Ortsverband Hammelburg

70 Jahre CSU Hammelburg

Festakt

CSU Hammelburg feiert Gründungsjubiläum

Den Hammelburger Ortsverband gibt es seit nun 70 Jahren. Zum Festakt hat er sich Landtagspräsidentin Barbara Stamm eingeladen. Viele Reminiszenzen durchziehen nicht nur ihre Rede.


Natürlich hält es Oskar Böhm nicht auf seinem Sitz. Gerade war er in einem kurzen Video-Clip zu sehen. Nun erzählt er noch einmal, wie er im Jahr 1952 im ganzen damaligen Landkreis Hammelburg, "einschließlich Wasserlosen", für die CSU Plakate klebte. In der Rolle des CSU-Originals fühlt sich der 88-Jährige schon lange wohl. Vor ihm hat auch die frühere, langjährige Stadt- und Bezirksrätin Zita Zeier das Wort ergriffen, um sich bei denen zu entschuldigen, die sie in der Vergangenheit womöglich verletzt habe.

Böhm und Zeier sind nicht die einzigen Persönlichkeiten, denen der CSU Ortsverband Hammelburg anlässlich seines 70-jährigen Jubiläums seine Aufmerksamkeit schenkt. Auch wenn sie schon seit fast 50 Jahren tot ist, ist beim Festakt viel von Maria Probst die Rede. So bezeichnet Ortsverbandsvorsitzender Detlef Heim sie als Glücksfall für Hammelburg.

Probst gehörte zu denen, die den CSU Ortsverband Hammelburg im Jahr 1946 mitbegründeten. Damals, so kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, hatte Major Edmund Emry von der amerikanischen Militärverwaltung für den Landkreis Hammelburg die politische Betätigung gerade erst wieder erlaubt.

Erinnerung an Maria Probst


Neben der CSU, der SPD und dem Bürgerblock bildeten sich in den ersten Jahren nach 1945 durch die Nachkriegssituation bedingt auch spezielle politische Gruppierungen heraus. So gab es eine Liste der "Evakuierten und Ausgebombten" und eine Wahlgemeinschaft der Flüchtlinge, die spätere "Deutsche Heimatgruppe". Aber: "Der CSU Ortsverband stellt seit seiner Gründung, die größte Stadtratsfraktion", wie Heim in seiner Ansprache bemerkt.

Probst, zunächst Landtagsabgeordnete, vertrat ab 1949 als Bundestagsabgeordnete den Wahlkreis Karlstadt, der die Landkreise Hammelburg und Bad Brückenau mit umfasste. Später wurde sie sogar die erste Vizepräsidentin des Bundestags.

Ihr Einsatz für die Kriegsopfer brachte ihr im Volksmund die Bezeichnung "Maria Hilf" ein. Für Franz Josef Strauß galt sie dagegen als "Maria Heimsuchung", erwähnt Landtagspräsidentin Barbara Stamm in ihrer Festrede. Stamm führt Probst als eine ihrer Vorbilder auf. Sie würdigt alle Personen, die am Anfang der Parteigeschichte stehen. "1946 war es nicht selbstverständlich gleich wieder eine Partei zu gründen und Mitglied zu werden", sagt Stamm.

Nicht nur Probst findet Erwähnung. Stamm spricht auch viel von Strauß. Sie beschwört angesichts der aktuellen Integrationsdebatte die eigenen Werte und bestärkt die Hammelburger Ortsverbandsmitglieder in ihrer Entscheidung für die Partei. Stamm betont: "Auch Parteiarbeit ist ehrenamtliche Arbeit." Damit würdigt sie alle, die sich für die Demokratie engagieren. Die Gäste der anderen Parteien dürfen sich mit eingeschlossen fühlen. Die früheren Vorsitzenden des Hammelburger CSU Ortsverbands, Elisabeth Wende, Stefan Seufert, Manfred Heidelmeier und Norbert Binder, haben ihre Dankurkunde da schon vor sich auf den Tischen liegen.

Neben Stamm gehören der CSU-Landtagsabgeordnete Sandro Kirchner und die parlamentarische Staatssekretärin Dorothee Bär bei der Jubiläumsfeier zu den politischen Gästen mit überregionaler Bedeutung. Sie sollen die Verbindung zwischen den politischen Ebenen Hammelburg, München und Berlin verkörpern. Eine kurze Talkrunde zusammen mit Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) verdeutlicht das.

Quelle:
http://www.mainpost.de/regional/bad-kissingen/CSU-Hammelburg-feiert-Gruendungsjubilaeum;art433648,9090573