Ortsverband Hammelburg

Stammtisch

Gemeinsamer Stammtisch der CSU und SEN

Zu einem gemeinsamen Stammtisch trafen sich Mitglieder der Hammelburger Senioren-Union und des Ortsverbandes der CSU mit ihren Kreis- und Stadträten im "Hirschen" um frei von einer Tagesordnung aktuelle Fragen unserer Stadt und seiner Ortsteile zu besprechen.

Fraktionssprecher Patrick Bindrum wurde gleich zu einer Stellungnahme zum Entwurf des Haushaltsplans für 2010 gefordert, der noch nicht verabschiedet ist.

Hier gibt es nur noch wenige gestalterische Möglichkeiten bei den Investitionsausgaben im Vermögenshaushalt, keine bei den Pflichtaufgaben der Gemeinde aber Diskussionsbedarf bei den defizitären Haushaltsblöcken der wünschenswerten Kommunalleistungen, d.h. von den Zuschüssen für das Schwimmbad, das Museum, die Volkshochschule, das Weingut, den Kindertagesstätten, den Vereinen usw.

Ein Problemfeld, dass zu diskutieren wäre und nicht nur nach tabellarischer Zahlenvorlage abzunicken. Da auch in diesem Jahr der Gesamthaushalt ohne zusätzliche Schulden nicht auskommt, müssten Einsparmöglichkeiten gesucht und gefunden werden. Hier zeige sich aber auch ein natürliches konkurrieren der Ortsteile und ihrer Ortssprecher untereinander, die die sie betreffenden Vorhaben natürlich anders gewichten als die des Nachbarn.

Besonders heftig wurde von allen Anwesenden die geplanten Änderungen im Schulsystem diskutiert. Während einige sich über zu wenig und unzureichende Information beklagten, waren andere bemerkenswert gut informiert und in ihrer Meinung gefestigt. Die den Kommunen vom Kultusministerium gegebenen Gestaltungsmöglichkeiten sollten genutzt werden. Viele Schulverbände sind im Landkreis bereits entstanden. Die bisherige Zurückhaltung der Stadt Hammelburg sei falsch. Alles spricht dafür, dass die künftig zur Mittelschule aufgewertete Hauptschule in unserer Stadt ihren Sitz haben sollte, in einem Schulverband mit Euerdorf und Elfershausen. In den kommenden Jahren wird sich die Zahl der Hauptschüler weiter reduzieren. Der Elternwille, der dazu führt, dass immer mehr Kinder auf das Gymnasium und die Realschule geschickt werden, verschafft der Hauptschule ein Imageproblem. Unsere Gesellschaft braucht aber mehr qualiflzierte Hauptschüler mit guten Abschlüssen und der Möglichkeit einen mittleren Bildungsabschluß zu erwerben.

Zu diesem Thema wird unserer CSU Kreisvorsitzender und Landrat Thomas Bold an der CSU Jahreshauptversammlung am 26. März 2010 Stellung beziehen.

Die demografische Entwicklung macht auch vor unserer Stadt nicht halt. Die Einwohnerzahl nimmt stetig ab. Die Einwohner werden immer älter. Die Anzahl der über 70jährigen übersteigt die Zahl der Schüler. Die Entwicklung zu einer seniorengerechten Stadt darf nicht vom Mittelzentrum Hammelburg übersehen werden. Die kürzlich erfolgte Umfrage der Stadt und des Arbeitskreises Soziales der Agenda 2010 weisen da schon in die gewünschte Richtung. Der Altenhilfeplan des Landkreises sieht zwar bis 2015 die Kriterien für betreutes Wohnen und die Anzahl der Altenheimplätze für Hammelburg erfüllt. Das trifft nach Meinung fachkundiger Bürger in der Diskussion für die Altenheimplätze sicher zu, nicht jedoch für das betreute Wohnen. Hier wurde die Meinung von Bürgermeister Stross, die dieser in einen Brief an den Vorsitzenden der Senioren-Union, Peter Klaje, vertrat, Senioren so lange wie möglich in der eigenen Häuslichkeit zu belassen, uneingeschränkt von allen geteilt. Betreutes Wohnen mit ambulanter Pflege ersetzt in vielen Fällen den vollstationären Bereich und ist zu fördern.

Mit Blick auf anwesende, neu zugezogene Senioren am Stammtisch hat nach Meinung des CSU-Vorsitzenden Detlef Heim gerade Hammelburg und der Landkreis Bad Kissingen alle Voraussetzungen dafür, Heimstatt von Ruheständlern zu werden.

Fraktionssprecher Patrick Bindrum stellte für sich abschließend fest, dass es zwar mehrere Fraktionen im Stadtrat gäbe, aber keine Vertretung der Senioren, die sich ihrer Stadt gegenüber so aufgeschlossen zeigten, wie er es jetzt erfahren konnte, obwohl die über 60jährigen den größten Bevölkerungsanteil bilden. Kreisrätin und 3. Bürgermeisterin Elisabeth Wende warb ebenso wie die Stadträte und Ortssprecher Karlheinz Glück und Stefan Böhle dafür, die Stadtratssitzungen zu besuchen und aufgeschlossen und kritisch zu begleiten. Senioren sollten sich einbringen. Sie haben ein Potential an Kenntnissen und Erfahrung, das noch genutzt werden kann.

Detlef Heim und Peter Klaje dankten abschließend den Teilnehmern an diesem lebhaften Stammtischtreffen und forderten zur aktiven Mitarbeit in unserer Gesellschaft auf. Der nächste gemeinsame Stammtidch wird am Mittwoch, den 16. Juni 2010 wieder im Gasthaus " Zum Hirschen" stattfinden.