Ortsverband Pöcking

Textautor: Wolfram Staufenberg

(redaktionell überarbeitet am 1.4.2020)

Fragen des BDS OV Pöcking (Gewerbe) mit Antworten

Gewerbe in Pöcking

Liebe Wählerin, lieber Wähler,

im Freistaat Bayern finden am 15. März Kommunalwahlen statt. Aus diesem Anlaß hat uns und unseren Mitbewerbern der BDS OV Pöcking (Gewerbeverband) div. Fragen zum Gewerbe in Pöcking mit der Bitte um Antwort übersandt.

Fragen und Antworten sind im Folgenden wiedergegeben:

"Liebe Marion,

gerne komme ich Eurer Bitte um Beantwortung der mit Schreiben vom 28.01.2020 gestellten Fragen und Themenkomplexe nach. Im Einzelnen:

Zu 1. Bezahlbare Gewerbe- und Büroflächen

Welche Maßnahmen können Sie sich vorstellen, um zukünftig weitere Büro/ Gewerbeflächen, insbesondere für kleinere Betriebe, für Start-Ups zu ermöglichen?

  1. Festlegung entsprechender Nutzungen in geeigneten Bauvorhaben (z.B. Mischnutzung)
  2. Fortführung des „Modell Schmalzhof“ für bezahlbare Gewerbeflächen (z.B. Erbpacht)
  3. Für kleinere Betriebe und Start Up‘s „Kleinteiligkeit“ in der Planung zulassen

Wie geht es aus Ihrer Sicht mit den Büroflächen am Raiffeisenplatz weiter? Wo sehen Sie generell in Pöcking diesbezügliche Entwicklungs- und Fördermöglichkeiten?
 

  1. Die Bebauung des Raiffeisenplatzes entzieht sich unserer wirtschaftlichen Entscheidung. Planung und Umsetzung erfolgen aktuell privat.
    Vorgeschrieben ist eine Mischnutzung Wohnen/Gewerbe, in deren Rahmen eben auch Büroflächen entstehen. Vergabe und Kalkulation nehmen die jeweiligen Verpächter wahr (wenn nicht eigengenutzt wird).
  2. Entwicklungs- und Fördermöglichkeiten gewerblicher Nutzungen sind im Rahmen der Bebauungsplanung Ortsmitte reichlich ausgewiesen. Eine Weiterentwicklung erfolgt laufend. Jedoch ist die eigentliche Herausforderung die Verfügbarkeit bezahlbarer Grundstücksflächen, gerade auch im Wettbewerb mit der Nutzung als Wohnraum. In unserem Programm zur Kommunalwahl 2020 unterstreichen wir daher auch, diese vorrangig zu lösen. Zu unseren Möglichkeiten s.o.

 
Zu 2. Mobilitätswende
 
Fragen kann ich dem vorliegenden Text nicht entnehmen. Jedoch kommentiere ich  Deine Ausführungen gerne. Du schreibst:
 
In den nächsten 5-10 Jahren werden Betriebe (auch in Pöcking) mit einer Vielzahl an Anpassungsaufgaben konfrontiert sein, die sich direkt oder indirekt aus dem Klimawandel und den sich daraus ergebenden Wandlungsprozessen ergeben (E-Mobilität).
Umstellung von Fahrzeugflotten (z.B. Fahrverbote für Diesel in München),
 
Umstellungserfordernisse aus dem Klimawandel werden auf unterschiedlichen Ebenen gelöst. Soweit dies Pöcking und seine Gewerbetreibenden betrifft, verweise ich auf die Exzellenzbeispiele der neu geplanten und eingerichteten Betriebe „Am Schmalzhof“. Die dezentrale Gewinnung von Energie aus den diversesten Quellen ist für diese  Betriebe vorbildlich.
Soweit die E-Mobilität angesprochen ist, werden seitens des Gemeinderates in neuer gewerblicher Bebauung Ladestationen vorgesehen (B-Plan). Teilweise wird E-Mobilität bereits praktiziert und in den betrieblichen Zwecken umgesetzt. Ich kann mir gut auch Fördermittel zur Einrichtung „hauseigener Tankstellen“ vorstellen.

Die Umstellung von Fahrzeugflotten (auf E-Mobilität) sehe ich aktuell noch nicht. Technische Lösungen zur Verbesserung der Luftqualität in dem Ballungszentrum München werden sicher Vorrang haben. Hier bin ich optimistisch.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Ich Ich erinnere an die Entwicklung des Kat anläßlich des „Waldsterbens“ in den siebziger und achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Vergleichbare technische Entwicklungen wären für die aktuellen Fragestellungen zu wünschen. Von deren Lösung hängt nach meiner festen Überzeugung auch der Wohlstand unserer Gesellschaft für die kommenden Jahre ab. Pöcking selbst ist in diesem Thema nicht der richtige Ansprech-partner.

 
Zu 3. Energiewende
 
Fragen kann ich auch diesem vorliegenden Text nicht entnehmen. Jedoch kommentiere ich  Deine Ausführungen im Folgenden gerne.
 
Stichpunkte:

  • Verteuerung von Energie
    Die Unterstützung durch einen Gemeinderat ist in der Form einer Förderung alternativer Energien möglich. Die Preisfindung zur Verteuerung von Energie ist jedoch  Gegenstand föderaler und Bundesgesetzgebung. Ich empfehle über den BDS  lobbyistisch tätig zu werden. Dies ist absolut berechtigt.
     
  • Umstellung von Heizungen von fossil auf erneuerbare Energien
    Dies wird bereits in verschiedenen Pöckinger Betrieben erfolgreich praktiziert (Beispielfunktion). 
     
  • Umstellung von Dienstleistungen, von Produkten aufgrund von Kundenwünschen und von gesetzlichen Vorgaben (zunehmende Kreislaufsysteme)
    In unserem aktuellen politischen System werden Kundenwünsche marktwirtschaftlich (und sozial) gelöst. An eine Änderung ist m.E. nicht zu denken. Unsererseits wird die  Veränderung durch Verständnis und Freiwilligkeit einem direktiven System vorgezogen.  
     
  • Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten
    Völlig unstrittig, z.B. die Wertschöpfungskette „Starnberger Land“, Direktvermarktung etc. Auch hier ist jedoch der Weg der Freiwilligkeit zu bevorzugen. Der Kunde will überzeugt werden. Nicht selten richtet er sich nach Preisen.
    Unsere Gesellschaft benötigt außerdem überregionale und industrielle Produktionsprozesse, um ihre Bedürfnisse sozial ausgewogen befriedigen zu können.
    Einzelne Branchen lassen Direktvermarktungsmechanismen zu. Vor allem erfolgreich ist dies bei der Verwertung landwirtschaftlicher Produkte.
     
    Weitere Fragen und Anregungen:
     
    Haben Sie Ideen, wie Sie als Gemeinderäte uns Betriebe in diesem weiten Aufgabenfeld unterstützen können?
    Wie Sie Unterstützung in Rat oder Tat gewähren können?
     
    Wir möchten Sie bitten, uns konkret zu jenen Fragen, oder auch, wenn Sie möchten etwas allgemeiner zum Themenkomplex „Wirtschaft und Gewerbe in Pöcking“ ein wenig Ihre spezielle Vorstellung dessen darzulegen, wie Sie sich „Wirtschaftspolitik“ in Pöcking in den nächsten 6 Jahren vorstellen können.
     
    Politisch sehe ich die Interessen des Gewerbes und seiner Betriebe in Pöcking nur bei vernünftiger Anwendung gesetzlicher Vorschriften gewahrt. Es macht z.B. keinen Sinn, notwendige Entwicklungen durch eine „auf Teufel komm raus“-Blockade betreffend die Herausnahme aus dem Landschaftsschutzgebiet bremsen zu wollen. Hier ist der Gemeinderat, sind wir gefragt, insbesondere jedoch der Wähler. Er muß wissen, was er will: eine Zukunft mit Investitionen und Weiterentwicklung oder eher romantisch verklärten Stillstand. Die Wahrheit dürfte – wie immer - in der Mitte liegen! Ein besonderes Augenmerk richten wir z.B. auf einen sorgfältigen Umgang mit Flächen und dem Klimaschutz.
     
    Wir fördern zudem jedes Anliegen zur Absicherung ortsansässiger Betriebe. Aktuell ist dies gerade der Fall. Vor Jahren betraf dies auch die Standortsicherung eines genügend großen Einzelhandelsbetriebes durch Unterbindung verdrängender Großmärkte. Soweit Start Up’s und kleinere Betriebe betroffen sind, wird gerne bezahlbaren Gewerbegrund geschaffen. Tatsächlich ist jedoch nicht genügend Grund verfügbar, um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden. Preislich besteht zudem eine Konkurrenz zwischen Wohnbebauung und Gewerbefläche.  Insgesamt ist unser Ziel der Erhalt der dörflich-bodenständigen Betriebsstruktur.
     
    Beste Grüße,
    Wolfram"