Nachruf zum Tode von Altbürgermeister Edi Geyer

Nachruf – Altbürgermeister Edi Geyer

Mit 30 Jahren ist er in die CSU unter dem damaligen Ministerpräsident  Alfons Goppel eingetreten. Er ist uns fast 60 Jahre treu geblieben und davon fast 50 Jahre dem Ortsverband in Oberstdorf!

Die Zusammenarbeit mit Edi Geyer begann 1973 mit einem großen Schmerz, in dem wir unseren Kandidaten Fritz Geiger nicht durchsetzen konnten. Der Schmerz zog sich lange hin, da bekanntlich es in der fast 30 jährigen Zeit als Bürgermeister, dem Ortsverband und der Fraktion immer wieder Reibungsverluste gab.

Mit div. Gegenkandidaten hat man versucht einen Politikwechsel anzustreben, was letztlich nicht gelang.

Seine Verbindung zu FJS und der Staatskanzlei war legendär!

Mit geschickter Taktik und Schlitzohrigkeit hat er es fertig gebracht, dass der große Franz-Josef Strauß auf ihn aufmerksam wurde. 2015 hat er uns folgende Anekdote erzählt! 1981 bei der Skiflug-Weltmeisterschaft in Oberstdorf kam zu einem denkwürdigen, er bezeichnete es sogar schon fast als ein Geheimtreffen mit Franz-Josef Strauß. Franz-Josef Strauß bestand darauf, dass Edi Geyer mit Ihm im Sessellift an der Skiflugschanze hochfährt. FJS hat ihn im Lift angesprochen, ob er eigentlich die Freien Wähler in ganz Bayern nach vorne bringen will. Das sorgte FJS offensichtlich. Schließlich verneinte Edi dieses Gerücht oder Ansinnen. Er sei BGM von Oberstdorf und für die Landespolitik nicht zu haben. Das beruhigte dann FJS sehr und er hatte wohl dann bei ihm einen dicken Stein im Brett. Er hat diesen strategischen Vorteil natürlich für Oberstdorf auch genutzt. Es ging zum Beispiel damals um den Erhalt des gemeindlichen Krankenhauses. Er konnte es mit Unterstützung von FJS retten und 20 Mio. DM an Fördermittel für eine Generalsanierung generieren.

Damals hatte aber auch unser ehemaliger Exquisit Hotelier Beppo Wagner die Finger im Spiel. Nach Zusage der Fördermittel hat man über Beppo Wagner FJS auf die Gemsjagd eingeladen. FJS bedankte sich über die Einladung und ließ über Beppo Wagner ausrichten „Sagst deinem BGM da in Oberstdorf, ich komm gerne auf einen Bock, aber erst wenn er aufhört so viele Böcke zu schießen“.

2015 oder 2016 wollte er sein Projekt „Autofreies Oberstdorf“ zum 25-jährigen Jubiläum feiern. Dazu sollten Dr. Peter Gauweiler und keine geringere, wie die damalige  Bundeskanzlerin Angela Merkel kommen;  damals Umweltministerin! Irgendwie fand er jedoch nicht das richtige Gehör und das Jubiläum verlief im Sande.

Aber er hat ein sog. Jubliläumstreffen mit einer Delegation der Orts-CSU bei Dr. Peter Gauweiler in seiner Kanzlei in München initiiert.

Nach einem Weißwurstfrühstück hatte er die Idee, so jetzt wird der Ministerpräsident Horst Seehofer besucht. Am Rathausplatz trafen wir dann zufällig noch OB Reiter. Da gab es dann noch einen herzlichen Austausch. In der Staatskanzlei hatte die Delegation es dann mit seiner Schlitzohrigkeit bis ins Wartezimmer von Horst Seehofer geschafft! Ein Sekretär kam und sagte uns: Wir hätten ja gar keinen Termin! Beim Verlassen der Staatskanzlei gab er der Delegation zu verstehen. Das wäre mir früher nicht passiert. Früher ja früher hat man mich oft vorne rausgeschmissen und ich bin über die Hintertüre so lange rein, bis ich angehört wurde! Ja genau so war er unter anderem!

Wir vom CSU Ortsverband blicken auf jeden Fall mit großer Dankbarkeit zurück auf die vielen wegweißenden Projekte, die er angestoßen hat und verneigen uns ebenfalls vor der politischen Lebensleistung.