldbesitzer investieren, um sie zum Waldumbau zu animieren. In Bezug auf die Flüchtlingsproblematik sprach er sich gegen Sammelunterkünfte aus und dafür, nicht mehr Flüchtlinge aufzunehmen, als man integrieren kann. Die eigentliche Herausforderung sah Baumgärtner jedoch nicht in den Asylsuchenden, sondern in der Globalisierung. Man müsse die legale Einwanderung besser organisieren und dafür auch bereit sein, ein bisschen Wohlstand an andere abzugeben. Er fand aber auch deutliche Worte: „Wer glaubt, unser Land verändern zu müssen, dem rufe ich zu: Du hast hier nichts zu suchen“. „Ich erkenne an, was ihr leistet“, meinte Jürgen Baumgärtner in Richtung der Kronacher Landwirte und appellierte an sie: „Lasst uns gemeinsam die Region entwickeln. Nicht für mich, nicht für euch – für die nächste Generation.“ Jürgen Baumgärtner forderte mehr Lehrer für Bayerns Schulen – auch, wenn das mit Kosten verbunden ist. Die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium begrüßte er ausdrücklich. Darüber hinaus versicherte der Kreisvorsitzende: „Die Hochschule Lucas Cranach wird kommen – egal, was manche sagen. Und sie wird mindestens genauso erfolgreich sein, wie die in Coburg.“ Sie werde in ihren Studiengängen die Dinge abbilden, die die Region starkmachen: Holz, Design, Glas, Keramik und Maschinenbau. Dabei strebe man keinen zentralen Campus an: „Die Hochschule soll den gesamten Landkreis als Campus begreifen. Überall soll es kleine Wohnungen und Leben geben.“ Eine große Herausforderung sah Jürgen Baumgärtner in der Wohnungssituation im Landkreis Kronach. Die politisch Verantwortlichen müssten sich darum kümmern, dass junge Familien zu Eigentum kommen.

Jürgen Baumgärtner warb in seiner Rede auch für die Einführung einer „demografischen Zone“, die für die Förderung der regionalen Entwicklung relevant sein soll.