Ortsverband Nagel

Bäderromantik, Pferde, Geschichte, Kultur

Tagesfahrt der CSU Nagel nach Franzensbad, Nebanice und Loket

Herr Stepanowsky begrüßte in Franzensbad die Gruppe und informierte über die Geschichte und Besonderheiten des Kurbades
Unser Führer durch die Burganlage überzeugte mit profunden Kenntnissen und interessanten Anekdoten. Ihm gegenüber Herr Stepanowsky

Eine sehr interessante und abwechslungsreiche Tagesfahrt unternahm die CSU Nagel am Samstag, 25. August, im Rahmen des deutsch-tschechischen Austausches zwischen der Gemeinde Nagel und der Partnergemeinde Nebanice.
Erstes Ziel war Franzensbad, im westböhmischen Bäderdreieck, in dem schon Goethe zur Kur weilte. Herr Stepanovsky, Projektverantwortlicher eines gemeinsamen Austauschprojektes, führte die Teilnehmer durch die seit 1992 denkmalgeschützte Stadt. Das Kurbad wurde 1793 mit Förderung durch Kaiser Franz II. angelegt. Das Stadtbild prägt ein Ensemble von Gebäuden des 19. Jahrhunderts, die größtenteils in Schönbrunner Gelb und Stuckweiß gehalten sind, sowie weitläufige Parkanlagen. Vorherrschende Stilepochen sind der Klassizismus, der diesem zugeordnete Empire-Stil und die Belle Époque. Die Teilnehmer konnten die Stadt auf eigene Faust erkunden und wurden in den Straßen immer wieder durch Musikanten begrüßt.
Weiter ging es nach Nebanice. Der Ort hat 300 Einwohner und ist ein Zentrum der Pferdezucht mit Spezialisierung auf die Kladruber Pferderasse, die in früheren Zeiten besonders beim Adel für Repräsentationszwecke beliebt war. Zunächst erhielten wir interessante Informationen über das Umfeld und die Organisation eines Betriebes mit ca. 60 Pferden. Die Jungtiere werden ausgebildet und mit entsprechenden Zertifikaten an Interessenten abgegeben. Besonders geeigneten Pferde werden auch für Turniere herangezogen. Bei einer Vorführung konnten wir das Training für junge Sprungpferde beobachten. Fünf mutige Reiseteilnehmer drehten auch mit den weißen Kladrubern einige Runden auf dem Reitplatz.
Vor dem Mittagessen im Städtchen Kynsperk (Königsberg an der Eger) besichtigten wir die Brauerei mit dem Hasen als Logo. Bei einigen Teilnehmern wurden Erinnerungen an die Mauth-Brauerei wach.
Besonders sehenswert war schließlich Loket (Elbogen) mit der markanten Burganlage. Wahrscheinlich schon Ende des 12. Jahrhunderts erbaut, wurde sie 1234 als königlich böhmische Grenzburg erwähnt. Die Burg und die Eger, die sie und die denkmalgeschützte historischen Altstadt umfließt, bilden ein einmaliges Ensemble. Goethe weilte während Kuraufenthalten in Karlsbad insgesamt 13 mal in Elbogen und bemerkte: „Es liegt über alle Beschreibung schön und lässt sich als ein Kunstwerk von allen Seiten betrachten.“ An seinem 74. Geburtstag machte er dort der 19-jährigen Ulrike von Levetzow einen Heiratsantrag.
Bei einem Abendessen in Pomezi nahe der Grenze fand der Ausflug einen gemütlichen Abschluss.