Ortsverband Fridolfing

"Energie-Tour"

Gemeinderatskandidaten unternehmen „nachhaltige Energie-Tour“

Eine „nachhaltige Energie-Tour“ unternahmen die Gemeinderatskandidaten der CSU Fridolfing. Ziele waren das Wasserkraftwerk Lebenau, die Biogasanlage von Gemeinderat Franz Huber in Felln und das Windrad von Sebastian Obermayer in Schifferleiten.

Einig war man sich nach den interessanten Besichtigungen, dass beim Ziel, künftig möglichst viel Strom und Energie aus erneuerbaren Energiequellen zu erzeugen, auch „Kleinvieh Mist macht“. Hausbesitzer könnten insbesondere mit Solar- und Photovoltaikanlagen zur Energieversorgung der Zukunft beitragen.

Ein von außen unscheinbares, aber im Inneren umso beeindruckenderes Industriedenkmal ist das Wasserkraftwerk Lebenau, das seit nunmehr 93 Jahren stetig und zuverlässig Strom erzeugt. Werkleiter Christian Berreiter informierte die Besucher über die Entstehungsgeschichte des Kraftwerks. Turbinen von Wasserkraftwerken haben sich in dieser Zeit technisch nicht mehr viel verändert, sodass die Anlage noch mit zahlreichen Originalteilen betrieben wird. Der OBAG-Nachfolgebesitzer Eon verkaufte das Werk 2002 an einen Privatbetreiber von kleineren Wasserkraftanlagen. Interessant war auch zu hören, dass das Kraftwerk bedarfsorientiert betrieben wird, also an der Strombörse gehandelt wird.

Auf dem Fellner-Hof in Felln erfuhren die Kandidaten viel Wissenswertes über das Thema Biogasanlagen und heimische Landwirtschaft. Hier gelte eben nicht „Tank vor Teller“, sondern Feldfrüchte werden nach dem Motto „Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen“ als Futter oder in der Biogasanlage verwendet. Beim Rundgang über den Hof ging es neben Energiefragen auch um die Themen Tierwohl und Düngeverordnung und Franz Huber versuchte zu erklären, dass gerade bei der umstrittenen Düngeverordnung nicht ganz Europa über einen Kamm geschoren werden dürfe, sondern die Böden im Salzachtal schon ganz anders behandelt werden müssten wie jene in „Traunstein oben“.

Weitum zu sehen ist das Windrad in Schifferleiten, das mit 50 Metern Höhe noch unter die kleinen Anlagen fällt. Die Familie Obermayer verwendet den daraus erzeugten Strom vor allem für die Lüftung im Schweinemastbetrieb und die Kühlanlagen der heimischen Direktvermarktung. Bei der abschließenden Brotzeit erläuterte Sebastian Obermayer das Betriebskonzept der Familie mit Direktvermarktung im hofeigenen Laden, im Kellerstüberl und auf den umliegenden Bauernmärkten.