Kreisverband Weiden

CSU Kreisverband lädt ein

Gespräch mit Florian Rieder, Leiter der Geschäftsstelle IHK Oberpfalz

CSU Kreisverband Weiden sowie CSU Stadtratsfraktion diskutieren über aktuelle Themen mit dem Leiter der Geschäftsstelle IHK Oberpfalz/Kelheim Florian Rieder über aktuelle Themen

(Weiden).
Auf Einladung der Arbeitsgruppe Wirtschaft und Infrastruktur des CSU Kreisverbandes Weiden war Florian Rieder, Leiter Geschäftsstelle der IHK Oberpfalz/Kelheim zu Gast in der Sitzung der CSU Stadtratsfraktion. CSU Kreisvorsitzender Stephan Gollwitzer führte aus, Ziel unserer Wirtschaftspolitik sei es, die Rahmenbedingungen für den Wirtschaftsstandort Weiden auf dem hohen Niveau weiter zu entwickeln und damit die wirtschaftliche Position der Region zu sichern.

Florian Rieder zeigte an einigen Themenbereichen auf, welche Faktoren aus Sicht der IHK die aktuell bestimmenden für die Wirtschaft sind. Bei vielen Unternehmern ist die Sorge um die Höhe der Energiekosten der Sorge darüber gewichen, ob und wie lange es überhaupt noch verfügbare Energie gibt. In dem Zusammenhang spricht sich Florian Rieder deutlich für die Gleichstromtrasse aus. Diese sei dringend erforderlich für die sichere Bereitstellung von Strom in der Region.

Arbeits- und Fachkräftemangel stehen ebenso ganz oben auf der Themenliste wie auch die Verfügbarkeit von Flächen für Gewerbe. Hier hat die IHK eine interkommunale Flächenpotential-Analyse angestoßen. Diese soll 2023 veröffentlicht werden.

Rieder hob des weiteren hervor, dass wir sehr dankbar sein können, Unternehmen und Forschungseinrichtungen wie Fraunhofer in Weiden zu haben, da auch Aufgaben wie die IT-Sicherheit unseren Unternehmen zu schaffen machen.

Mit den Worten „wir werden weniger, wir werden älter“ wurde der Bereich Demografie angesprochen. Man hat das Thema ein wenig aus den Augen verloren, so Herr Rieder. Doch unsere Unternehmen haben einen hohen Bedarf an Arbeits- und Fachkräften. Zwar sind wir in einer konjunkturellen Hochphase, aber strukturelle Probleme machen es nicht einfacher. Er machte darauf aufmerksam, dass bis 2027ca. 19.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der sog. Helferberufe fehlen werden. Es würden daher also nicht nur Fachkräfte gesucht. Über alle Branchen hinweg werden zukünftig jährlich ca. 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Oberpfalz fehlen.

Abschließend gab Herr Rieder 2 Punkte für die anschließende Diskussion mit auf den Weg, welche aus seiner Sicht dringend Lösungen benötigen:

  • Laut IHK wird Zuwanderung stark benötigt. Wo sind hier gute Konzepte?
  • Uns fehlt die Willkommenskultur für ausländische Arbeitskräfte in der Nordoberpfalz, wie kann dies verbessert werden.

    Fraktionsvorsitzender Dr. Benjamin Zeitler führte in die anschließende Diskussion ein. Die Zeit der großen Flächenentwicklungen wird schwerer werden. Wir werden sehen, wie durch die weltweite Corona Pandemie oder den Konflikt in der Ukraine eine Rückverlagerung von Produktionen kommt. Auch unsere Region wird davon betroffen sein und so brauchen wir Flächen. Das Wirtschaftswachstum wie wir es kennen wird voraussichtlich sinken. Dr. Zeitler führte weiter auf, dass das Thema Nachhaltigkeit in Zukunft sehr wichtig werde und sich jedes Unternehmen damit beschäftigen müsse.

Stellv. Fraktionsvorsitzender Heinrich Vierling erläuterte das Problem, dass man Facharbeiter oder Helfer oft auch nicht bekäme, weil Wohnraum fehle auch in Weiden und der näheren Umgebung. Bei den aktuellen Preisen für Benzin/Diesel überlegen es sich viele im Bereich der Helfer-Berufe weite Strecken zu fahren und hier wäre auch ein wichtiger Faktor verfügbarer Wohnraum in Weiden.

Florian Rieder bestätigte die Sorge und machte deutlich, es bestehe Bedarf an hochwertigem Wohnraum aber auch an Wohnraum für die kleinen Löhne. Das Anwerben von EU Ausländern gestalte sich als sehr schwierig und wurde bereits mehrfach versucht. Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz ist seit 2020 in Kraft, ist aber schwierig in der Umsetzung. Hier hilft MdB Albert Rupprecht in Berlin. Die Bundespolitik muss hier Lösungen finden, damit das Gesetz entsprechend Lösungen bringen kann zur Gewinnung von Fachkräften.

Wolfgang Pausch, Stellv. Kreisvorsitzender zeigte auf, dass es neben dem Kommunalen Wohnungsbau auch die Möglichkeit für die Wirtschaft gebe im Rahmen sog. genossenschaftlichen Bauens Wohnraum zu schaffen. Künftig wird die Reaktivierung von ehemaligen Gewerbeflächen für Entwicklung künftige Gewerbeflächen ein großes Thema werden. Hier muss man sich vor allem mit Themen wie Altlasten und Entsorgung auseinandersetzen.

Herr Rieder signalisierte, sollten Themen wie „Brachflächen“ angegangen werden, wird Unterstützung aus der Wirtschaft kommen.

Dr. Zeitler regte an, im Themenfeld Wohnen auch neue Wege zu gehen und proaktiv diese Aufgabe anzugehen, die Modulare Bauweise kann hier ein Thema sein.

Nach guter und intensiver Diskussion bedankten sich Kreisvorsitzender Stephan Gollwitzer sowie Fraktionsvorsitzender Dr. Benjamin Zeitler für den Austausch bei Herrn Rieder. Dies sei wichtig für die politische Arbeit und bringt viele Impulse zum einen in die Partei aber auch in die Arbeit der Stadtratsfraktion.

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