Kreisverband Straubing-Bogen

BoNi-Bus soll deutliche Verbesserung bringen

CSU für ÖPNV-Pilotprojekt in Bogen und Niederwinkling

Straubing-Bogen. Mit dem Zug nach Bogen und dann mit dem Bus direkt zum Betrieb. Das wäre für viele Arbeitnehmer und Auszubildenden eine feine Sache. Und wenn es nach dem Willen der CSU geht, dann wird das für viele Beschäftigte von Betrieben in Bogen und Niederwinkling bald auch Realität, denn die CSU-Kreistagsfraktion beschloss in ihrer letzten Sitzung, ein derartiges ÖPNV-Angebot zunächst probeweise für zwei Jahre bereitzustellen – vorausgesetzt, die beiden begünstigten Kommunen sind bereit, sich an den Kosten zu beteiligen.

Im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums wurde nach dem Bericht von Sachgebietsleiterin Brigitte Tschimmel Ende 2018 ein Förderprogramm für Mobilitätsangebote im ländlichen Raum bekannt gemacht. Der Landkreis Straubing-Bogen habe sich kurzerhand mit einer von der Verwaltung ausgearbeiteten Projektskizze beworben. Die Idee war, ein stadtbusähnliches ÖPNV-Angebot in der Stadt Bogen mit einer Anbindung von Betrieben in Niederwinkling einzuführen, das besonders die Bedürfnisse von Arbeitnehmern bedient. Dazu sollte in Bogen und Niederwinkling ein öffentlicher Linienverkehr mit Kleinbussen eingerichtet werden, der auf die in Bogen ankommenden und abfahrenden Züge abgestimmt ist und morgens und am späten Nachmittag ein zielgerichtetes Beförderungsmittel zu den Betrieben in den Gewerbe- und Industriegebieten der beiden Kommunen darstellt. Zusätzlich sollten im Stadtgebiet Bogen im Zwei-Stunden-Takt Fahrten für private Erledigungen wie Einkäufe, Arztbesuche oder Besuche der Kreisklinik und Freizeitaktivitäten (Bogenberg mit Kreis- und Heimatmuseum) angeboten werden. Die Kosten hierfür wurden von der Verwaltung grob auf 100.000 Euro pro Jahr geschätzt.

Im Juli erhielt der Landkreis jedoch dann die Mitteilung, dass das Projekt nicht für eine Förderung ausgewählt wurde. Von den CSU-Kreisräten allerdings bekamen Landrat Josef Laumer und seine Verwaltung großes Lob für das angedachte Projekt. „In Zeiten des Fachkräftemangels ist das eine sehr gute Art, unsere Betriebe und Arbeitnehmer zu unterstützen“, so der Fraktionsvorsitzende Ewald Seifert. Er schlug vor, eine Bedarfsabfrage bei den Betrieben durchzuführen und die beiden begünstigten Kommunen nach deren Bereitschaft anzufragen, sich an der deutlichen Aufwertung des Personennahverkehrs in ihren Bereichen, insbesondere für ihre Arbeitgeber und deren Beschäftigte, zu beteiligen. Für den Fall, dass die Abfragen das erwartete, den Bedarf bestätigende Ergebnis bringen, so sollte sich der Landkreis ebenfalls an den Kosten beteiligen, denn „an den Projektkosten hätten wir uns auch beteiligt“, so Seifert.

Die stellvertretende Landrätin Barbara Unger und Kreisrätin Christa Heisinger unterstützten Seiferts Vorschlag nachdrücklich. „Wir tun damit vielen Berufstätigen, vor allem jungen Leuten, die noch keinen Auto-Führerschein haben, etwas richtig Gutes“, so Barbara Unger. Bürgermeister und Kreisrat Wolfgang Zirngibl sprach sich dafür aus, das Pilotvorhaben vor allem wegen des großen Nutzens für die Arbeitnehmer zu unterstützen. Kreisrat Erwin Kammermeier unterstützte den Vorschlag seines Fraktionschefs auch dahingehend, das neue Angebot bei einer deutlich positiven Resonanz der Betriebe gleich einzuführen und nicht bis zur Fertigstellung des neuen Nahverkehrsplans zu warten. Auf die Frage von Bürgermeister und Kreisrat Karl Wellenhofer, ob das zusätzliche Nahverkehrsangebot auch unter die allgemeine staatliche ÖPNV-Förderung falle erhielt er von Sachgebietsleiterin Tschimmel die Auskunft, dass dies der Fall sei, die Förderung aber etwas niedriger ausfalle als die ursprünglich angestrebte Sonderförderung.

Sofern sich aber die beiden Kommunen und der Landkreis darauf verständigen könnten, die nicht durch allgemeine staatliche ÖPNV-Mittel gedeckten Kosten aufzuteilen, könnte der Landkreis sehr zügig ein absolut attraktives Nahverkehrsangebot auflegen, so Landrat Laumer und Ewald Seifert, die sich schließlich über einen einstimmigen, zustimmenden Beschluss der CSU-Fraktion freuten.