Bericht zur Ortshauptversammlung am 28.2.2023

Rote Gebiete im Landkreis Erding und der Gemeinde Sankt Wolfgang

Im Rahmen der Ortshauptversammlung der CSU Ortsverbände St. Wolfgang Gatterberg / Schönbrunn im Gasthaus Obermaier in Lappach erläuterte Max Loidl, der erste Vorsitzende des Wasserbeschaffungsverbandes Gatterberggruppe die Trinkwassersituation im Bereich der Gemeinde.
Er freute sich über die Möglichkeit die Arbeit der Gruppe vorstellen zu dürfen. Seit Gründung des Verbandes im Jahr 1960 und dieser weitgehend ehrenamtlich geleitet und versorgt seine Mitglieder mit höchstwertigem Trinkwasser zu äußerst günstigen Preisen. Dank des verantwortlichen Umgangs der Landwirte im Gemeindebereich pendelt der Nitratgehalt um 20 mg/m³ Wasser. Für Trinkwasser beträgt die zulässige Grenzbelastung 50 mg /m³. Zum Vergleich erläuterte Max Loidl ein Salatkopf, am Morgen geschnitten, enthält zwischen 2000 und 4000 mg Nitrat.
Der Wasserbeschaffungsverband wäre dankbar für aktuellere Informationen in Bezug auf Erschließungs- und Investitionsplanungen im Verbandsgebiet.
Für die Zukunft befürchtet er kräftige Preissteigerungen, falls durch die Änderung des Wasserentnahmegesetzes durch das bayerische Umweltministerium eine Wasserentnahmegebühr von 30 bis 50 Cent je m³ erhoben wird. Er versprach, dass die Trinkwassergüte auch weiterhin gewährleistet sein, da die Kontrollen durch die beteiligten Gesundheitsämter in den Landkreisen Erding und Mühldorf sehr engmaschig seien und die Prüfprotokolle teilweise einen Umfang von ca. 10 Seiten hätten.
Über die neu ausgewiesenen Roten Gebiete in den Grundwasserkörpern "Vorlandmolasse Dorfen" und "Vorlandmolasse Buch am Erlbach" referierte Josef Lohmaier, Vorstandsmitglied im Kreisverband der Arbeitsgemeinschaft für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
Probleme für betroffene Landwirte sind u.a., dass bei einer vorgeschriebenen Unterdüngung von 20 Prozent unter dem Bedarf der Pflanze die Erzeugung von Qualitätsgetreide fast unmöglich gemacht wird und dass aufgrund des Verbotes der Düngung von Zwischenfrüchten der Humusgehalt im Boden abnehmen wird.
Die Ausweisung der beiden Roten Gebiete ist fachlich mehr als fraglich und eine dringend nötige Planungssicherheit für Landwirte rückt in weite Ferne. Jede Neuausweisung kann eine Überraschung bringen. Dies befeuert den Strukturwandel in der Landwirtschaft zusätzlich. Es müssen umgehend Korrekturen der Fehler bei den beiden Ausweisungsmessstellen, die beide von Tagebau und Verfüllbetrieben beeinflusst sind, erfolgen. Die maßgebende Verordnung schließt die Verwendung solcher Messstellen eigentlich aus. Der AG ELF Kreisverband fordert eine sofortige Korrektur, nicht erst bei der nächsten Evaluation.

Ergebnis der Vorstandswahlen