Ortsverband Dachau

Tendenziöse SZ-Berichterstattung

Leserbrief von Tobias Stephan und Florian Schiller

Ausschnitt aus einem Online-Artikel
Stein des Anstoßes: Der Artikel aus der Dachauer SZ vom 3.8.2023

Leserbrief zum Artikel der Dachauer SZ „Die AfD, die CSU und das gesunde Volksempfinden“

Mit dem Artikel „Die AfD, die CSU und das gesunde Volksempfinden“ vom 3. August reihen Sie sich ein in die tendenziöse und kampagnenartige Berichterstattung der letzten Wochen. Das wichtige und ehrenwerte Anliegen, die homosexuellen Opfer des NS-Regimes in Erinnerung zu rufen, entwerten Sie durch eine infame Vermengung von aus dem Kontext gerissenen Aussagen. In Kombination mit dem verwendeten Bild des Eingangstors zum ehemaligen KZ, der Überschrift und der Einleitung ziehen Sie eine direkte Linie vom Naziterror über die AfD hin zur CSU. Damit haben Sie nicht nur journalistisch eine rote Linie überschritten. Wir weisen die latente Unterstellung, die CSU Dachau würde sich an queerfeindlicher Hetze beteiligen, mit aller Schärfe und mit Nachdruck zurück. Weder in unserer Verantwortung für die Arbeit des Ortsverbands bzw. für die Arbeit der Stadtratsfraktion gibt es auch nur einen Beleg für diese Behauptung. Auch die im Text genannten Beispiele sind völlig willkürlich gewählt und haben mit Queerfeindlichkeit nichts zu tun. So bezieht sich der erwähnte Kampf der CSU gegen „Gender-Gaga“ ausschließlich auf den Zwang, Gendersprache zu nutzen, die in der Gesellschaft in wiederholten Umfragen zu einem hochmehrheitlichen Teil abgelehnt wird. Wer so sprechen und schreiben will, gerne, aber eben ohne Zwang und Bevormundung, insbesondere durch die öffentlich-rechtlichen Medien.  

Mit keiner Silbe erwähnt werden hingegen die vielen Beispiele, die zeigen, wie stark sich das Klima zum Positiven verändert hat. Beispielsweise in unserem Grundsatzprogramm, wo es heißt, "Moderne Familienpolitik muss allen familiären Situationen gerecht werden – der klassischen Familie mit der Gemeinschaft von Mutter, Vater und Kindern ebenso wie Eineltern-, Trennungsfamilien, Patchwork-Familien oder gleichgeschlechtlichen Familienentwürfen. Wie Familien ihr Zusammenleben organisieren, ist ihre Sache. Alle Formen des Zusammenlebens haben Respekt und Anerkennung verdient. Wir respektieren und anerkennen gleichgeschlechtliche Partnerschaften und damit auch die Ehe für alle. Wir lehnen jegliche Diskriminierung entschieden ab“. Weiter hat die Staatsregierung die diesjährige zentrale Forderung der bayerischen CSDs aufgegriffen und es wird auch in Bayern einen queeren Aktionsplan, ausgestattet mit Sachmitteln und Personal geben. CSU-Landtagsvizepräsident Karl Freller war auch in diesem Jahr wieder Schirmherr des Nürnberger CSDs und während des Münchner CSDs wehten auch vor der Staatskanzlei - auch gegen den erwartbaren Widerstand von Rechtsaußen - die Regenbogenflaggen. Beim ersten Dachauer CSD schließlich war der CSU-Ortsvorsitzende bei der Kundgebung vor dem Rathaus dabei und hat den Anliegen der Community damit Respekt bezeugt.  

Tobias Stephan                Florian Schiller
CSU-Ortsvorsitzender     CSU-Fraktionsvorsitzender
Stadtrat