Ortsverband Bodenmais

CO 2 neutrales Heizen im "Heilklimatischen Kurort"

Hackschnitzel-Heizwerk spart über 1 Million Heizöl im Jahr ein

Große Augen bekam die Besuchergruppe der JU, FU und CSU vom Ortsverband Bodenmais und in den umliegenden Gemeinden, als die Referenten bei der Besichtigung des Biomasseheizwerks der Waldenergie Bodenmais GmbH (WEBo) das umfassende Zahlenwerk präsentierten.

Holz als bedeutendster erneuerbarer Energieträger in Bayern mit einer beeindruckenden und beispielhaften Ökobilanz. "Die Neuentdeckung des Energieholzes aus bewirtschafteten Wäldern tut mehr für den Klimaschutz als dies stillgelegte, unbewirtschaftete Wälder jemals tun können." Staatsminister a.D. Helmut Brunner betonte dies in seiner Begrüßung und stellte die Zukunftsfähigkeit der Wälder in den Fokus.
Als Stellvertretende Betriebsleiterin stellte Claudia-Christin Krüger den Forstbetrieb Bodenmais vor: von Mitterfels bis Grafenau und von der Isar bis zum Arber - der Forstbetrieb Bodenmais erstreckt sich über 9 Reviere und über eine Gesamtfläche von rund 17000 Hektar.
Mit 500 Hektar Naturschutzgebieten und 4100 Hektar FFH-Flächen wird das Thema Naturschutz großgeschrieben. An diesem Abend war aber der Energieträger Holz im Fokus und so konnte sie zusammen mit dem Bereichsleiter Immobilien Reinhard Strobl auch hier die Leistung der BaySF im Kurort präsentieren: Holz als Brennholz zu verheizen, kann wohl als die älteste Verwendung von Holz gelten. Weltweit steht die Nutzung des Waldes als Lieferant von Brennholz immer noch an erster Stelle. Holz als Energieträger in den verschiedenen Formen erlebt eine Renaissance. Biomasse ist in Bayern nach der Wasserkraft der wichtigste regenerative Energieträger. Holz stellt dabei den mit Abstand wichtigsten Biobrennstoff dar. Die Verbrennung von Holz als Brennholz in Form von Hackschnitzeln läuft im Gegensatz zu der von Öl, Gas und Kohle in einem CO2- neutralen Kreislauf. Das bei der Verbrennung freigesetzte Kohlendioxid wird vom nachwachsenden Wald wieder aufgenommen, wenn auch dieser richtig bewirtschaftet wird.
Dass da ganz nebenbei auch die gesamte Wertschöpfung in der Region bleibt und die Arbeitsplätze vor Ort sichert, konnte auch technischer Betriebsleiter Klaus de Vigneux bestätigen. Er kümmert sich mit seinen Mitarbeitern um den reibungslosen Ablauf, die Technik und die Wartung im Heizwerk. Das ganze Jahr hindurch wird der Biomasse-Kessel mit Waldhackschnitzeln versorgt, die angeschlossene Notversorgung mit dem ölbeheizten Spitzenlastkessel wird nur bei der Kesselrevision benötigt.
Durchaus mit Stolz berichtete Klaus de Vigneux auch von neuen Pumpen und neuen Leitungen: Die BaySF bekennt sich zum Standort Bodenmais und erweitert die bestehenden Anlagen der WEBo – derzeit werden rd. 750000 Euro in den Neubau einer weiteren Wärmeleitung mit einer zusätzlichen Länge von 1,4 Kilometer von der Waldenergie Bodenmais investiert. Mit dem Anschluss des Wohnmobil- und Campingplatzes, der unteren Bahnhofstraße bis Feuerwehrhaus und der Regener Straße umfasst das Leitungsnetz dann rund neun. Mit dem Ausbau wird die gesamte Wärmeabgabe um etwa 15% erhöht - die angeschlossenen Hotels, Betriebe, Bädern und Wohnhäuser sparen somit künftig jährlich rund 1,3 Millionen Liter Heizöl ein, das entspricht etwa 3500 Tonnen CO2.
Claudia Krüger zog einen Vergleich zu den Flugreisen, um den Zuhörern diese Zahlen zu visualisieren: die CO2 - Ersparnis entspricht der stattliche Anzahl von über 20000 Flügen von München nach Hamburg.
Die Versorgung der Bodenmaiser Einrichtungen wie VitalZentrum, Hallen- und Freibad für die Gäste und der vielen angeschlossenen Hotels, Klinik und Pensionen mit klimafreundlicher Energie sollte auch an den Gast getragen werden. Dieses Fazit dieses Abends lag dem Bereichsleiter Strobl besonders am Herzen.
"Für nahezu alle Bereiche, die die Bodenmaiser "draußen vor der Türe machen," ist die BaySF als wichtiger Partner an unserer Seite. Dass wir uns beim Wandern oder Mountainbiken durch ihre Wälder bewegen, ist allen klar – was aber von der WEBo im Bereich des aktiven Umweltschutzes geleistet wird ist, eher unscheinbar. Die Darstellung der Nachhaltigkeit in der Waldbewirtschaftung, in der Energiegewinnung und der CO2-Fußabdruck wird auch im Tourismusmarketing eine immer wichtiger werdende Rolle spielen", betonte Bürgermeister Joli Haller und bedankte sich zusammen mit dem stell. Ortsvorsitzenden Andreas Sand bei den Referenten.