Kreisverband Straubing-Bogen

Straubinger Tagblatt

Zellmeier appelliert: Werbung machen für die CSU

Besondere CSU-Kreisverterterversammlung in Wolferszell

Wolferszell. Zu einer besonderen Kreisvertreterversammlung hat sich der Kreisverband der CSU Straubing-Bogen im Langasthof Schmid in Wolferszell getroffen. Dabei galt es, die Delegierten und Ersatzdelegierten in die Delegiertenversammlung zur Europawahl zu bestimmen. Zudem läuteten die Kandidaten für die Landtags- und Bezirkstagswahl den Wahlkampf-Endspurt ein.

Der CSU-Kreisvorsitzende, Baustaatssekretär Josef Zellmeier informierte eingangs über den Stand der Landtagswahl am 14. Oktober. Demnach seien inzwischen flächendeckend Plakate platziert, Prospekte in den Haushalten verteilt und der Auftritt der CSU in den Medien in die Wege geleitet. Zellmeier appellierte an die Anwesenden, aktiv für die Partei Werbung zu machen und angesichts der nicht zufriedenstellenden Umfrageergebnisse, die eher auf ein buntes zukünftiges Parlament in München hindeuten, nicht zu resignieren.
Die "Causa Maaßen" war auch bei dieser Versammlung nicht auszuschließen. MdB Alois Rainer sieht den Fall als Beispiel dafür, wie problematisch eine Koalition sei. Daher gelte es eine solche bei der Landtagswahl in Bayern zu verhindern. Während die Weltpolitik und die Innenpolitik Deutschlands wesentlich wichtigere Probleme zu bewältigen habe, drohe wegen einer zu diskutierenden Äußerung eines seiner Meinung nach fähigen Mannes eine Regierungskrise. Ohne Zweifel müsse jeder Extremismus bekämpft werden, aber gerade in der "Causa Maaßen" zeige sich, wie schwierig es sei, in einer Koalition alle zufriedenzustellen.

Das beste Team  
"Das beste Team für unseren Stimmkreis" - unter diesem Motto schworen im Anschluss die Kandidaten auf den Endspurt für die anstehende Landtags- und Bezirkstagswahl ein. Eingeleitet durch einen Videoclip gingen die Kandidaten auf ihre jeweiligen politischen Vorstellungen ein. Auch für den Listenkandidat der CSU MdL Hans Ritt gilt es eine Koalition zu verhindern und die CSU in der Alleinregierung in Bayern zu halten. Gerade im Vergleich mit Baden-Württemberg zeige sich, was geschehe, wenn die CSU nicht mehr die Regierungsgeschäfte lenkte. Bayern sei auf dem richtigen Weg. War es noch vor 1990 Empfänger im Länderfinanzausgleich, sei es nun nur noch Geber und habe aufgeholt, was es einst empfangen hat.

"Werbung machen"  
Einen Appell, für die Bezirkstagswahl Werbung zu machen, richtete der Bezirkstags-Direktkandidat Franz Schreyer an die Delegierten. Gerade der Bezirk als einer der mit 3600 Beschäftigten größten Arbeitgeber in Niederbayern müsse das leisten können, was Kommunen nicht schaffen. Der Listenkandidat für den Bezirkstag Andreas Aichinger dankte in seinen Ausführungen zunächst Ernst Hinsken, der seinen Platz für ihn geräumt hatte. Er ging auf verschiedene bezirkstagsrelevante Maßnahmen ein, wie ein geplantes Stipendium für niederbayerische Medizinstudenten, die sich verpflichteten, in der Region zu bleiben, die Förderung einer Kulturpolitik zur Identitätsstiftung und eine Kooperation Niederbayerns mit einem Donau-Moldau-Projekt, ganz im Sinne von Europa.
Abschließend kritisierte der Direktkandidat für die Landtagswahl, MdL Zellmeier, die derzeitige destruktive und nicht zufriedenstellende Entwicklung in Deutschland. Er warnte, diese Gefühle auf Bayern zu übertragen. Eine bayerische "Politik aus einem Guss" habe man gewählt, weil man wusste, dass es der CSU um Bayern geht und man die Stabilität in Bayern erhalten wolle. Themen wie das Familiengeld, der Wohnungs- und Straßenbau, eine starke kommunale Selbstverwaltung, eine garantierte innere Sicherheit und einer Landwirtschaft, die Bio nicht gegen Konventionelle ausspiele, stünden für ein modernes Bayern, das den Blick auf die Tradition nicht verloren habe.

Hinsken verzichtet
Unter den 152 anwesenden Delegierten wurden MdL Zellmeier, MdB Alois Rainer und Andreas Aichinger zu den drei Delegierten gewählt. Aichinger war zuvor von MdB a.D. Ernst Hinsken als Kandidat vorgeschlagen worden, nachdem Hinsken seine Nominierung zugunsten des jüngeren Aichinger abgelehnt hatte. Als Ersatzdelegierte wurden Landrat Josef Laumer, stellvertretende Landrätin Barbara Unger und Christine Sporrer-Dorner bestimmt.