Kreisverband Mühldorf a. Inn

Staatssekretär Stephan Mayer, MdB

30 Jahre Deutsche Einheit

30 Jahre Deutsche Einheit

Staatssekretär Stephan Mayer, MdB zu 30 Jahre Deutsche Einheit

30 Jahre Wiedervereinigung - 30 Jahre friedliche Revolution - das ist ein Grund zum Feiern und zwar für alle Bürgerinnen und Bürger unseres Landes.

Natürlich gilt der Dank zuerst dem Mut und der Entschlossenheit der Bürgerinnen und Bürger der ehemaligen DDR, die sich trotz der Gefahren für das eigene Leben von dem Joch des totalitären Unterdrückungsstaats befreit und die Berliner Mauer im wahrsten Sinne des Wortes eingedrückt haben. Und auch wenn es selbstverständlich persönliches Glück und Solidarität in der Gemeinschaft gab, ändert das nichts daran, dass es sich bei der DDR um einen brutalen Unrechtsstaat handelte.

Millionen von Menschen wurden ihrer persönlichen Freiheit beraubt, hunderttausende von Oppositionellen, Journalisten, Andersdenken und Gläubigen wurden eingesperrt und teilweise unter verwerflichsten Bedingungen gefoltert, mehr als 600 Menschen wurden auf der Flucht und an der Mauer ermordet.

Nach dem Fall der Berliner Mauer war es dann aber insbesondere Altbundeskanzler Dr. Helmut Kohl, der die sich bietende einzigartige geschichtliche Chance beim Schopf ergriffen hat und die friedliche Wiedervereinigung, ohne dass nur ein Schuss fiel, erreicht hat. Helmut Kohl hat trotz mancher Widerstände in Deutschland und auch in europäischen Ländern, die Einheit zielstrebig vorangetrieben und zum Erfolg geführt.

Tatsächlich gehört es zur Wahrheit, dass die Realisierung der Wiedervereinigung, die Schaffung "blühender Landschaften" länger dauerte, als es sich viele gedacht und gewünscht hatten. Dennoch sollte uns der Umstand, dass es insbesondere auch mit einer weltweit beispiellosen finanziellen Kraftanstrengung und einer großen Solidarität gelang, in den fünf neuen Bundesländern eine moderne Infrastruktur, hohe Beschäftigung und Wohlstand zu schaffen, bewusst sein. Auch heute sich noch nicht in allen Regionen in den neuen Bundesländern vergleichbare wirtschaftliche und strukturelle Rahmenbedingungen vorhanden, wie beispielsweise in Bayern oder Baden-Württemberg. Deshalb setzen wir uns im Bundesinnen- und -heimatministerium nachdrücklich für die Unterstützung und Förderung strukturschwacher Gegenden ein. Diese gibt es wohlgemerkt ebenso in den neuen Bundesländern. Und auch wenn ich vollstes Verständnis dafür habe, dass sich manche Bürger in den neuen Bundesländern aufgrund der persönlichen Lebensbrüche, die die Wiedervereinigung für sie persönlich zur Folge hatte, und die oft auch mit Arbeitsplatzverlust verbunden waren, sich als "Bürger zweiter Klasse" zu fühlen, bin ich dennoch der felsenfesten Überzeugung, dass der 30. Jahrestag der Wiedervereinigung unseres Landes ein Freudentag für alle ist, der uns durchaus mit Stolz erfüllen darf.