Ortsverband Pöcking

Textautor: Wolfram Staufenberg in Abstimmung mit Staatsminister a.D. R.Bocklet

Europawahl 2019

Europaveteran Reinhold Bocklet fordert Wähler für Europa ...

Auftakt zur Europawahl !

Die Stimmung während des Europapolitischen Stammtisches der CSU-Pöcking war stellenweise so konzentriert und diszipliniert, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Europaveteran und Staatsminister a.D. Reinhold Bocklet zog die 35 Teilnehmer im Versammlungsraum der „Post“ in den Bann. Mit Fakten, dann mit Analysen und Handlungsbeispielen leitete er die Notwendigkeit eines geeinten Europas ab. Seine Kernaussage: Politische Zukunft und die Freiheit unserer Demokratie werden nur in einem geeinten Europa als ernsthafter Machtfaktor von den politischen Wettbewerbern respektiert. Dies sind allen voran China, Russland, aber auch der transatlantische Partner USA. Seidenstraße, North Stream 2 und Zölle eines „America first“ sind einige Themen des „Powerplay“ dieser Mächte.

Bocklet warnte davor, die Geschwindigkeit in diesem Prozeß zu unterschätzen. In den kommenden Jahren entscheide sich die Aufstellung Europa’s. Wie Europa seine Interessen wahrnehme, so werde es der jungen Generation Stabilität und Sicherheit gewähren können.

Rußland verstehe durchaus, weshalb der Kandidat der EVP Manfred Weber sich gegenüber North Stream 2 zurückhaltend äußere. Der Bau werde zwar unter der nationalen Hoheit der Bundesrepublik umgesetzt werden. Nicht umsonst könne Brüssel jedoch über die jüngst im Europaparlament mit großer Mehrheit verabschiedete Richtlinie den Energiehandel steuern. China habe bereits den Hafen in Piräus gekauft, Italien in einem „letter of understanding“ das Interesse an der Seidenstraße bekundet. Diese diene jedoch auch der Ausweitung der chinesischen Einflußsphäre auf den mit 500 Millionen „Kunden“ bedeutensten Markt der Welt.

Zugleich wies Bocklet auf erste Fortschritte hin. China erkenne in Verhandlungen mit der EU erstmalig den Schutz geistigen Eigentums an, die USA würden aufgrund drohender „Gegenzölle“ der EU bei einem Zoll“krieg“ zögern. Die EU ist zu mächtig!

Letztlich müsse sich Europa jedoch darauf einstellen, daß alle Beteiligten „ihre Interessen brutaler vertreten“ werden. Europa müsse sich daher wappnen. Das gehe nur gemeinsam. Deshalb sei auch die Europawahl so wichtig.

Bocklet, wie auch Stefan Frey in seinem Intro, unterstrichen das übergeordnete Ziel, die rückläufige Wahlbeteiligung an den Europawahlen zu bremsen oder besser noch umzukehren. Denn „ohne die Unterstützung der Bevölkerung geht nichts“. Darin waren sich letztendlichBocklet, Frey und alle Teilnehmer einig.