Ortsverband Michelau

Bürgermeisterkandidat will Dienstleister sein

Ortshauptversammlung Schwürbitz

CSU-Bürgermeisterkandidat Rosenbauer will Dienstleister sein

Bei der Jahresversammlung des CSU-Ortsverbands Schwürbitz standen die Kommunalwahlen im kommenden Jahr im Mittelpunkt. Deshalb stellte sich auch der designierte Bürgermeisterkandidat vor: Der bisherige Zweite Bürgermeister Dirk Rosenbauer will die Nachfolge von Helmut Fischer antreten.

Ganz oben auf seiner Agenda stehe die „Stärkung der heimischen Wirtschaft“. Im Gemeindegebiet seien rund 520 „Gewerke“ angemeldet, der Dialog mit ihnen bisher aber schwach bis nicht vorhanden. Für Dirk Rosenbauer gehört eine Präsenz des Bürgermeisters in den Firmen genauso dazu wie das Aufnehmen von Wünschen und Anregungen derselben. Man müsse ständig am Ball bleiben, damit man von Ereignissen wie zum Beispiel der Schließung der Firma „Invista“ nicht vollkommen überrascht werde.

Am „runden Tisch“ diskutieren

Dirk Rosenbauer würde sich als neuer Bürgermeister als Dienstleister der ansässigen Industrie, des Handwerks und Einzelhandels verstehen und dies auch als Ziel für die gesamte Verwaltung vorgeben. Dazu gehöre nach der Wahl auch ein „runder Tisch“ im Rathaus, an dem auf verschiedenen Ebenen diskutiert und konstruktiv gearbeitet werden könne. Leerstände von Wohn- und Gewerbeflächen müssten verhindert beziehungsweise gefüllt und auf brach liegenden Gewerbeflächen neue „Handelnde“ angesiedelt werden.

 

Öffentliche Sitzungen im Rathaus möchte der künftige Chef, der sich als Teamplayer und Organisator einbringen will, auf die Homepage der Gemeinde übertragen. So könne sich jeder Interessierte aus erster Hand von Zuhause aus über Vorhaben, Meinungen und Zahlen informieren.

Als weiteren wichtigen Punkt sieht Rosenbauer die Förderung aller Vereine im Gemeindegebiet, und zwar nicht nur abhängig davon, ob ein Verein ein eigenes Vereinsheim unterhält, sondern daran gekoppelt, wie erfolgreich die Jungendarbeit sei. In diese Richtung ging auch der Vorschlag, die Mainfeldhalle besser zu nutzen. Hier liege Potenzial brach, das für Vereine und Firmen hervorragende Möglichkeiten biete.

Stolz auf Hallenbad und Korbmuseum

Das Hallenbad Michelau könne zwar nicht kostendeckend wirtschaften. „Wir sind aber trotzdem stolz darauf, eines zu haben.“ Wenn man die Entwicklung in Altenkunstadt, Burgkunstadt und Weismain verfolgt, wo sich für eine Badehalle drei Städte zusammenschließen müssen und trotzdem zu kämpfen haben, müsse man als Gemeinde in der Größenordnung von Michelau das Bad fördern, attraktiv gestalten und werben, damit es genutzt und erhalten bleibt. Auch die Förderung und aktive Nutzung des Korbmuseums steht für Rosenbauer auf dem Plan. Eine Prüfung der Öffnungszeiten sowie die bessere touristische Einbindung dieses deutschlandweit einmaligen Museums in die Tourismusoffensive Obermain-Jura sei Pflicht.

Auch sei in Michelau ein „Tourismusbüro“ noch ein Fremdwort. Es gebe zwar touristische Zahlen und Fakten. Diese würden in Michelau aber bisher stiefmütterlich behandelt. Der Rudufersee könnte viel besser genutzt werden. Man müsse aber die Erschließung und Weiterentwicklung professionell anpacken.

Ein großer Missstand, und dies bayernweit, sei die Schülerbeförderung zu weiterführende Schulen. Diese Situation müsse verbessert werden, so der Kandidat. Sollten keine überregionalen Lösungen möglich sein, will er für Michelau notfalls eine „Insellösung“ schaffen, um vielleicht dadurch den Stein ins Rollen zu bringen.

Die nächsten Termine

Die Fülle der angesprochenen Themen führten zu einem regen Austausch. Dadurch dauerte diese Jahreshauptversammlung länger als gewohnt. Vorsitzender Carlo Scheidt dankte für die engagierte Diskussion, lud zum Treffen mit Ministerpräsident Markus Söder in Kulmbach am 15. März ein und verwies auf die nächsten Versammlungen der Ortsverbände. Am Montag, 18. März, kommt der Ortsverband Neuensee im Gasthaus „Seeblick“ zusammen, am Mittwoch, 20. März, trifft sich der Ortsverband Michelau im Schießsportzentrum.