Ortsverband Hirschaid

Vorteile der EDEKA Gewerbeansiedlung

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die geplante Ansiedlung der EDEKA-Frische-Manufaktur in Hirschaid schlägt derzeit hohe Wellen. Frische-Manufaktur, weil es eben nicht nur um die Wurst geht, sondern um das gesamte Sortiment der Edeka- Frischetheke, inkl. veganer Lebensmittel. Einige unserer Bürgerinnen und Bürger machen sich Sorgen wegen negativer Auswirkungen der geplanten Ansiedlung Der Bauausschuss und auch der Marktgemeinderat haben sich im Rahmen des gegenwärtig laufenden Bauleitverfahrens intensiv mit diesem Projekt und den Bedenken sehr kritisch auseinandergesetzt. Die weit überwiegende Mehrheit des Rates ist zu dem Ergebnis gelangt, dass die Vorteile einer Ansiedlung deutlich überwiegen

 

Warum ein Ratsbegehren?

Der Marktgemeinderat will mehrheitlich den vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Franken-Gut-West“ zügig umsetzen. Die Bürgerinitiative will dies verhindern. Mit seinem Ratsbegehren stellt der Rat die Fortführung des Vorhabens den Hirschaider Bürgerinnen und Bürgern zur Abstimmung.

 

Vorteile der Gewerbeansiedlung

  1. Moderne, attraktive Arbeitsplätze mit Festanstellung unter Tarifbedingungen (keine Leiharbeiter, keine Billiglohnkräfte)
  2. Für unsere Jugend ein breites Spektrum an Ausbildungsplätzen vor Ort, zB. in der Logistik, im Elektro- und elektromechanischen Handwerk, in kaufmännischen Berufen, bis zur Möglichkeit des dualen Studiums zB im Food Management.
  3. Komplette Erschließung des Gewerbegebiets mit der Möglichkeit, mittelständisches Gewerbe anzuwerben und lokalen Betrieben Gewerbeflächen anzubieten.
  4. Breitere und krisensichere Aufstellung bezüglich der Gemeindeeinahmen als ein weiterer wichtiger Mosaikstein, um freiwillige Leistungen der Gemeinde, wie Hallenbad, Bürgerhäuser, Regnitzarena, Jugendzentrum oder finanzielle Unterstützung von Vereinen und Veranstaltungen aufrecht erhalten zu können.

Der Marktgemeinderat will mehr Nachhaltigkeit!

Ohne Zweifel hat unser kommunalpolitisches Handeln Einfluss auf Umwelt, Klima und auf unsere lokale Lebensqualität. Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung werden zu zentralen kommunalpolitischen Anliegen. Der Daseinsfürsorge und dem Allgemeinwohl verpflichtet, kann der MGR die schwerwiegenden Herausforderungen der Klimakrise nicht untätig abwartend einfach auf die Bürgerschaft zukommen lassen. Die aktuell bedrohlichen Veränderungen in unserem Alltag erfordern um so mehr eine planvoll vorsorgende, unsere Lebensqualität tätig sichernde Ausrichtung unseres kommunalen Handelns.

Strategie zur ökonomischen, ökologischen und sozialen Entwicklung

Der MGR verfolgt daher mehrheitlich eine Strategie für einen zügigen Übergang zu Klimaneutralität bei gleichzeitigem Erhalt unserer wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit. Das Edekaprojekt bietet hierzu eine große Chance.

Ohne Moos nix los.

Die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung zeigt: Allein um die Sicherstellung der kommunalen Finanzeinnahmen zu gewährleisten, sind mehr steuerzahlende Gewerbebetriebe vonnöten. Der Marktgemeinderat hält daher im Interesse einer nachhaltigen Entwicklung Hirschaids ein ausgewogenes Zusammenspiel der Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales für dringend geboten. Hirschaid braucht eine strategisch breitere Ausrichtung gewerblicher Ansiedlungen, aber natürlich klimagerecht wirtschaftend...

Ökologisch, wirtschaftlich und sozial

  • Der Betrieb ist klimaneutral ausgerichtet und produziert nachhaltig mittels innovativer Technik, z.B. Einsparung von 45 % des bisherigen Wasserverbrauchs. 
  • Beschaffung und Versorgung aus der Region für die Region: Stärkung regionaler Kreislaufwirtschaft 
  • Versickerung des Oberflächenwasser auf dem eigenen Grundstück. Bei extremem Wetter wird das Wasser in den Neubertsee abgeleitet. Friesnitzgraben und in der weiteren Verlängerung der Mühlbach werden nicht tangiert. 
  • Abwasser wird extrem gut vorgereinigt auf dem Gelände, zum Schutz des Grundwassers und der Kläranlage. 
  • Durch Schallschutzmauer abgeschirmte LKW-Warteplätze mit Stromanschluss und WC Zugang für die Fahrer auf dem Gelände. 
  • Verwendung recyclebarer Baustoffe und klimaneutraler Betrieb 
  • Einsatz innovativer Abluftreinigung zum Ausschluss von Geruchsbelästigungen. 
  • Weitgehende Abdeckung des Strombedarfs durch eigene Photovoltaikanlage. 
  • Kein erhöhter LKW-Verkehr durch den Ort ist garantiert. Das wird vertraglich abgesichert, was nicht möglich wäre, würde sich Edeka etwa in einer Nachbargemeinde ansiedeln. Dann hätte diese Nachbargemeinde die Steuereinnahmen und wir den LKW-Verkehr!

 

Exkurs Tierwohl

Auch uns ist das Tierwohl ein großes Anliegen. Denn Massentierhaltung schadet nicht nur den Tieren, sondern auch der Umwelt. Auch hier geht aber Edeka in die richtige Richtung: Durch Langzeitverträge mit regionalen Landwirten, durch Herausnahme aus dem Sortiment von Fleischprodukten der niedrigsten Haltestufe 1 und durch Angebote aus den Haltestufen 3 und 4 sowie von Bio-Produkten, durch Herstellung vegetarischer und veganer Produkte mit der Option, diese bei entsprechender Nachfrage kurzfristig hochzufahren. Natürlich wären noch größere Anstrengungen wünschenswert. Wir bezweifeln aber, ob dem Tierwohl mehr gedient wäre, wenn sich Edeka woanders ansiedeln würde. Die eigentlichen Stellschrauben sind die Beendigung der Subventionen bei Massentierhaltung und eine Veränderung des Verbraucherverhaltens, nicht aber der Standort des geplanten Projekts