Ortsverband Obertraubling

Informationsveranstaltung der CSU

Verkehr in und um Obertraubling

In der Region stehen derzeit einige Infrastrukturmaßnahmen an. Während auf der A3 die Arbeiten an der Bahnbrücke Burgweinting starten, wird bereits ab Montag im Rahmen des Ausbaus der St2660 südlich von Barbing die Verkehrsführung geändert.

Der Saal im Gasthaus „Zum Faßl“ in Obertraubling war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Landtagsabgeordnete Sylvia Stierstorfer und die CSU, FU und JU der Gemeinde Obertraubling hatten zu einem Informationsabend zu „aktuellen Verkehrsprojekten in und um Obertraubling“ eingeladen und das Thema des hatte viele Interessierte angelockt. So konnte Wolfgang Viehbacher, der Ortsvorsitzende der CSU Obertraubling, Bürger aus allen Ortsteilen willkommen heißen. Besonders begrüßte er neben Stierstorfer den Ersten Bürgermeister der Gemeinde, Rudi Graß, die anwesenden Gemeinderäte, sowie die Vorsitzenden der beteiligten Ortsvereine.

Er freue sich, dass als Referenten für diesen Abend Kerstin Daller vom staatlichen Bauamt Regensburg, Christian Unzner von der Autobahndirektion Südbayern und Robert Hanft vom Geschäftsbereich Netz der Deutschen Bahn AG gewonnen werden konnten. Er führte zum Anlass des Abends aus, dass die Gemeinde Anteil am wirtschaftlichen Aufschwung der Region habe, attraktive Arbeitsplätze in der Nähe lägen. Ebenso habe Obertraubling aber die damit einhergehenden Nachteile mitzutragen, speziell das große Verkehrsaufkommen.

In ihrer Begrüßung dankte Sylvia Stierstorfer den anwesenden Experten für ihre Bereitschaft. Sie verwies auf anstehende Maßnahmen, bei denen es wichtig sei, die Bevölkerung mitzunehmen. Ein erster Schritt sei die Anbindung an den Flughafen Franz Josef Strauß mit dem Flughafenexpress, der bewusst nicht nur in Regensburg halten soll sondern auch in Obertraubling und anderen Landkreisgemeinden. Des Weiteren sprach sie über die Elektrifizierung im Dreieck Nürnberg–Hof–Regensburg inklusive des Ausbaus der Strecke nach Obertraubling und aktuelle Maßnahmen wie die Ertüchtigung der Staatsstraßen im südlichen Landkreis und den Lärmschutz an A3 und Bahnstrecke. Ihr besonderer Dank galt auch der früheren Bundestagsabgeordneten Maria Eichhorn für ihre Weichenstellungen zum Ausbau der Autobahn A3, sie würdigte sie als Vorkämpferin in der Lenkungsgruppe.

Kerstin Daller berichtete von zwei großen Baumaßnahmen in der Region. Der Ausbau der St2145 südlich Neutraubling soll das Straßennetz nach anfänglichen Schwierigkeiten leistungsfähiger machen, die volle Wirkung entfalte sich jedoch erst nach dem Abschluss sämtlicher Ausbaumaßnahmen. Südlich von Barbing soll im Zuge der Arbeiten an der St2660 bereits ab Montag eine geänderte Verkehrsführung gelten. Es sei notwendig, dort einen Einbahnverkehr einzurichten, sodass Fahrer Richtung Regensburg durch den Baustellenbereich geleitet werden, die Gegenrichtung nach Rosenhof und Straubing muss hingegen ausweichen und wird umgeleitet. Dies könne jedoch kurzfristig geändert werden, falls Kampfmittelräumungen im Zusammenhang mit dem A3-Ausbau dies erforderlich machten. Bei weiteren Ausbauprojekten, die zum Teil schon dieses Jahr beginnen sollten, muss jedoch zunächst die Verkehrsentwicklung während des Baus an der A3 abgewartet werden. Notfalls werden müssen sie verschoben werden.

Christian Unzner sprach über den sechsstreifigen Ausbau der A3 zwischen dem Autobahnkreuz Regensburg und der Anschlussstelle Rosenhof als größte Infrastrukturmaßnahme im Raum Regensburg der letzten Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. In seinen Ausführungen ging er auf die Planungen ein und erläuterte, dass diese relativ schnell vorangeschritten seien. Dies sei jedoch notwendig, da der Verkehr auf dieser Strecke immer weiter zunehme und bereits jetzt die Belastungsgrenze überschritten sei. Unzner ging auch auf die Probleme ein, die die Ausbauzeit auf 6 Jahre ausdehnen, was eine anspruchsvolle aber realistische Schätzung sei. Besonders das enge Baufeld und die Notwendigkeit, durchgängig 4 Fahrstreifen zu erhalten, wofür zunächst Provisorien gebaut werden müssen, machten die Planungen kompliziert. Unzner kündigte ein LKW-Überholverbot und Tempo 80 im gesamten Baustellenbereich an. Er sprach auch über die geplanten Lärm- und Naturschutzmaßnahmen. Auch wies er auf die 3 geplanten Vollsperrungen 2018 hin und bat die Bürger, ihren Teil dazu beizutragen, den Verkehr auf dieser Strecke zu Stoßzeiten zu entlasten. Eine Webcam und Stauwarnanlagen seien geplant, aktuelle Informationen bekämen die Bürger unter www.a3-regensburg.de.

Auch beim Schienenverkehr in der Region stehen mehrere Maßnahmen an. So erläuterte Robert Hanft die Elektrifizierung der Strecke Hof–Marktredwitz–Regensburg und den dreigleisigen Ausbau der Verbindung Regensburg–Obertraubling. Dabei wies er besonders auf die geplanten Lärmschutzmaßnahmen hin, die vom damaligen Verkehrsminister Dobrindt ermöglicht worden seien. Der Abschnitt zwischen Regensburg und Obertraubling sei durch die gemeinsame Nutzung für die Verbindungen von Hof nach München sowie von Nürnberg zur deutsch-tschechischen Grenze besonders wichtig. Schon jetzt sei die zweigleisige Strecke eine Engstelle, die durch das dritte Gleis behoben werden soll. Aktuelle Informationen für die Bürger gebe es künftig auf der Website www.bahnausbau-nordostbayern.de, über die auch eine Kontaktaufnahme möglich sei.

In der anschließenden Diskussionsrunde mit allen Anwesenden zeigte sich, wie sehr das Thema den Bürgern unter den Nägeln brennt. Insbesondere Bedenken wegen des A3-Ausbaus und eventuell ausweichender Fahrer, die von ihren Navigationsgeräten durch Obertraubling geleitet würden, wurden laut. Die Referenten betonten, dass es wichtig sei, auf diesbezügliche Hinweise auf der Bevölkerung zu reagieren. An der Regierung der Oberpfalz soll hierzu eine Arbeitsgruppe eingerichtet werden, bei der alle Beteiligten sich regelmäßig austauschen und Lösungsvorschläge erarbeiten können. Stierstorfer unterstützt dieses Vorhaben nachdrücklich:“ Es ist wichtig, dass sich Behörden, Unternehmen und die betroffenen Bürgerinnen und Bürger engmaschig abstimmen. Gerade auch im Hinblick auf den ÖPNV und die Bahn gilt es, Alternativen zu erarbeiten, um einen Umstieg vom PKW auf andere Verkehrsmittel zu erreichen“. Auch der Flughafenexpress bleibt ein bedeutsames Thema im Ort. Durch den Wegfall einiger Agilis-Verbindungen sei es wichtig, den Halt in Obertraubling dauerhaft zu etablieren, laut Stierstorfer sei hier die Gemeinde am Zug, um entsprechende Infrastrukturmaßnahmen durchzuführen.