Ortsverband Buchenberg

Neujahrsempfang 2020

Landrat Toni Klotz zu Gast bei der CSU Buchenberg

v.links. erster Bürgermeister Toni Barth, Landrat Toni Klotz und Ortsvorsitzender Alexander Mair

Auch heuer lud der CSU- Ortsverband Buchenberg zum traditionellen Neujahrsempfang in den Pfarrsaal. Nach einem Grußwort von Buchenbergs erstem Bürgermeister Toni Barth begrüßte Ortsvorsitzender Alexander Mair Landrat Toni Klotz als Gastredner. „Uns geht’s gut“, so zitierte Klotz aus der Neujahrsansprache von Ministerpräsident Söder. Auch in Buchenberg „glänzt im Grunde alles“.  Mit Sorge erfüllt ihn, dass eine Inschrift in St. Blasien im Schwarzwald aus dem Jahr 1920 auch für uns heute aktueller ist denn je: „Es gibt wenige, die etwas schaffen; es gibt viele, die zuschauen, wie es geschieht; es gibt eine Menge, die alles nicht interessiert.“ Der Wohlstand hat eine „ichbezogene“ Gesellschaft geformt. Deutlich wird dies aus seiner Sicht an der „Betroffenheitsdemokratie“ – ich setze mich erst dann ein, wenn ich persönlich betroffen bin. Dann kämpfe ich um eine „30er Zone“, dann fordere ich, dass mein Bergblick nicht verbaut wird. Demokratisch getroffene Entscheidungen werden nicht akzeptiert und im Nachhinein in Frage gestellt. Wie reagiert die Kommunalpolitik darauf? „Stimmen werden durch möglichst viele Leistungen erkauft!“, so Klotz. Von der kostenfreien Kinderbetreuung bis zum öffentlichen Nahverkehr. Vergessen wird, dass der Staat - wir alle! - diese Leistungen nur solidarisch erbringen kann mit dem Beitrag jedes Einzelnen über Steuern und Abgaben. 

Als scheidender Landrat zog Toni Klotz für sich ein positives Resumée: „Ich bin dankbar dafür, was alles bewegt werden konnte“. Herausforderungen für das Oberallgäu sieht er vor allem in den Bereichen Bildung, Tourismus, Gesundheitswesen und Klimaschutz. Die Bildung umfasst ein weites Feld von Inklusion über Schulbegleitung, Jugendsozialarbeit, berufliche Bildung bis hin zur Erwachsenenbildung und Fachkräftesicherung. Der Tourismus ist für das Oberallgäu ein existentieller Pfeiler der Wirtschaft. Klotz warnte davor, negativ vom „Übertourismus“ zu sprechen. Entscheidend wird sein, wie wir das Mobilitätsproblem lösen. Mit dem 100-€-Ticket wurde ein innovatives Zeichen gesetzt. Eindringlich appellierte er an die Stadt Kempten, sich zu beteiligen. Mit den enormen Fortschritten im Gesundheitsbereich bietet das Allgäu ein breites medizinisches Angebot. „Der Klimaschutz ist eine gewaltige Herausforderung“, so Klotz. Widerstände gegen die Nutzung regenerativer Energiequellen, im Oberallgäu speziell der Wasserkraft und der Windkraft, sieht er dabei kritisch. Generell müssen wir uns mit einer wirtschaftlich enger werdenden Lage, mit der Digitalisierung, der demografischen Entwicklung, Wanderungsbewegungen und der Endlichkeit der Ressourcen auseinandersetzen. „Schaffen wir das alles?“, stellte Klotz in den Raum. Er stimmt dabei der Aussage von Papst Franziskus zu: „Der Mensch braucht Hoffnung“. Hoffnung finden wir in der Geborgenheit, der Heimat. Die Grundlage für das „Dahoim“, ist seines Erachtens das Ehrenamt. Er wünscht sich diese „Quelle für das soziale Leben“ in jeder Gemeinde, in jedem Ort. Mit den besten Wünschen für das neue Jahr, vor allem Gesundheit und „sich von nichts und niemand ärgern zu lassen“, verabschiedete sich Klotz von den Buchenbergerinnen und Buchenbergern.