Keine Erweiterung des BMW-Fahrsicherheitszentrums zu Lasten des FFH -Gebiet

Seit 2005 gab es die Planungen, das Fahrsicherheitszentrum von BMW über die vorhanden Bestandflächen hinaus, auf der gesamten Fläche von 130 ha zu erweitern. Diese Planung haben alle Fraktionen im Gemeinderat mitgetragen.

Im Laufe der folgenden Jahre, im Rahmen des Natur- und artenschutzrechtlichen Verfahrens, wurde das Fahrsicherheitsgelände bedingt durch den nicht mehr vor Ort kompensierbaren Eingriff, auf eine Größe von 75 ha verkleinert. Was ungefähr 45 ha über die bereits derzeit genutzten Bestandflächen, die ehemaligen Roll- und Startbahnen, hinaus gegangen wäre.

Diese Planungen wurden auf den jährlichen Bürgerversammlungen vorgestellt. Weitere Planungen darüber hinaus, von einer Rennstrecke, gab es zu keinem Zeitpunkt. Entsprechende Darstellungen gab es nur von Seiten des Bund Naturschutz.

Seit dem Baubeginn der Südumfahrung von Maisach im Herbst 2017 und meiner damit verbundenen ständigen Präsenz auf der Baustelle, sowie der intensiven Nähe zum FFH-Gebiet beschäftigte mich der geplante weitere Eingriff ins FFH Gebiet immer mehr.

Zum einen wuchs die Erkenntnis über die Bedeutung dieses Gebietes und seinem nachhaltigen Wert auch für zukünftige Generationen, zum anderen reifte in mir in dieser Zeit immer mehr die Erkenntnis, dass  der BMW-Konzern im gesamten Flugplatzareal, sowohl auf den Gebiet der Stadt FFB, als auch auf dem Gebiet der Gemeinde Maisach, langfristig und ernsthaft keine nachhaltigen Investitionen  plant.

Beide Erkenntnisse haben mich dazu bewogen, bevor auf Drängen von BMW und der Polizei, die Planungen fortgeführt werden, den Gemeinderat über meine geänderte persönliche Haltung zu dem geplanten Projekt zu unterrichten. Gegen eine Weiternutzung der vorhanden Bestandflächen, mit einem optimierten Lärmschutz für ein Fahrsicherheitszentrum, sowie als Übungsgelände für die Polizei, spricht nach meiner Auffassung weniger.

Damit bleibt das FFH-Gelände in seinen Grundlagen unberührt und damit auch die Grundlage für eine uneingeschränkte Entwicklung von Maisach und Gernlinden im südlichen Bereich für Generationen erhalten.

Der Gemeinderat wird am 25. Juli über meinen Antrag auf nicht Weiterführung der Planungen und den Erhalt des FFH-Gebietes abstimmen.

Hans Seidl

1. Bürgermeister