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Bundesminister Dr. Gerd Müller in Pullach

Bundesminister Dr. Gerd Müller diskutiert in Pullach auf Einladung Florian Hahns MdB Deutschlands Rolle in der Welt

Müller: Fairer Handel und Globalisierung müssen Hand in Hand gehen

Bundestagsabgeordneter und CSU-Kreisvorsitzender Florian Hahn hat zum Gespräch mit Dr. Gerd Müller MdB, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, nach Pullach geladen. Unter dem Titel „Globalisierung gerecht gestalten – Deutschlands Rolle in der Welt“ appellierte Bundesminister Müller an unsere Verantwortung.
Mit der erschütternden Zahl, dass in der vergangenen Nacht allein in Afrika 7.000 Kinder an Hunger gestorben seien, stieg Müller in seinen Impulsvortrag ein. 90 Prozent der humanitären Hilfe kämen von sechs Ländern, darunter Deutschland. Hier bedarf es einer breiteren Unterstützung. Schließlich würden zehn Prozent der Weltbevölkerung auch 80 Prozent der Ressourcen verbrauchen und diese seien auf der Welt nicht endlich, das Ausmaß ökologischer Schäden aber schon heute enorm.
Den Verbraucher fordert der Minister auf, den Blick auf den Beginn der Produktionskette zu legen und nannte als Beispiel die Textilbranche. Eine Jeans, die in Bangladesch für fünf Euro produziert und für ein vielfaches in Deutschland verkauft werde, ermögliche einer Näherfamilie nicht die Finanzierung des eigenen Lebensunterhaltes. Doch schon ein Euro mehr würde zu besseren Standards führen. Müllers Appell in Pullach: Eine globale Zusammenarbeit und neue weltweite Regelungen. Fairer Handel und Globalisierung müssten Hand in Hand gehen.

In den Entwicklungsländern bedürfe es insbesondere an Bildung und dem nötigen Knowhow. Als Beispiel nannte der Minister Afrika - ein Chancenkontinent. Die deutsche Wirtschaft sei noch zu zurückhaltend mit Investitionen, deshalb müsste sie motiviert werden, stärker in Afrika zu investieren. „Denn: Jobs schaffen Lebensperspektiven für die Menschen vor Ort und wer eine Perspektive hat, der bleibt in seiner Heimat”, so Müller.

Deutschland könne nicht die ganze Welt aufnehmen, ergänzte Bundestagsabgeordneter Hahn mit Blick auf die Flüchtlingsströme der vergangenen zwei Jahre. Hahn erinnerte daran, dass sich die afrikanische Bevölkerung bis 2050 verdoppeln werde und damit der jüngste Kontinent der Erde sei, gleichzeitig aber eine Arbeitslosigkeit von 60 Prozent bei jungen Leuten habe. „Das ist zweifelsohne eine Herausforderung für die afrikanischen Länder, aber auch wir müssen uns in einer neuen Dimension engagieren“, so der Verteidigungsexperte. Er begrüße daher ausdrücklich die Eckpunkte für einen Marshallplan mit Afrika von Bundesminister Müller und dankte dem Kollegen für seinen unermüdlichen Einsatz.

Die Veranstaltung, die in Kooperation mit den Kreisverbänden des Außen- und sicherheitspolitischen Arbeitskreises der CSU sowie der Senioren Union stattfand, stieß auf reges Interesse. Dem Fachvortrag des Ministers schloss sich eine intensive Diskussion mit den rund 70 Zuhörern an.